Sturm Pabuk: Nicht so schlimm wie befürchtet

Entspannung im Inselarchipel Samui – Viele Touristen gestrandet

Stürmische Szenen am heutigen Samstagmorgen am Lamai Beach: Pabuk hat die See aufgepeitscht und Teile des Strandes sind nur schwer begehbar – dennoch kann von einer Katastrophe nicht die Rede sein.
Stürmische Szenen am heutigen Samstagmorgen am Lamai Beach: Pabuk hat die See aufgepeitscht und Teile des Strandes sind nur schwer begehbar – dennoch kann von einer Katastrophe nicht die Rede sein.

KOH SAMUI: Der Tropensturm Pabuk hat in der vergangenen Nacht noch einmal alle Eimer über dem Golf von Thailand ausgeschüttet und reichlich Niederschlag beschert. Dennoch: Am schlimmsten schien die Angst vor der Furcht gewesen zu sein, die Auswirkungen im Inselarchipel Koh Samui waren nicht dramatisch und die Schäden halten sich in überschaubaren Grenzen. Bisher sind auch keine Opfer gemeldet worden.

Seit den Morgenstunden hat der Regen nachgelassen und nur noch ein starker böiger Wind peitscht die See auf und sorgt für Erinnerungen an die vergangenen beiden bangen Tage. Pabuk war von vielen als schlimmster Taifun seit 1962 angekündigt worden und entsprechend wappneten sich die Menschen im Süden Thailands – insbesondere in der Nähe des Golfs von Thailand und am Fuß von Bergen in den Provinzen Nakhon Si Tammarat, Patthalung und Surat Thani.

In mehreren Bezirken Nakhon Si Tammarats hat der Tropensturm in der Tat Spuren der Verwüstung hinterlassen und vorsorglich waren 50.000 Menschen zwangsevakuiert worden. Auf den Urlaubsinseln Koh Samui, Phangan und Koh Tao waren hingegen die Touristen die Hauptleidtragenden. Eineinhalb Tage lang stellte Bangkok Air den Flugbetrieb komplett ein und die Fähren liegen mindestens noch bis morgen in den Häfen fest. Etwa 30.000 Urlauber sollen auf den drei Inseln festsitzen und warten ab heute Nachmittag auf die ersten Flüge von Bangkok Air Richtung Bangkok oder Singapore.

Die Panik in internationalen Medien, die Pabuk als Großereignis verkauften, spiegelte nicht die reale Situation auf den Urlaubsinseln wider. Obwohl sich viele Einheimische und auch Touristen vorsorglich von Strandhotels ins Landesinnere zurückgezogen hatten, blieben die Auswirkungen des Sturms überschaubar und kaum gefährlich. Die an den Stränden gelegenen Bars und Restaurants wurden hingegen ziemlich in Mitleidenschaft gezogen.

Am Lamai Beach in Höhe des Black Pearl hatten alle Beachbar-Betreiber ihre Betriebe so weit wie möglich gesichert und die Liegestühle hinter dem Anwesen aufgestapelt. Einige der Lokale sind unterspült worden. Der gesamte Strandabschnitt ist ein Raub der Wellen geworden, die sich auch am heutigen Samstag, 5. Januar, noch wuchtig über den Strand ergossen. Ans Baden ist dort bis mindestens Montag nicht zu denken.

Der Starkregen der vergangenen Nacht – die letzte Botschaft des Sturmes Pabuk– richtete laut Bürgermeister Ramnate Jaikwang keine größeren Schäden an. Das Wasser konnte schnell abgepumpt werden und Überschwemmungen wie Anfang Dezember 2018 blieben aus.

Wenn ab heute Mittag wie geplant Bangkok Air wieder starten kann und Anfang der Woche auch der Fährbetrieb, dann dürften Koh Samui und die Nachbarinseln schnell wieder in die Normalität finden. In den Einkaufsmärkten sind manche Lebensmittel zwar knapp geworden, es gibt kaum mehr frische Eier und kleine Trinkwasserflaschen, aber die Grundversorgung ist nicht gefährdet.

Auch an den Tankstellen ist seit gestern Diesel ausverkauft und nur an wenigen Zapfsäulen fließt noch Benzin. Pabuk hat sehr wohl seine Auswirkungen im Golf von Thailand hinterlassen, aber von einer Katastrophe spricht hier am 5. Januar niemand. Bewohner von Koh Tao und Koh Phangan berichten Ähnliches. Die Furcht der Menschen und die Panik in sozialen Netzwerken seien schlimmer gewesen als der Sturm selbst.

UPDATE: Um 9 Uhr landete die Silk Air aus Singapore auf Koh Samui als erstes Flugzeug nach der Sturmpause und zwischenzeitlich fliegt auch Bangkok Air wieder und setzt Sonderfluege ein, um die Lage der Passagiere zu erleichtern.

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Hans Habicht 05.01.19 12:31
Die Furcht der Menschen, schlimmer als Sturm ???
Ohne die Panik würden die Leute heute noch am Strand sitzen und wer weiß bitte vorher ob der Sturm "uns" mit voller Wucht erwischt oder nicht? Ich glaube Thailand und die sozialen Medien haben genau alles richtig gemacht und deswegen gibt es keine Opfer zu beklagen.
Norbert Kurt Leupi 05.01.19 12:30
"Elephantum ex...
musca facis " ! Auch wenn aus der Mücke kein Elefant wurde , hat es sich gelohnt vorsorglich zu handeln um vor einer eventuellen Katastrophe gewappnet zu sein !