Das bange Hoffen auf den Monsun 2016

Die Wetterlage im Golf von Thailand am heutigen Freitag: Ein weiteres großes Regengebiet zieht heran, doch bisher blieben die Inseln weitgehend von schweren Niederschlägen verschont.
Die Wetterlage im Golf von Thailand am heutigen Freitag: Ein weiteres großes Regengebiet zieht heran, doch bisher blieben die Inseln weitgehend von schweren Niederschlägen verschont.

KOH SAMUI: Sturmböen mit einer 5-Meter-Welle bei Koh Tao, eine gesunkene Barke und eine vermisste burmesische Familie mit Kleinkind, Warnungen an kleinere Schiffseigner, derzeit nicht auszufahren: Noch klingen die Meldungen dramatischer als die Situation ist – der tatsächliche Monsun 2016 lässt im Inselarchipel Koh Samui auf sich warten.

Trotz einer Schlechtwetterfront bleibt die Lage auf den Ferieninseln im Golf von Thailand entspannt. Das Wetteramt in Surat Thani hat zwar eine Unwetterwarnung zum Wochenende herausgegeben, teilweise blieben Fähren als Vorsichtsmaßnahme in den Häfen, doch von einer Krisensituation zur spätherbstlichen Monsunzeit kann in diesem Jahr noch nicht die Rede sein. Der Betreiber einer Tauchschule auf Koh Tao bestätigte heute Mittag, dass sich außer der gekenterten Barke mit meist burmesischen Crewmitgliedern (wir berichteten) keine weiteren Zwischenfälle ereignet hätten.

Dennoch machte der Unfall einer Transsportschiff-Gruppe von sechs Booten heute thailandweit Schlagzeilen und die Suche nach dem vermissten Ehepaar aus Myanmar mit ihrem dreijährigen Kind durch die Thai Navy und ein Flugzeug der Royal Thai Airforce Surat Thani wird zur Stunde fortgesetzt. Die Verantwortlichen haben kaum mehr Hoffnung, die Familie lebend zu bergen.

Die Barken, die in einem Konvoi von sechs Vehikeln Kautschuk aus dem Süden nach Chachoengsao bei Bangkok transportieren sollten, seien in der Nacht des Mittwoch in schwere Seenot geraten und hätten zuvor versucht, Schutz hinter Bohrinseln im Golf von Thailand zehn Meilen vor Koh Tao zu finden.

Auf den Ferieninseln Koh Samui, Phangan und Koh Tao war die Wetterlage trotz der Sturmwarnung durch das Meteorologische Department bis Freitag Spätnachmittag krisenfrei. Derzeit nähere sich aber eine weitere Schlechtwetterfront, warnen die Meteorologen aus der Provinzhauptstadt Surat Thani und gaben die Order heraus, den Schifffahrtsverkehr weitgehend einzustellen. Zum Wochenbeginn sollte sich die Lage dann wieder entspannen, kalkulieren die Beobachter der Wetterstation.

Auf Koh Samui und Koh Tao hatte es bis vor wenigen Wochen durch eine monatelange Dürreperiode akuten Wassermangel gegeben (wir berichteten) und deshalb hoffen fast alle Bewohner, dass der Monsun Anfang Dezember noch einmal ausreichend Regen schickt. „Die jüngsten Niederschläge haben zwar unsere Wasserspeicher wieder halbwegs aufgefüllt“, sagt Koh Samuis Bürgermeister Ramnate Jaikwang, „aber noch reicht das nicht aus für die nahende Hochsaison.“

Das ‚bange Hoffen‘ auf mehr Regen des bisher zahmen Monsun 2016 ist bei den meisten Bewohnern der Inseln das Hauptthema. Keiner will, dass sich die Regenzeit ausgerechnet dann einstellt, wenn zu Weihnachten die Touristen kommen und ihren sonnigen Jahresurlaub hier verleben wollen.

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