Trist: Gänse-Massaker im Pattaya Garten

Iguanas wohlauf – blühende Kanonenkugeln – zwei verschiedene Trauben-Sorten

Meertrauben aus Brasilien sehen nicht nur wie Trauben aus, sie schmecken auch genau so. Fotos: hf
Meertrauben aus Brasilien sehen nicht nur wie Trauben aus, sie schmecken auch genau so. Fotos: hf

Es ist wohl etliche Jahre her, seit wir in einer einzigen Nacht so viele Gänse verloren haben. Sie wurden alle von einem oder mehreren Hunden totgebissen, die wohl von einem Zweibeiner Einlass in den Garten erhalten hatten…

Ein Bild des Jammers, ein Bild des Grauens: Neun tote Junggänse, erst ein paar Wochen alt, etliche schwer verbissene erwachsene Gänse, von denen drei inzwischen gestorben sind und zwei weitere wohl noch sterben könnten. Eine verheerende Nacht war das zweifellos, schlimm so etwas erleben zu müssen.

Die Rache von lärmgeplagten Nachbarn?

Tolle Blüten und ulkige Kugeln zu Hauf.
Tolle Blüten und ulkige Kugeln zu Hauf.

Immer wieder haben Nachbarn wegen des Lärms unserer Gänse reklamiert, und wir haben sie tagsüber weit weg von den empfindlichen Anwohnern weiden lassen. Aber Gänse sind eben territorial, wie Hunde. Das heißt, kommt ihnen – oder besser gesagt ihrem Territorium – ein Zweibeiner zu nahe, vollführen sie ein Riesenspektakel. Sie hauen gewissermaßen auf die Pauke, lärmen wie verrückt.

Bei Katzen und Menschen führt das zum Ziel, sie ziehen sich zurück, doch Hunde reagieren ganz anders: Sie packen mit ihrem Gebiss die Gänse am langen Hals, die sind damit erledigt.

Weil auch ein sicheres Gehege am Morgen nach dem Massaker offenstand, das nur ein Zweibeiner geöffnet haben kann, vermuten wir, dass es sich um einen Racheakt von Nachbarn gehandelt hat, sehr, sehr traurig.

Iguanas beim entspannten Sonnenbad.
Iguanas beim entspannten Sonnenbad.

Nicht betroffen von der gemeinen Attacke waren unsere sich frei im Garten bewegenden Iguanas. Vielleicht 8 oder auch 10 Stück leben im Discovery Garden Pattaya. Sie sind einfach so von außen zugewandert, genießen ihre Freiheit und werden von uns auch nicht bejagt oder anderswie belästigt. Die Hunde konnten ihnen nichts anhaben, weil sie hoch oben in den Baumwipfeln nächtigen, da sind sie sehr sicher.

Zwei tolle „Trauben“ aus Brasilien

Brasilianische Trauben sind sehr delikat.
Brasilianische Trauben sind sehr delikat.

Momentan blühen im Discovery Garden Pattaya wieder einmal die Kanonenkugel-Bäume (Couroupita guianensis) mit ihren wunderschönen, wohlriechenden Blüten. Sie tragen gleichzeitig diese schweren, braunen, runden Früchte, die an Kanonenkugeln erinnern und ihnen den Namen beschert haben. Von diesen Blickfang-Bäumen haben wir schon viele verkauft, sie sind eine echte Bereicherung jedes tropischen Gartens.

Auch aus Brasilien kenne ich Meertrauben (Coccoloba uvifera), die wir schon lange im Garten in Pattaya anbauen. An den Stränden von Rio Janeiro wachsen sie als bis zu zehn Meter hohe Bäume. Sie gedeihen im Sand, sind auch Salz-tolerant, und sind meis­tens voll gehangen mit tiefblauen Früchten, die aussehen wie blaue Trauben und auch ziemlich so schmecken. Sie enthalten allerdings nur wenig Fruchtfleisch um einen großen, holzigen Kern. Sie werden es deshalb nie in die Gestelle eines Supermarktes schaffen, aber am Strand mag man schon einige davon pflücken und essen.

Eine wahre Delikatesse hingegen sind die Brasilianischen Trauben (Plinia cauliflora ode Jabuticaba). Kann man sie auf Märkten in Brasilien finden, sind sie ausgesprochen teuer, aber man findet sie nur selten, da sie sehr schlecht altern oder nur kurze Zeit haltbar sind. Unser ältester Baum im Garten ist sicher zehn Jahre alt und liefert nun sporadisch Früchte wie gerade eben wieder. Gemäß Literatur soll er bis sechs Mal jährlich Früchte liefern können, aber das dauert wohl noch eine Weile.

Wir warten das in aller Gelassenheit mal ab, haben noch etwa fünf weitere Jabuticaba-Bäume im Garten, die auch einmal liefern werden.


Hans Fritschi, Jahrgang 1957, ist ehemaliger Journalist und Buchautor, er lebt seit 1991 in Thailand. Mehrere Monate des Jahres reist er in der Welt herum, den Rest verbringt der Hobbygärtner in Pattaya und Nong Khai. Falls Sie Fragen und Anregungen an unseren Gartenkolumnisten haben, oder seinen Garten mal anschauen möchten, schicken Sie ihm eine E-Mail an oder besuchen Sie die Dicovery Garden Webseite oder Facebook. Für unterhaltsame und interessante Gartengeschichten in Bild und Ton besuchen Sie Hans Fritschis YouTube-Kanal – Teilen, Liken & Abonnieren erwünscht!

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Dieter Kowalski 05.04.23 18:30
@ Herr Fritschi
Ich kann ihren Frust und den Ärger nachvollziehen. Tierzucht ist in Thailand eine Art Lotterie. Zuviele Fressfeinde, Krankheiten, Diebe und die liebe Nachbarschaft machen es einem nicht gerade einfach. Nur nicht entmutigen lassen und die Gänse in der Nacht oder bei Abwesenheit wie in Fort Nox sicher verwahren. Dazu Überwachungskameras plus Beleuchtung mit Bewegungsmeldern installieren.