KIEW (dpa) - Drei Monate nach dem inszenierten Mord an dem russischen Journalisten Arkadi Babtschenko in der Ukraine bleiben viele Fragen offen.
Zwar sagte Generalstaatsanwalt Juri Luzenko zuletzt, der Hauptverdächtige sei inzwischen bereit, mit der Anklage zu kooperieren. Für den Abschluss der Untersuchungen hatte er allerdings bereits Anfang Juni mindestens sechs weitere Monate veranschlagt.
Die ukrainischen Behörden hatten am 29. Mai die Nachricht verbreitet, der exilierte Kriegsreporter und Kremlkritiker Babtschenko sei in Kiew erschossen worden. Einen Tag später erschien der 41-Jährige indes lebend vor der Presse. Der Mord sei vorgetäuscht worden, um Attentatspläne des russischen Geheimdienstes in der Ukraine zu enttarnen, teilte der ukrainische Geheimdienst SBU mit. Dieses Vorgehen sorgte weltweit für Ärger über die Kiewer Führung.