Ukraine-Krise: Aktuelles Geschehen am Mittwoch

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Selenskyj nach Frontbesuch: Hoffnung ist zu spüren

KIEW: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat nach einem Besuch der Frontgebiete im Osten des Landes von großem Leid, aber auch von Hoffnung, gesprochen. «Es ist schmerzhaft, die Städte im Donbass zu sehen, über die Russland schreckliches Leid und Ruinen gebracht hat», sagte er am Mittwoch in seiner abendlichen Videoansprache. Dort gebe es «stündliche Luftangriffssirenen, ständige Bedrohung durch Beschuss, eine ständige Bedrohung des Lebens». Doch trotz der schweren Zerstörungen und des Leids gebe es in diesen Gebieten Hoffnung. «Man kann sie spüren», sagte Selenskyj.

«Wir werden alles tun, damit die blauen und gelben Farben ihre Befreiungsbewegung fortsetzen und das normale Leben in unser ganzes Land zurückkehren kann, von Donezk bis zur Grenze», sagte er weiter unter Anspielung die Farben der ukrainischen Flagge. Selenskyj hatte das umkämpfte Bachmut und die Stadt Charkiw besucht.

Zugleich kündigte Selenskyj eine Antwort Kiews auf die jüngsten Angriffe Russlands auf ukrainische Städte mit Kampfdrohnen an. «Wir werden definitiv auf jeden Angriff der Besatzer auf unsere Städte reagieren», sagte Selenskyj. «Auf alle russischen Angriffe werden wir militärisch, politisch und rechtlich reagieren.»

Bei russischen Angriffen in diversen Teilen der Ukraine sind am Mittwoch nach Angaben aus Kiew mindestens 14 Menschen getötet worden. Der Pressedienst der ukrainischen Armee berichtete zudem von 24 Verletzten.


USA bieten Slowakei für MiG-29-Abgabe an Ukraine Kampfhubschrauber an

BRATISLAVA: Die USA haben der Slowakei den vergünstigten Ankauf von Militärhubschraubern als Kompensation für der Ukraine zugesagte Kampfflugzeuge des sowjetischen Typs MiG-29 angeboten. Das gab der slowakische Verteidigungsminister Jaroslav Nad am Mittwoch über Facebook bekannt. Eine Entscheidung über die Annahme des Angebots fiel zunächst noch nicht. Die Regierung des Nato-Staats will der Ukraine 13 MiG-29 übergeben.

Das Angebot der USA umfasst demnach zwölf Kampfhubschrauber des Typs Bell AH-1Z Viper mit Zubehör, Ausbildung von Piloten und Technikern sowie 500 Raketen vom Typ AGM-114 Hellfire II. Minister Nad warb für das Angebot mit der Begründung, der tatsächliche Wert wäre mehr als eine Milliarde US-Dollar, die Slowakei könne das Paket aber für rund 340 Millionen Dollar (316 Millionen Euro) auf Ratenzahlung kaufen.

Reaktionen anderer Parlamentsparteien zeigten, dass auch Teile der Opposition die Annahme des Angebots befürworteten. Der sozialdemokratische Ex-Ministerpräsident Peter Pellegrini erklärte der Nachrichtenagentur TASR zufolge, das Angebot sei «wirtschaftlich vorteilhaft» und trage dazu bei, die slowakischen Luftstreitkräfte zu modernisieren. Pellegrinis Sozialdemokraten hatten zuvor ebenso wie andere Oppositionsparteien kritisiert, dass die seit einem im Dezember verlorenen Misstrauensvotum nur mehr kommissarisch amtierende Minderheitsregierung die Übergabe der MiG-29 an die Ukraine unter Umgehung des Parlaments beschlossen habe.


Selenskyj besucht und ehrt «Helden-Stadt» Charkiw

KIEW: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat am Mittwoch die Großstadt Charkiw im Nordosten des Landes besucht und dabei Bürgermeister Ihor Terechow die Insignien einer «Helden-Stadt der Ukraine» überreicht. Mit der Ehrung würdigte Selenskyj den Widerstand der Bewohner gegen russische Angriffe im Vorjahr. «Charkiw ist eine echte Helden-Stadt», sagte Selenskyj nach Angaben der Nachrichtenagentur Unian. «Dank der Bürger verteidigt diese schöne Stadt zusammen mit anderen Städten unsere Unabhängigkeit.»

