PHNOM PENH: Wegen der anhaltenden Gewalt nach dem Militärputsch vor einem Jahr hat die südostasiatische Staatengemeinschaft Asean Myanmars Außenminister von einem Ministertreffen in Kambodscha ausgeladen. Bei der Umsetzung eines im April vereinbarten Plans für das Krisenland habe es nicht genügend Fortschritte gegeben, um eine Teilnahme zu rechtfertigen, sagte ein Sprecher des kambodschanischen Außenministeriums am Freitag dem Sender VOA Khmer. Kambodscha führt in der südostasiatischen Staatengemeinschaft derzeit den Vorsitz. Das Treffen findet am 16. und 17. Februar statt.
Die Militärregierung sei aufgefordert worden, an Stelle von Außenminister Wunna Maung Lwin einen «nicht-politischen» Vertreter zu zu schicken, hieß es. Im April hatten sich die Asean-Staaten bei einem Myanmar-Gipfel in Indonesien auf einen Fünf-Punkte-Plan geeinigt, der ein «sofortiges Ende der Gewalt» sowie einen «Dialog zwischen allen betroffenen Parteien» vorsah. Im früheren Birma herrscht aber immer noch Chaos und Gewalt.
Im Januar war der kambodschanische Ministerpräsident Hun Sen als erster ausländischer Regierungschef nach dem Putsch nach Myanmar gereist, was viel Kritik und Proteste zur Folge hatte. Dem Sender VOA Khmer zufolge soll die Entscheidung, Myanmars Außenminister auszuladen, vor allem auf Druck von Staaten wie Indonesien und Malaysia gefallen sein. Asean gehören insgesamt zehn Länder an.