Asylsuchende in zwei Camps festgehalten

Archivbild: epa/Gyorgy Varga
Archivbild: epa/Gyorgy Varga

GENF (dpa) - Rund 500 Asylsuchende werden nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Amnesty International in zwei ungarischen Lagern entlang der Grenze zu Serbien illegal festgehalten. Die Lager seien «beklagenswert minderwertig», hielt die Organisation am Montag fest. Die Menschen hätten weder adäquate Unterkünfte noch würden sie medizinisch oder rechtlich richtig betreut. Der derzeit in Genf tagende UN-Menschenrechtsrat wollte sich diese Woche mit der Lage in Ungarn befassen.

«Ungarn verletzt weiter und systematisch die Rechte der Flüchtlinge und Asylsuchenden», berichtete Amnesty. Rund 20 000 Menschen seien ohne Asylanhörung nach Serbien abgeschoben worden. Ein Syrer sei wegen eines Terrorakts zu sieben Jahren Haft verurteilt worden, weil er bei Unruhen an der Grenze Gegenstände Richtung Polizei geworfen habe, um mit tausenden anderen deren Öffnung zu erzwingen.

Amnesty kritisierte auch die Anti-NGO-Gesetze scharf, die die Arbeit von Organisationen, die Flüchtlinge unterstützen, massiv einschränken sollen. Darüber wird im ungarischen Parlament beraten. Es könne Organisationen wie Amnesty zwingen, Einsätze in Ungarn einzustellen. «Das ist eine Aussicht, die beispiellos ist in der Europäischen Union, wo dynamische Zivilgesellschaften überall wichtige Dienste leisten, um Bürger- und Menschenrechte zu schützen», so Amnesty.

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Ingo Kerp 20.03.18 18:20
In TH kennt jeder Farang den Spruch: wäre der Farang nicht nach TH gekommen, wäre ihm dies und jenes nicht passiert. Im Umkehrschluß knn man auch sagen, wäre die Wirtschaftsflüchtlinge nicht nach Europa gekommen, säßen er nicht in ungar. Lägern fest. Das ist ein Äpfel/Birnen Vergleich und sarkastisch. Allerdings, sich auf die Socken machen, egal wohin und wie, Hauptsach es ist der Westen, dürfte für jeden Flüchtling auch die Frage aufwerfen und dann, wie soll es weitergehen? Brauchen die mich, wollen die mich? Kann ich etwas vorweisen, eine Tätigkeit, mit der ich arbeiten kann etc? Mit einem Smartphone alleine unter dem Arm kommt man nicht weiter.