Charkiw hatte gewissermaßen als Wellenbrecher die russische Angriffswalze im äußersten Osten der Ukraine in schweren und für beide Seiten verlustreichen Kämpfen gestoppt. Im Mai des Vorjahres wurden die russischen Verbände im Verlauf einer ukrainischen Gegenoffensive aus der unmittelbaren Nähe der Stadt verdrängt.

Während seines Besuchs verlieh Selenskyj am Mittwoch eine Reihe von Orden an die Verteidiger der zweitgrößten Stadt der Ukraine. Wenige Stunden zuvor hatte der ukrainische Staatschef in der Nähe der schwer umkämpften Stadt Bachmut Orden an die dortigen Verteidiger verteilt.


Prinz William besucht britische Soldaten nahe Grenze zur Ukraine

LONDON/RZESZOW: Der britische Thronfolger Prinz William ist am Mittwoch zu einem Besuch in Polen eingetroffen. Er wolle dort britischen und polnischen Militärangehörigen danken, die an der Unterstützung für die Ukraine beteiligt seien, hieß es in einer Mitteilung des Kensington-Palasts am Abend. Der 40-Jährige habe am ersten Tag des zweitägigen Besuchs unter anderem einen britischen Militärstützpunkt in der Stadt Rzeszow nahe der Grenze zur Ukraine besucht, so die Mitteilung weiter.

Auch eine Unterkunft für ukrainische Flüchtlinge stand demnach auf dem Programm. «Ich bin hier, um den polnischen und britischen Truppen persönlich zu danken, die in enger und entscheidender Partnerschaft zusammenarbeiten. Ich möchte auch der inspirierenden Humanität des polnischen Volkes Respekt zollen. Sie haben ihre Herzen genauso geöffnet wie Ihre Häuser», sagte William demnach.

Am Donnerstag wollte sich William mit dem polnischen Präsidenten Andrzej Duda treffen und einen Kranz am Grab des unbekannten Soldaten am Pilsudski-Platz in Warschau niederlegen.

Polen gilt als eine der wichtigsten Durchgangsstationen für Unterstützung an die Ukraine im Kampf gegen den seit mehr als einem Jahr andauernden russischen Angriffskrieg. Gleichzeitig lebt eine große Zahl ukrainischer Flüchtlinge in Polen.


Russland kündigt Ausbau von Moskauer Luftverteidigung an

MOSKAU: Mehr als ein Jahr nach dem Einmarsch in die Ukraine will Russland sein eigenes Luftverteidigungssystem verbessern - unter anderem in der Hauptstadt Moskau. «In diesem Jahr werden wir die Modernisierung des Raketenabwehrsystems der Stadt Moskau abschließen», sagte Verteidigungsminister Sergej Schoigu am Mittwoch bei einer Rede vor anderen führenden Vertretern seiner Behörde. Zudem sollen seinen Aussagen zufolge in den kommenden Monaten unter anderem eine Luftverteidigungsdivision und eine -brigade gebildet werden.

Russland hat das Nachbarland Ukraine vor mehr als einem Jahr überfallen. Seitdem beklagen auch immer wieder insbesondere grenznahe russische Regionen Beschuss, für die sie die ukrainische Seite verantwortlich machen. Zuletzt gab es auch vermehrt Zwischenfälle mit Drohnen. Opferzahlen und Schäden stehen dabei allerdings in keinem Verhältnis zur Lage in der Ukraine, wo seit Beginn des brutalen Angriffskriegs UN-Angaben zufolge schon mehr als 8000 Zivilisten getötet und ganze Städte zerstört wurden.

Ungeachtet der derzeit vor allem in der Ostukraine schweren und verlustreichen Kämpfe kündigte Schoigu zudem an, dass auch in diesem Jahr am 9. Mai mehr als 10.000 russische Soldaten an der traditionellen Militärparade auf dem Roten Platz teilnehmen würden.

