Tiefer Wasserstand des Mekong bedroht den Fischfang

Foto: epa/Mak Remissa
Foto: epa/Mak Remissa

NONG KHAI: Im Fischereisektor der nordöstlichen Provinz Nong Khai arbeitende Thais haben sich besorgt über den sinkenden Wasserstand des Flusses Mekong geäußert. Er bedrohe ihren Lebensunterhalt durch reduzierte Fänge und Risiken für ihre Fischbestände, die in Flussgehegen aufgezogen werden.

In diesem Jahr ist der Wasserstand so weit gesunken, dass nun Felsformationen im Flussbett sichtbar sind und Algen die im Fluss gezüchteten Fische direkt gefährden. Laut der hydrologischen Station im Unterbezirk Muang Mee von Nong Khai liegt der Pegel des Mekong bei nur noch 1,44 Meter und sinkt weiter um 0,22 Meter pro Tag. Denn aus dem flussaufwärts gelegenen Damm Jing Hong in Südchina wird kein Wasser abgelassen, und der Damm Xayabury, eine Wasserkraftanlage in Laos, ist geschlossen.

Fischer im Unterbezirk Muang Mee sagen, der Fluss sei zu seicht geworden, um mit Netzen zu fischen, zudem gebe es jetzt im Mekong weniger Fische. Assistenzprofessor Chainarong Sethchua von der Universität Maha Sarakham schrieb auf Facebook, dass das ökologische System des Mekong-Flusses ernsthaft bedroht sei, weil der Fluss durch Dämme in China blockiert werde, insbesondere durch den Damm Jing Hong, der letzte in einer Reihe, die den Fluss auf seinem Weg durch chinesisches Gebiet staut. Das Austrocknen des Flusses flussabwärts verursache einen Effekt, der als „hungriges Wasser" bezeichnet werde, die Fische verwirre und ihre Wanderungsmuster beeinträchtige.

Die thailändische Regierung sollte bei ihren chinesischen und laotischen Amtskollegen Beschwerden einreichen und sie dazu bringen, von den Dämmen mehr Wasser abzulassen, bevor das ökologische System des Flusses irreparabel geschädigt werde.

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Rene Amiguet 11.03.21 21:06
Wasserknappheit
Jeder bedient sich in den Wasserquellen dort woher sie kommen. Das ist einleuchtend und menschlich. Mit der zunehmenden Trockenheit durch den Klimawandel werden in naher Zukunft wahrscheinlich auch noch Kriege ausbrechen. Der einzige Trost ist, dass jedes Kriegsopfer kein Wassert mehr verbrauchen wird.
Ole Bayern 28.01.21 15:37
Herr Pires ....
.... Sie haben 100 % - ig das Richtige geschrieben . Die Chinesen sind hochgradig nationalistisch eingestellt . Eigentlich sollten dies die südlichen Anrainerstaaten Chinas schon lange gemerkt haben . Nur die Europäer kuschen unerklärlich vor der gelben Macht . Chinas First - Poitik ist um vieles nationalisticher als die US - First Politik des Präsidenten Mr. Trump . Und man kann ja geteilter Meinung sein über die Politik des Präsidenten Mr. Trump , er hat aber zumindest einmal versucht China in die Schranken zu weisen mit Spionage , Plagiatnachbauten usw.. Ich hoffe , daß Präsindent Mr. Biden hier zumindest dies zum Teil fortführt. Ich kenne beruflich einige chinesische Geschäftsleute ... und ich kann ihnen sagen ... freundlich , fair , vertrauensvoll , usw. sind Eigenschaften , die zumindest Geschätsleute nur rudimentär besitzen . Vor 20 Jahren war es noch anders , aber heutzutage ???? Wenn es nicht unbedingt sein muß , meide ich Kontake zu Chinesen oder fahre diese Kontakte zumindest auf ein Mindesmaß zurück. Koreaner , Thais , Vietnamesen und auch die Leute aus Singapur sind in geschäftlicher Hinsicht viel angenehmer und auch fairer im Umgang. Und so wird es auch am Mekomg sein , was interessiert es China, ob Laos oder TH genügend Wasser für die Stromerzeugung bekommt ? 15 Stauwerke wurden am Mekong gebaut .... davon 13 in China mit rund 50 Mrd m³ Stauvermögen. China verspricht immer eine Klärung der Wassermengen .. alles leeres Geschwätz , nichts ist passiert. VG Ole
Dracomir Pires 28.01.21 10:37
China hat keine Freunde ...
... und schaut skrupellos nur für sich selbst. Ich habe das schon ein Dutzend Mal geschrieben, aber leider wird es noch lange dauern, bis dies der Hinterste und Letzte geschnallt hat. Ich boykottiere den gelben Riesen schon lange (soweit es geht).
Dieter Kowalski 27.01.21 18:37
Wer hätte auch ahnen können, dass Wasserkraftwerke in China und Laos (von Thailand finanziert und für die Stromerzeugung benötigt) den Wasserstand des Mekong beeinflussen könnten...
Markus Boos 27.01.21 12:37
Hm!
Das wird die Chinesen wohl kaum beeindrucken. Wenn da Beschwerde von den Thai Behörden ankommen.
Zu gross, zu stark und zu mächtig sind die im Reich der Mitte. Man könnte auch einfach sagen. Skrupellos!
Thomas Sylten 27.01.21 12:37
Ein Jammer, wie die Umweltzerstörung trotz zunehmenden Bewusstseins darüber täglich fortschreitend zerstört wird.

Die Tragik des Homo Sapiens scheint zu sei , dass er durchaus begreift, was er anrichtet - ohne etwas dagegen wirksam unternehmen zu können.