Todescamps bei Songkhla: Schande für Thailand

Schaulustige, darunter auch Kinder benachbarter Dörfer, beobachten die Bergung der 26 Leichen bei Pedang Basar. Mittlerweile werden bis zu 500 Opfer befürchtet.
Schaulustige, darunter auch Kinder benachbarter Dörfer, beobachten die Bergung der 26 Leichen bei Pedang Basar. Mittlerweile werden bis zu 500 Opfer befürchtet.

SONGKHLA: Die Tragödie um bisher 26 tote Fremdarbeiter aus Myanmar und Bangladesch weitet sich aus. Zeugen berichten, dass es im südthailändischen Grenzgebiet zu Malaysia regelrechte Todescamps für Flüchtlinge gegeben habe.

Ermittler gehen davon aus, dass in ca. 60 Todeslagern bis zu 500 Migranten misshandelt und ermordet worden sein könnten. Gastarbeiter aus Myanmar, die Mehrzahl muslimische Rohingyas, seien in Erwartung gut bezahlter Arbeit ahnungslos nach Thailand gekommen und hätten dort die Hölle vorgefunden.

Thailands Polizeisprecher Prawut Thavornsiri erklärte gestern, die Hinweise auf jahrelangen gezielten Menschenschmuggel hätten sich bestätigt. Oft wurden Rohingyas in ihrer burmesischen Heimat unter falschen Versprechungen auf gutbezahlte Arbeit gelockt – nicht wenige bezahlten dafür Summen von fast 100.000 Baht (2.700 Euro). Familien in Myanmar hätten sich verschuldet oder Land verkauft, um ihren Angehörigen die Chance auf Arbeit in Thailand und Malaysia zu ermöglichen.

Ein Überlebender eines Camps in der Provinz Songkhla schilderte, wie sein Neffe von einem Aufseher namens Arnua mit einem Holzknüppel zu Tode geprügelt wurde. Er selbst habe sich nur freikaufen können, weil seine Mutter noch einmal Geld aus Burma anwies. Die Männer, die das Camp in Ban Taloh im Gemeindebereich des Grenzortes Padang Besar betrieben, wurden allesamt namentlich genannt: Hayi, Amartali, Arnua, Saw Lim, Rana und Heidra. Arnua ist zwischenzeitlich festgenommen worden und erwartet eine Anklage wegen Menschenhandels und mehrfachen Mordes.

Weshalb den Behörden in der südthailändischen Grenzregion und im benachbarten Malaysia jahrelang nichts aufgefallen ist, diese Frage stellen nicht nur Menschenrechtsorganisationen. Der ehemalige Präsident der Rohingya Vereinigung Thailands, Abdul Kalam, erhob schwere Vorwürfe. Zwischen 80 und 150 Personen seien systematisch in solchen Lagern eingepfercht gewesen, und davon, so Kalam, habe es mindestens 60 gegeben.

Thailändische Medien berichten seit dem Wochenende auf ihren Titelseiten von den Todescamps bei Pedang Basar. Die angesehene Tageszeitung Bangkok Post titelte einen Kommentar mit „shame of the nation“, was „nationale Schande‘ bedeutet. Auch auf allen Fernsehkanälen laufen die Horrorbilder aus Südthailand.

Thailands Premierminister Prayut Chan-o-cha hat seine höchsten Polizeibeamten in das Grenzgebiet beordert. Eine Sonderkommission sammelt Hinweise, die auch zu den Hintermännern des brutalen Menschenschmugglerrings führen sollen. Chan-o-cha erklärte in einer Fernsehansprache, dass es kein Pardon für diese Täter gäbe, egal wie hoch ihre Position sei oder wie gut ihre Verbindungen.