Russland nutzt das Gedenken an den Sieg der Sowjetunion über Hitler-Deutschland vor 78 Jahren mittlerweile immer wieder auch, um seinen aktuellen Krieg gegen die Ukraine zu rechtfertigen. Die Behauptung der russischen Propaganda lautet dabei, die Führung in Kiew bestehe aus Nazis. Die Verbündeten der Ukraine im Westen und Kiew selbst weisen solche Behauptungen als Unsinn zurück.


US-Armee stellt erste ständige Garnison in Dienst

WARSCHAU: Die US-Armee hat ihre Militärpräsenz in Polen verstärkt und ihre erste ständige Garnison in dem Nato-Land offiziell in Dienst gestellt. Aufgabe der Einheit in Posen (Poznan) sei die Infrastruktur-Unterstützung für alle in Polen stationierten US-Soldaten, teilte das Verteidigungsministerium in Warschau am Mittwoch mit. In der vergangenen Woche hatte das US-Verteidigungsministerium bekanntgegeben, dass die ständige Garnison etwa 13 Soldaten und 140 zivile Beschäftigte umfasse.

In Polen sind derzeit laut Pentagon etwa 11.000 US-Soldaten stationiert, die meisten rotieren regelmäßig zwischen verschiedenen US-Militärbasen. Im Juni 2022 hatte das Weiße Haus angekündigt, dass in Polen «die ersten permanenten US-Truppen an der Ostflanke der Nato» stationiert würden. Wenig später begann die Einrichtung der nun offiziell eröffneten Basis. Sie trägt den Namen «Camp Kosciuszko» - benannt nach einem polnischen Offizier, der im Unabhängigkeitskrieg auf der Seite der damals noch jungen USA kämpfte.

Das EU- und Nato-Mitgliedsland Polen hat eine wichtige Funktion als logistische Drehscheibe für die militärische Unterstützung der von Russland angegriffenen Ukraine mit westlichen Waffen. Aus Angst vor einer Ausweitung des Konflikts rüstet Polen derzeit massiv auf und dringt auf eine Stärkung der Nato-Ostflanke.


Selenskyj ehrt Soldaten bei Besuch nahe umkämpfter Stadt Bachmut

KRAMATORSK: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist offiziellen Angaben zufolge in die Nähe der schwer umkämpften Stadt Bachmut im Osten des Landes gereist und hat dort Soldaten geehrt. «Ich habe heute im Umkreis viel Zerstörung gesehen. Aber das Wichtigste ist der Sieg», sagte der 45-Jährige, wie in einem am Mittwoch veröffentlichten Video zu sehen war. Danach werde alles wieder aufgebaut, versprach er.

In dem Video war auch zu sehen, wie er in einer großen Halle Orden an die Mitglieder einer Artillerieeinheit überreichte. Darüber hinaus besuchte er mit dem Militärgouverneur des Gebiets Donezk, Pawlo Kyrylenko, ein Lazarett.

Russland führt seit mehr als einem Jahr Krieg gegen das Nachbarland Ukraine. Zusammen mit der bereits 2014 einverleibten Schwarzmeer-Halbinsel Krim hat Moskau insgesamt fünf ukrainische Regionen völkerrechtswidrig annektiert. In Donezk besetzen russische Truppen derzeit mehr als die Hälfte des Gebiets.


London: Kreml verbreitet Falschinformationen zu uranhaltiger Munition

LONDON: Im Zusammenhang mit russischen Vorwürfen wegen der geplanten Lieferung uranhaltiger Munition an die Ukraine hat London dem Kreml vorgeworfen, Falschinformationen zu verbreiten. «Die britische Armee verwendet seit Jahrzehnten abgereichertes Uran in seinen panzerbrechenden Geschossen», sagte ein Sprecher des britischen Verteidigungsministeriums einer Mitteilung vom Mittwoch zufolge. «Das ist eine Standardkomponente und hat nichts zu tun mit nuklearen Waffen oder Fähigkeiten. Russland weiß das, aber versucht absichtlich Desinformation zu verbreiten», so der Sprecher weiter.

