Thailand nimmt Abschied von Kita-Opfern

​Einäscherung in Tempeln

Foto: epa/Narong Sangnak
Foto: epa/Narong Sangnak

NONG BUA LAMPHU: In drei buddhistischen Tempeln sind am Dienstag Opfer des Massakers in einer Kindertagesstätte im Nordosten Thailands eingeäschert worden. Mönche zündeten die eigens dafür gebauten Vorrichtungen an, wie auf Fotos etwa aus der Tempelanlage Wat Rat Samakee in der Gemeinde Na Klang zu sehen war.

Mit der Einäscherung gingen die religiösen Bestattungsriten zu Ende, die unter der Schirmherrschaft des thailändischen Königshauses organisiert worden waren und am Samstag mit der Waschung der Toten begonnen hatten. Vor der Einäscherung hatten Menschen Abschied von den Opfern genommen.

Ein wegen Drogendelikten aus dem Dienst entlassener Polizist hatte am Donnerstag die Kita in der Provinz Nong Bua Lamphu gestürmt und mit einer Schusswaffe und einem Messer 23 Kinder und mehrere Betreuer getötet. Danach brachte der 34-Jährige bei sich zuhause seine Frau, deren dreijährigen Sohn und schließlich sich selbst um.


Alle Berichte zum Amoklauf von Nong Bua Lamphu finden Sie in unserem Dossier!


Der Vorfall mit insgesamt 36 Toten hatte weit über das südostasiatische Land hinaus für Erschütterung und Entsetzen gesorgt. Unter den Opfern sind nach Polizeiangaben 23 Kleinkinder im Alter zwischen zwei und vier Jahren, von denen die meisten zum Tatzeitpunkt gerade Mittagschlaf in der Kita hielten. Fast ein Dutzend weitere Menschen wurden verletzt, einige davon schwer.

Das Motiv des 34-Jährigen ist weiterhin nicht klar. Er war im Juni nach einem Drogenfund bei ihm aus dem Polizeidienst entlassen worden. Kurz vor der Bluttat soll eine Anhörung vor Gericht stattgefunden haben.

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Leserkommentare

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michael von wob 12.10.22 14:20
@ Strauß, wird hier nur noch geträumt ?
Wo auf der Welt gibt´s ein drogenfreies Land und Waffen in der USA verbieten ? In der Verfassung verankert und ohne die Waffenlobby wird niemand Präsident in den USA.
Strauss 12.10.22 13:40
Auch bei uns den Drogenverbrauch verbieten...
Früher war im Fernen Osten vor allem Singapur dies an der Tagesordnung. Beim Einreisen musste man an durch einen Korridor gehen, wo links und rechts Drogenhunde lauerten. Nicht Hanfanbau freigeben.
Auch Schusswaffen gehören verboten (USA). Der hätte weggesperrt gehört, nicht nur aus dem Polizeidienst entlassen. Drogenmissbrauch ist viel schlimmer als Alkohol....Aber für Medikamente, das sind auch Drogen, ist überall Werbung erlaubt? Die Chemiekonzerne müssen härter an die Kandare genommen
werden, nicht nur wegen dem Pestizideinsatz. Aehnlich der Banken , welche auch Arbeitsplätze bieten und viele Steuern bezahlen, werden alle Augen zugedrückt.