NEW YORK: Der Sicherheitsrat hat die UN-Mission in Afghanistan um ein weiteres Jahr verlängert. Das mächtigste Gremium der Vereinten Nationen nahm am Freitag in New York (Ortszeit) eine entsprechende Resolution einstimmig an. Damit läuft die Unama-Mission zunächst bis zum 17. März 2025 weiter.
Die Mission ist seit gut zwei Jahrzehnten für die Koordinierung der politischen Entwicklung und die humanitäre Hilfe in Afghanistan zuständig und überwacht zudem die Einhaltung der Menschenrechte. Die internationale Gemeinschaft versuche, Vertrauen zu den Taliban aufzubauen, sagte Japans Vertreter im Sicherheitsrat laut Mitteilung. Tokio hat im März den Ratsvorsitz inne. Die Vertreterin Sloweniens äußerte sich in der Mitteilung besorgt über die Taliban, deren Gesetze insbesondere die Freiheiten von Frauen und Mädchen einschränkten.
Taliban-Sprecher Sabiullah Mudschahid begrüßte die Verlängerung der UN-Mission. Die Islamisten sind seit August 2021 wieder in Afghanistan an der Macht. Bisher hat kein einziges Land weltweit ihre Herrschaft offiziell anerkannt. Ihre Regierung steht international vor allem wegen ihrer massiven Beschneidung von Frauenrechten in der Kritik.
Bei ihrer Machtübernahme hatten die Taliban zugesagt, moderater zu regieren. Ihre Regierung ist jedoch äußerst autoritär. Die humanitäre Lage in dem Land gilt als prekär. Laut Angaben der Vereinten Nationen sind mehr als die Hälfte der Einwohner auf humanitäre Hilfe angewiesen.