Moskau hatte sich zuvor erbost gezeigt über Pläne Londons, durchschlagskräftigere Munition aus abgereichertem Uran an die Ukraine zu liefern. Der russische Präsident Wladimir Putin behauptete, es handele sich um «Waffen mit einer nuklearen Komponente». «Ich möchte anmerken, dass Russland gezwungen sein wird, entsprechend zu reagieren, wenn all dies passiert», sagte Putin am Dienstag nach einem Treffen mit dem chinesischen Staats- und Parteichef Xi Jinping in Moskau. Auch Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu drohte: «Natürlich hat Russland eine Antwort parat.»

Uran ist ein radioaktives Metall. Wegen seiner höheren Dichte als Stahl oder Blei hat abgereichertes Uran eine höhere Durchschlagskraft. Die Geschosse wurden etwa in den Kriegen im Irak sowie in Serbien und Kosovo eingesetzt. Nach einem Gutachten des Wissenschaftlichen Ausschusses Gesundheit und Umweltrisiken der Europäischen Kommission (SCHER) von 2010 gibt es «keine Hinweise auf Umwelt- und Gesundheitsrisiken« durch abgereichertes Uran.

Aus dem Irak gab es aber auch Medienberichte über Missbildungen, die auf die zuvor im Krieg verwendete Munition zurückgeführt wurden. Laut Experten besitzt auch Russland Uran-Munition.


Schwedens Parlament beginnt mit Debatte über Nato-Beitritt

STOCKHOLM: Das schwedische Parlament hat am Mittwoch mit den abschließenden Beratungen über einen Beitritt zur Nato begonnen. Die geplante Aufnahme ins westliche Verteidigungsbündnis nach jahrzehntelanger Bündnisfreiheit erfordert Änderungen in zwei Gesetzen. Im Parlament in Stockholm wird mit einer klaren Mehrheit gerechnet. Der Mitgliedschaft steht jedoch weiterhin die Blockadehaltung der Türkei im Wege: Beitreten kann Schweden nur, wenn alle derzeit 30 Nato-Mitglieder dies ratifizieren. Das Ja aus Ungarn und der Türkei fehlt noch.

Während Ungarn keine grundlegenden Einwände hat, wirft die Türkei Schweden vor, nicht konsequent genug gegen vermeintliche Terrororganisationen wie die kurdische Arbeiterpartei PKK vorzugehen. Die Türkei hat dem skandinavischen Land eine Liste mit 120 Verdächtigen vorgelegt, die Ankara ausgeliefert haben will. Schweden hatte sich vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine im Mai 2022 gemeinsam mit Finnland um die Aufnahme in die Nato beworben. Plan war, dass beide Länder gemeinsam beitreten. Jetzt könnte Finnland vorangehen.

Den Beitritt der Finnen will die Türkei ratifizieren. Auch Ungarn hat eine Abstimmung über den finnischen Beitritt für Ende März angekündigt. Schweden muss dagegen auf die Zustimmung warten. Ministerpräsident Ulf Kristersson zeigte sich jedoch optimistisch, dass ein Beitritt vor dem nächsten Nato-Gipfel im Juli möglich sei.


Mindestens 14 Tote durch russischen Beschuss

KIEW: Durch russische Angriffe in der Ukraine sind nach Angaben der ukrainischen Behörden mindestens 14 Zivilisten getötet worden. Außerdem seien 24 Menschen verletzt worden, teilte der Pressedienst der ukrainischen Armee am Mittwoch in der Hauptstadt Kiew mit. Beschuss habe es in elf Gebieten gegeben, hauptsächlich entlang der Frontlinie im Osten und Süden des Landes. Die Berichte aus dem Kriegsgebiet lassen sich von unabhängiger Seite in den meisten Fällen nicht überprüfen.

Zuvor hatte die ukrainische Seite bereits von jeweils mindestens vier Tote in den Gebieten Kiew und Donezk berichtet. Der russische Angriffskrieg gegen das Nachbarland dauert inzwischen seit mehr als einem Jahr.


London: Entlastung für Ukraine bei Bachmut

LONDON: Mit eigenen Vorstößen nahe der umkämpften Stadt Bachmut im Osten der Ukraine haben ukrainische Truppen nach britischer Darstellung für Entlastung gesorgt. Die Gegenoffensive westlich der Stadt werde vermutlich den Druck der russischen Angreifer auf die Straße H-32 - einer wichtigen ukrainischen Nachschubroute - lindern, schrieb das britische Verteidigungsministerium am Mittwoch unter Berufung auf Geheimdienste.