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beat gehrig 06.05.15 09:26
Immer diese Mekerer
Was dort mit diesen Menschen passiert ist das ist unentschuldbar. Das erinnert grob gesagt an eine bestimmte Person im Weltkrieg möchte den Namen nicht in den Mund nehmen. Leider gibt es das sehr viel auf der Welt es werden immer noch Sklafen gehalten auf irgend eine Art. Koruption gibt es überall in irgend einer Form auch in Europa und solange unsere Politiker auch daran beteiligt sind wird das auch so bleiben. Warum also immer Mekern. Mir gefällt es hier in Thailand gut und ich bleibe auch da solange ich kann. Die wo nicht zufrieden sind die müssen halt die Koffer packen und zurück nach Europa und dort viele Steuern bezahlen und was weiss ich und dort mekern dann geht es Ihnen vielleicht besser. Aber was dort passiert ist das darfv nie und nimmer passieren und muss auf die härteste Art bestraft werden!!!
Max Gie 05.05.15 20:01
Hallo Jürgen
Ja es gibt immer Vor - und Nachteile, was man auch tut.
Mir gefällt das Eiern in der letzen Zeit auch nicht.Ich würde mir einen solchen Schritt, wie du ihn getan hast, gut überlegen.Moded fahr ich eh nicht.Ist mir viel zu gefährlich in Th.
Das mit dem Geld ist übrigens überall so.Ohne Geld bist du auch in DACH nicht wirklich willkommen.
Und hier wirst du sowieso nur angelächelt wenn es ein Glückstag ist.Auch sollte man sich nicht durch Lächeln glücklich machen lassen wollen.
Ich zahle und bekomme dafür die angestrebte Dienstleistung in akzeptaler Qualität.Dann ergibt sich der Rest von selbst.
Es ist möglich das es an nötigem Glückgefühl fehlt, in jeder Siuation.Deswegen sollte man auch immer flexibel und wach bleiben und auch die Leute um sich scharen, die sich auch kümmern.
Daher empfehle ich sich familär in Thailand zu binden.Was den Einkauf von Sex angeht.Davon würde ich abraten.Ohne Familie dort wäre ich nicht jedes Jahr im Anflug.Rotlicht-Allergie
Jürgen Franke 05.05.15 15:49
Genau Max, Hallo Marco
alles hat im Leben Vor- und Nachteile. Für 4 Wochen ist Thailand genau das richtige Urlaubsland für Dich. Aber mache es nicht länger. Hotel und Flug in Deutschland bezahlt. Du vermeidest dadurch die (kostenintensive) Besuche beim Konsul und bei der (immer hilfsbereiten und verständnisvollen) Immigration. Besuchsdauer mindesten einen Tag. Möglichst kein Moped mieten, wenn ja dann Bremsen überprüfen. Auslandsunfallversicherung hast Du sicherlich, denn Du bist ja nicht doof. In dieser kurzen Zeit wirst Du auch nicht mit den Problemen belästigt, wie Verkehr und Müll. Ich bin nun für immer hier und habe mich den Gepflogenheiten angepasst Habe auch inzwischen begriffen, dass es eine Unmöglichkeit ist, gegen die Korruption vorzugehen. Denn die gehört nämlich zur Mentalität der bildungsfernen Thais. Ich bin jetzt genau so undiszipliniert: Genieße es, dass ich nun alles in eine Mülltonne schmeißen kann. (Bis vor kurzem hatte ich noch 4 Tonne vor meinem Haus in Deutschland) Und solange die Thais wissen, dass ich noch Geld habe, werde ich auch angelächelt. Das tut gut. So drastisch wie sich der Marco ausdrückt, würde ich die Situation hier nicht beschreiben. Aber vielleicht ändert sich das noch.
Max Gie 05.05.15 13:20
Marco Überhaupt frage ich mich, wie man sich anmelden kann für ein Thailand Newsletter aber dieses Land hasst aus welchen Gründen auch immer???
Was bedeutet Der Farang? Weißer Ausländer etwa kaukasichen Typs.
Na und
Alles hat im leben Vor und Nachteile.Man muß wissen wo man seinen Platz hat
Max Gie 05.05.15 13:15
Marco
Es gibt überall böse Menschen auf der Welt.
Ich habe seit 2004 jedes Jahr Thailand für durchschnittlich 4 Wochen besucht und ich kann nicht bestätigen das es rassistisch ist.Man kann sich sehr wohl dort fühlen.Das man sich an Gepflogenheiten dort hält, das ist in jedem Land so.
Was verstehen sie unter Urlauber? Komasaufen und Drogen nehmen.Dann wäre sie dort falsch.
Distanz wahren wie etwa ein Buddhist, freundlich sein und mit den Menschen Kontakt halten, die es verdienen und die gewohnt gute Menschen sind.
Es ist eine andere Welt.Und man muß auf andere Welten auch vorbereitet sein und Verständnis aufbringen.
Das was dort im Süden passiert ist, das sind Verbrechen.Verbrechen müssen aufgeklärt werden.Dafür gibt es eine Gesellschaft.
Marco Hintergruber 04.05.15 15:16
Thailand ist ein total rassistisches Land, auslaenderfeindlich ohne Ende. Freundlich sind die doch nur, wenn Geld verdient werden kann. Ich kann jedem Urlauber nur davon abraten, hier seine Ferien zu verbringen.