Kleine knallrote Früchte hängen nun an den Büschen, und sie sind essbar. Ihr eher süßliches Fruchtfleisch schmeckt aber auch den Ameisen und Vögeln. Deshalb muss sich sputen, wer sie verspeisen will.
Bunchosia argentea, auch als „Erdnussbutter-Busch“ bekannt, ist ein anspruchsloses Gewächs. Fast das Einzige, worauf man hierzulande achten muss, ist ein sonniger Standort. Dann produziert dieser Busch, der ursprünglich aus Südamerika stammt, bald einmal kleine, filigrane, gelbe Blüten und etwa zwei Monate später die zunächst orangen Früchte. In diesem Stadium sind sie noch nicht essbar, aber nach ein paar Tagen verfärben sie sich, werden knallrot und weich. Jetzt aber subito zuschlagen und mampfen, denn Ameisen und Vögel haben auch großes Interesse an den süßlichen Früchten, die nach Erdnussbutter schmecken, was den Namen erklärt. Übrigens kann die dünne Fruchthaut offenbar mitgegessen werden, wie mir Zuschauer meines jüngsten Videoclips, den ich zu diesem Thema gemacht habe (tinyurl.com/657e5wsf) glaubwürdig berichten.
Dr. Frankenstein als Bananen-Pate…
Während Covid sind verschieden Pflanzenpreise geradezu explodiert, vor allem wenn ihre Blätter ungewöhnlich eingefärbt waren. Das trifft auch auf Bananen zu. Doch der Wind hat inzwischen gedreht. So konnte ich unlängst – nach nur leichtem Handeln – auf dem Pflanzenmarkt in Nord-Pattaya zwei rötlich eingefärbte Exemplare für total 500 Baht kaufen. Sie dürften – genau wie die 50 Exemplare, die ich vor drei Monaten übers Internet erworben habe – aus vegetativer Vermehrung stammen. Dabei stand gewissermaßen Dr. Frankenstein Pate.
Es geht dabei wie folgt zu und her: Ein Fachmann entnimmt ein kleines, aber geeignetes Pflanzenstück und gibt es in eine Nährlösung. Dort bildet es Wurzeln und entwickelt sich zu einer eigenständigen Pflanze, einem Clone, genetisch identisch, also genau wie die Mutterpflanze. Bei Bananen funktioniert die Sache offenbar besonders einfach, und das hat zum eminenten Preiszerfall offensichtlich beigetragen.
Regen begünstigt Chinesische Oliven
Es hat in den letzten Tagen öfters geregnet, was für diese Jahreszeit eher ungewöhnlich ist. Vielleicht – die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt – können wir dieses Jahr die brütend heiße Zeit glatt überspringen? (Ich rechne nicht wirklich ernsthaft damit...) Regen tut nicht nur den Bananen gut, sondern auch unseren Chinesischen Oliven.
Diese Pflanzen, Canarium album heißen sie wissenschaftlich, sind nicht mit den Europäischen Oliven verwandt, und die großen weißen Blüten sehen dementsprechend völlig anders aus, aber die Früchte gleichen rein äußerlich unseren Oliven. Werden sie in Salz eingelegt, schmecken sie auch ungefähr wie die Oliven aus Europa. Und zum Kochen sind sie auch durchaus verwendbar, liefern Salz und binden Saucen. Aber zum Knabbern oder um daraus Oel zu gewinnen, sind sie gänzlich ungeeignet.
Diese Chinesischen Oliven haben gegenüber den europäischen Oliven in Thailand aber einen großen Vorteil: Sie wachsen hier tatsächlich, können auch vom Laien problemlos angebaut werden und sind im tropischen Garten doch auch ein Blickfang. Welcher Besucher hat schon je in seinem Leben Chinesische Oliven gesehen?
Ein weiterer Blickfang im Garten ist immer der Hibiscus mutabilis, der sich verändernde Hibiskus. Sind die Blüten am Morgen noch schneeweiß, haben sie sich am Mittag rosa eingefärbt und am Abend sind sie dann rot.
Ein absolutes „Wunder“!
Hans Fritschi, Jahrgang 1957, ist ehemaliger Journalist und Buchautor, er lebt seit 1991 in Thailand. Mehrere Monate des Jahres reist er in der Welt herum, den Rest verbringt der Hobbygärtner in Pattaya und Nong Khai. Falls Sie Fragen und Anregungen an unseren Gartenkolumnisten haben, oder seinen Garten mal anschauen möchten, schicken Sie ihm eine E-Mail an oder besuchen Sie die Dicovery Garden Webseite oder Facebook. Für unterhaltsame und interessante Gartengeschichten in Bild und Ton besuchen Sie Hans Fritschis YouTube-Kanal – Teilen, Liken & Abonnieren erwünscht!