Russland überzieht Ukraine mit Luftschlägen

Energieanlagen getroffen

Ukrainisches Rettungspersonal arbeitet an der Stelle, an der eine Gleitbombe ein privates Gebäude in der Stadt Derhachi im Gebiet Charkiw getroffen hat. Foto: epa/Sergey Kozlov
Ukrainisches Rettungspersonal arbeitet an der Stelle, an der eine Gleitbombe ein privates Gebäude in der Stadt Derhachi im Gebiet Charkiw getroffen hat. Foto: epa/Sergey Kozlov

KIEW: Erst nächtlicher Luftalarm, dann neue Raketenangriffe: Russland hat erneut Energieanlagen in der Ukraine bombardiert. Es gibt Schäden. Aber auch der Angreifer selbst musste neue Schläge hinnehmen.

Russland hat die Ukraine mit neuen massiven Raketenangriffen überzogen. Die Luftstreitkräfte in Kiew meldeten am Samstagmorgen, dass 21 von insgesamt 34 Raketen und Marschflugkörpern verschiedener Typen abgeschossen worden seien. Die Angriffe seien aus der Luft, vom Schwarzen Meer und vom Boden aus erfolgt, hieß es. Insgesamt seien vier Wärmekraftwerke schwer beschädigt worden, teilte das Energieunternehmen DTEK mit. Es seien auch Menschen verletzt worden. «Sie erhalten die nötige Hilfe», teilte das Unternehmen mit. Arbeiter versuchten derzeit, die Schäden zu beseitigen.

Zuvor hatte es landesweit Luftalarm gegeben. Laut Energieministerium in Kiew galten die Luftschläge vor allem Energieanlagen. Angriffe wurden in den Gebieten Dnipropetrowsk, Lwiw (früher Lemberg) und Iwano-Frankiwsk gemeldet. Im Gebiet Dnipropetrowsk wurden laut Behörden zwei Energieanlagen getroffen.

Auch in der immer wieder beschossenen ostukrainischen Stadt Charkiw, die unweit der russischen Grenze liegt, meldeten die Behörden erneut mehrere Explosionen. Bei russischem Beschuss sei auch das Gelände eines Krankenhauses getroffen worden, hieß es. An den Gebäuden habe es durch die Druckwelle Schäden gegeben, teils seien Fensterscheiben zu Bruch gegangen. Eine Patientin wurde in ihrem Bett verletzt. Die Behörden veröffentlichten auch Bilder von den Schäden.

Auch Russland, das mit seinem Angriffskrieg gegen die Ukraine seit mehr als zwei Jahren Tod und Zerstörung über das Nachbarland bringt, wurde erneut Ziel von Angriffen. Die russische Luftabwehr teilte mit, dass im Gebiet Krasnodar 66 Drohnen von ukrainischer Seite abgefangen und zerstört worden seien. In der Region seien bei einem Brand auch Anlagen eines ölverarbeitenden Betriebs beschädigt worden, teilten die örtlichen Behörden mit. Niemand sei verletzt worden. Auch die von Russland bereits 2014 annektierte Schwarzmeer-Halbinsel Krim meldete einmal mehr den Abschuss von zwei Drohnen. Die Angaben konnten zunächst nicht überprüft werden.

Überzeugen Sie sich von unserem Online-Abo:
Die Druckausgabe als voll farbiges PDF-Magazin weltweit herunterladen, alle Artikel vollständig lesen, im Archiv stöbern und tagesaktuelle Nachrichten per E-Mail erhalten.
Pflichtfelder
Rolf W. Schwake 28.04.24 22:30
Mit einem lügenden Verbrecher ...
... einen Friedensvertrag auszuhandeln, einem notorischen in Angstpsychose lebenden Diktator, ist so ähnlich, als wolle man einem hungrigen Löwenrudel Makaroni andichten: Sowohl der Kreml-Diktator als auch sein speichelleckender Außenminister haben klar gesagt, dass sie sich einen Frieden mit der Ukraine nur unter ihren eigenen Bedingungen vorstellen - und die sind wiederum für die Ukraine nicht akzeptierbar, weil sie einer Ukrainischen Kapitulation auf ganzer Linie gleichkommen.
Da der Machthunger des Neo-Stalin im Kreml seit Jahren bekannt ist, gibt es nur eine Alternative: Der machtbesessene Verbrecher darf für seine Verbrechen nicht auch noch belohnt werden! Gebt den Ukrainern somit alles was sie brauchen, um diesen Aggressor aus dem Land zu jagen!
Helge Fitz 28.04.24 15:20
Es wird Jahre dauern, diese apokalyptischen Schäden wieder zu beseitigen und alles neu aufzubauen. Die Tycoone der Bauwirtschaft scharren auch hier bereits mächtig mit den Hufen, vergessen dabei aber, dass sie bei der Beschaffung der Materialien gerade am meisten auf den Aggressor angewiesen sind. Oder sie haben sich über die Türkei bereits mit Lieferverträgen abgesichert.
Also - Höchste Zeit für einen Friedensvertrag.