Wir entscheiden, ob die Ukraine siegen wird

«Svenska Dagbladet» 

Fernsehturm in Charkiw durch russischen Raketenangriff teilweise zerstört. Foto: epa/Sergey Kozlov
Fernsehturm in Charkiw durch russischen Raketenangriff teilweise zerstört. Foto: epa/Sergey Kozlov

STOCKHOLM: Die konservative schwedische Tageszeitung «Svenska Dagbladet» kommentiert am Dienstag die Verabschiedung eines Hilfspakets für die Ukraine durch das US-Repräsentantenhaus:

«Das amerikanische Hilfspaket für die Ukraine wurde gerade noch rechtzeitig beschlossen. Die mehrjährige finanzielle Hilfe der EU und die Zusage militärischer Unterstützung durch die Nato sind gut, aber die Hilfe der USA zum jetzigen Zeitpunkt war entscheidend.

Dennoch könnte Europa mehr tun. Wenn alle europäischen Länder über drei Jahre ihre Verteidigungsausgaben um einen Prozentpunkt ihres Bruttoinlandsprodukts zugunsten der Ukraine anheben würden, könnte das Land ein Militär bekommen, dem Russland nicht gewachsen wäre.

Die Alternative, eine Form von Friedensabkommen, wäre ähnlich wertlos wie die Vereinbarung des britischen Premierministers Chamberlain mit Hitler 1938. Putin lügt, er weiß, dass er lügt, er weiß, dass wir wissen, dass er lügt - und er lügt trotzdem.

Ein Frieden könnte der Beginn eines Weltkrieges werden, falls Russland einige Jahre später wieder angreift und das einnimmt, was noch übrig ist von der Ukraine, Moldawien und dem Baltikum. Das könnte für andere Diktaturen wie den Iran, Nordkorea und China eine Chance werden, ihre düsteren Pläne für die Welt zu verwirklichen.

Langfristig wird der Krieg von der ökonomischen Überlegenheit der USA und Europas entschieden. Es geht darum, den Verteidigungswillen der Ukraine aufrechtzuerhalten. Nur indem wir unseren wirtschaftlichen Vorteil in militärische Stärke umsetzen, kann Putin besiegt werden und es kann eine Grundlage für Frieden geben.»

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