Das Haus, gleich gegenüber von unserer Front, ist eine ewige Baustelle. Seit mindestens drei Jahren wird immer wieder daran gebaut oder eher gebastelt. Dann parken die Handwerker ihre Pickups frech auf dem Rasenstreifen vor unserem Haus.
Das geht mir gehörig auf den Kecks, und zwar schon lange! Weil wir auf unserer Seite große Schattenspender haben, ist es ja nachvollziehbar, dass die Leute lieber hier ihre halbverrosteten Karossen deponieren als an der prallen Sonne gegenüber. Aber erstens ist das kein Bild und zweitens hinterlassen ihre Räder tiefe Einschnitte, wenn es gerade wieder mal geregnet hat. Das sieht alles saublöd aus, doch Abhilfe ist in Sicht.
Zitronen in Röhren als gute Puffer
Vor Jahren schon haben wir für die Abfallsäcke hier einen Eisenkäfig gebaut. Immer wieder lassen Nachbarn nämlich hier ihre prall gefüllten Abfallsäcke stehen. Sie dürfen das, denn der Entsorger will aus Budget-Gründen bei ihnen keine Plastikmülltonnen aufstellen… Das Problem sind die Hunde, die die Säcke auf der Such nach Fressalien aufreißen. Und arme Abfalljäger, die nach Wertstoffen suchen. Seit wir den Eisenkäfig haben, ist das Problem deutlich entschärft.
Nun haben wir in einem ersten Schritt sechs Betonringe einen Meter von der Straße versetzt platziert und mit unseren bekannten Zitronenbäumchen bepflanzt. Die Zitronenbäumchen habe ich kunstgerecht beschnitten, so dass wenige Hauptäste die ganze Kraft abbekommen: Nach nur drei Wochen schlagen sie bereits kräftig aus, genau wie von mir erwünscht. Zwischen die Betonringe kamen Kakteen.
Dahinter platzierten wir die Mini-Bananen, über die ich in der vergangenen Nummer ausführlicher geschrieben habe. Plus ein paar Golden Lotus-Bananen mit der tollen gelben Blüte, die nach oben wächst. Seitlich haben wir je eine der spektakulären „gruei roi vii“, Hundert-Büschel-Bananen, gepflanzt: In wenigen Monaten werden die hier ein Blickfang sein.
Das Leck im Pool vielleicht gefunden
Wie hier schon öfters erwähnt, leckt unser Pool. Doch nun haben meine fleißigen Thais das Leck eventuell gefunden und gestopft: Der Pegelstand sinkt täglich nur noch im Millimeterbereich, wahrscheinlich durch Verdunstung. Jetzt folgen weitere Tests, bevor wir die gegrabenen Löcher wieder zuschütten…
Es gibt viele Hibiskus-Pflanzen mit spektakulären Blüten. Doch der interessanteste Vertreter dieser Familie ist zweifellos der Hibiscus mutabilis, der sich verändernde Hibiskus. Seine prall gefüllten Blüten starten am Morgen blütenweiß. Doch im Verlauf des Tages verändern sie ihre Farbe Schritt um Schritt.
Gegen Mittag sind sie rosa geworden und am Abend schließlich rot. Es findet offenbar eine chemische Reaktion statt, die von Sonnenlicht und Wärme ausgelöst wird. Die Gartenbesucher staunen Bauklötze angesichts dieser unerwarteten Entwicklung.
Auch der Hibiscus mutabilis ist in der Regenzeit aus dem Pattaya-Garten verschwunden. Hier hatten wir alle in Töpfen, die der Gärtner dann noch mit Kuhmist gedüngt hat… Für ihn ist jede Art von Dünger ein unschätzbar wertvolles Doping. Dass man mit Überdüngen Gewächse killen kann, scheint ihm unwahrscheinlich zu sein…
In Nong Khai hatten wir sie im Boden gepflanzt, nicht gedüngt, und die haben bestens überlebt. Von ihnen haben wir durch Abmoosen neue Pflanzen gewonnen, die wir deshalb weiterhin im Sortiment haben.
Hans Fritschi, Jahrgang 1957, ist ehemaliger Journalist und Buchautor, er lebt seit 1991 in Thailand. Mehrere Monate des Jahres reist er in der Welt herum, den Rest verbringt der Hobbygärtner in Pattaya und Nong Khai. Falls Sie Fragen und Anregungen an unseren Gartenkolumnisten haben, oder seinen Garten mal anschauen möchten, schicken Sie ihm eine E-Mail an oder besuchen Sie die Dicovery Garden Webseite oder Facebook. Für unterhaltsame und interessante Gartengeschichten in Bild und Ton besuchen Sie Hans Fritschis YouTube-Kanal – Teilen, Liken & Abonnieren erwünscht!
