BANGKOK: Thailand schreitet mit seinen Plänen zur Kasinolegalisierung voran, um seine Position als führender Tourismus-Hotspot weiter auszubauen und signifikante ausländische Investitionen sowie Steuereinnahmen zu generieren. Der Staatsrat, die oberste juristische Instanz des Landes, hat einen Entwurf vorgelegt, der bis zum 18. August 2024 zur öffentlichen Diskussion steht. Dieser sieht vor, dass die ersten Kasinolizenzen für eine Dauer von 30 Jahren vergeben werden, mit der Option auf eine Verlängerung um weitere zehn Jahre.

Die geplanten Kasinos sollen Teil großer Unterhaltungskomplexe werden, die neben Glücksspieleinrichtungen auch Hotels, Kongresszentren und Vergnügungsparks umfassen. Mit dieser Initiative möchte Thailand in Konkurrenz zu anderen internationalen Kasinomärkten wie den Vereinigten Arabischen Emiraten und Japan treten, die ebenfalls stark in das Kasinogeschäft investieren.

Weltweit führende Kasinobetreiber wie Galaxy Entertainment Group Ltd. und MGM Resorts International haben bereits Interesse an einer Expansion nach Thailand bekundet, besonders als strategische Alternative zu den unsicheren Märkten in Macau. Auch die Las Vegas Sands Corp. hat ihr Interesse bekundet, in Thailand zu investieren, sollte sich die Gelegenheit bieten.

Premierminister Srettha Thavisin, der vor weniger als einem Jahr sein Amt antrat, hat die Kasinolegalisierung als einen Weg zur Anziehung ausländischer Investitionen und zur Sicherstellung einer effektiven Steuererhebung unterstützt. Das thailändische Repräsentantenhaus hat bereits eine Studie befürwortet, die zeigt, dass die Einrichtung von Kasinos in großen Unterhaltungszentren die Tourismuseinnahmen des Landes um schätzungsweise 12 Milliarden Baht steigern könnte.

Diese Liberalisierungsmaßnahmen stehen im Einklang mit Thailands neuesten Bemühungen, seine Tourismusindustrie nach der Pandemie neu zu beleben. Das Land hat bereits als erstes in Asien Cannabis entkriminalisiert und ist auf dem Weg, das erste Land in Südostasien zu sein, das gleichgeschlechtliche Ehen legalisiert.

Die neuen Vergnügungseinrichtungen sollen an strategischen Standorten wie Bangkok, Phuket, Chiang Mai und Chonburi errichtet werden. In Chonburi, bekannt für die Touristenmetropole Pattaya, könnten diese Komplexe besonders attraktiv für internationale Touristen sein.

Der Tourismus spielt eine zentrale Rolle in Thailands Wirtschaft; etwa 20 Prozent aller Arbeitsplätze sind in diesem Sektor angesiedelt, der rund 12 Prozent zum Bruttoinlandsprodukt des Landes beiträgt. Die Besucherzahlen aus dem Ausland haben in diesem Jahr bereits um 34 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zugenommen, mit mehr als 20 Millionen internationalen Gästen bis Juli 2024.