UN fordert 400 Millionen Euro nach Erdbeben in Afghanistan

Weiteres Erdbeben im Westen von Herat. Foto: epa/Stringer
Weiteres Erdbeben im Westen von Herat. Foto: epa/Stringer

KABUL: Nach mehreren verheerenden Erdbeben in Afghanistan im vergangenen Herbst sind nach Angaben der Vereinten Nationen mehr als 400 Millionen Dollar (etwa 370 Millionen Euro) für die Unterstützung des Wiederaufbaus nötig. Das schreibt die Organisation in einem gemeinsamen Bericht mit der Weltbank, der Europäischen Union und der Asiatischen Entwicklungsbank. Die meisten Mittel werden für den Bau von Häusern benötigt, wie es am Mittwoch hieß. Auch die Bereiche Bildung und Landwirtschaft seien seit dem Erdbeben nach wie vor beeinträchtigt.

Im vergangenen Oktober war es in der westafghanischen Provinz Herat zu einer Serie von Erdbeben gekommen, bei der nach Angaben der UN mehr als 1500 Menschen starben. Mehr als 2600 weitere wurden verletzt. Außerdem seien fast 50.000 Häuser beschädigt und fast 14.000 sogar vollständig zerstört worden.

Frauen wurden von dem Erdbeben unverhältnismäßig stark getroffen, wie es weiter in dem Bericht heißt. So seien bis zu 70 Prozent der Unternehmen, die von Frauen geführt worden waren, betroffen. Nur 10 Prozent hätte den Betrieb inzwischen wieder aufnehmen können. Den Grund nennt der Bericht nicht. Seit der erneuten Machtübernahme der islamistischen Taliban, die Frauen zunehmend aus dem öffentlichen Leben verbannen, sind Frauen jedoch vor allem zu Hause erwerbstätig.

Zudem gilt die humanitäre Lage in Afghanistan ohnehin als prekär. Nach Angaben der Vereinten Nationen ist mehr als die Hälfte der Einwohner auf humanitäre Hilfe angewiesen. .

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