«Die Kämpfe rund um das Stadtzentrum dauern an, und die ukrainische Verteidigung ist weiterhin durch eine Einfassung aus dem Norden und Süden gefährdet», hieß es in dem Bericht weiter. Es bestehe jedoch eine realistische Möglichkeit, dass der russische Angriff auf die praktisch zerstörte Stadt mit einst mehr als 70.000 Einwohnern an Dynamik verliere. Das liege auch daran, dass einige russische Einheiten an andere Frontabschnitte verlegt worden seien.

Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Moskau wirft London eine Desinformationskampagne vor.


Kiew: Russische Angriffe bei Bachmut abgewehrt

KIEW: In der seit Monaten schwer umkämpften ostukrainischen Stadt Bachmut haben die Verteidiger nach eigener Darstellung neue Angriffe russischer Truppen abgewehrt. Wie der Generalstab in Kiew am Mittwochabend erklärte, hatten russische Einheiten versucht, die Zange um die Stadt von Norden und Süden zu schließen. «Der Gegner setzte seine Bemühungen fort, die Stadt zu erobern, und das mit erheblichen Verlusten an Truppen und Waffen», schrieb der Generalstab in Kiew auf Facebook in seinem täglichen Lagebericht. Inzwischen sei ein «Nachlassen des Angriffsschwungs» der russischen Kräfte erkennbar geworden. Die Angaben konnten nicht unabhängig überprüft werden.

Bereits zuvor hatte das britische Verteidigungsministerium unter Berufung auf Geheimdiensterkenntnisse von einer nachlassenden Dynamik russischer Angriffe bei Bachmut berichtet. Zudem hätten ukrainische Truppen mit eigenen Vorstößen für Entlastung gesorgt, hieß es.

Russland führt seit mehr als einem Jahr Krieg gegen das Nachbarland Ukraine. Zusammen mit der bereits 2014 einverleibten Schwarzmeer-Halbinsel Krim hat Moskau insgesamt fünf ukrainische Regionen völkerrechtswidrig annektiert.


Im Japans Ministerpräsident lädt Selenskyj zum G7-Treffen ein - online

TOKIO/KIEW: Japans Ministerpräsident Fumio Kishida hat bei einem überraschenden Besuch in der Ukraine dem kriegsgeplagten Land weitere Unterstützung zugesagt. Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Wolodymyr Selenskyj am Dienstag in Kiew habe Kishida den ukrainischen Präsidenten eingeladen, online am nächsten G7- Gipfeltreffen im Mai in der japanischen Stadt Hiroshima teilzunehmen, berichtete die japanische Nachrichtenagentur Kyodo am Mittwoch. Japan hat derzeit den G7-Vorsitz. Zu der Gruppe gehören auch Deutschland, die USA, Frankreich, Großbritannien, Italien und Kanada.

Kishida war vor seinem Besuch in Kiew der einzige Regierungschef oder Präsident der Gruppe, der die Ukraine seit dem Angriff durch Russland im vergangenen Jahr noch nicht besucht hatte. Er versprach der Urkaine laut Kyodo zudem 30 Millionen Dollar (27,8 Millionen Euro) für die Anschaffung von Ausrüstung. Das Geld soll demnach über ein Fonds der Nato zur Verfügung gestellt werden.

Japan hat im Einklang mit dem Westen Sanktionen gegen Russland verhängt und unterstützt die Ukraine. Die pazifistische Verfassung erlaubt es Japan allerdings nicht, Waffen an das Land zu liefern.

Kishida und Selenskyj betonten laut Kyodo, sie wollten zusammenarbeiten, um die internationale Ordnung auf der Grundlage der Rechtsstaatlichkeit aufrecht zu erhalten. Sie lehnten den Versuch Russlands ab, einseitig den Status quo zu ändern, hieß es. Japans Regierungschef war nach Abschluss eines Besuchs in Indien unangekündigt in die Ukraine weitergereist. Er reiste dabei über Polen ein, wo er am Mittwoch politische Gespräche führen wollte.

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Peter Joe 22.03.23 18:02
Zuviele Menschen
Lebensmittel und Wasser wird verknappt um die Menschheit verhungern zu lassen.