Schon mal frische Muskatnüsse gesehen?

Solaranlage läuft bestens – viele junge Gänse – ein Baum, der zwei tolle Gewürze bringt

Die Macis bildet ein rotes Netz außerhalb der eigentlichen Muskatnuss, auch ein Gewürz. Fotos: hf
Die Macis bildet ein rotes Netz außerhalb der eigentlichen Muskatnuss, auch ein Gewürz. Fotos: hf

Nachdem ich im Discovery Garden Pattaya vieles, das ich mir noch vorgenommen hatte, erledigt habe, verlagere ich mich nun ins kühle Nong Khai.

Eine große Neuerung im noch jungen Jahr war die Installation der großen Solar-Anlage im Discovery Garden Pattaya. Nachdem die Kinderkrankheiten ausgeräumt sind – vor allem Programmierungsprobleme – läuft die Anlage mit ihren 36 Panels total rund. Alles ist automatisiert: Sind die Batterien gegen 03.00 Uhr auf 25 Prozent ihrer Kapazität geleert, springt das System automatisch auf Netzbetrieb.

Das Solar-System nun fahren lernen

An sehr sonnigen Tagen springt das System bereits kurz nach 9 Uhr vom Netz auf Solarbetrieb. Das heißt, die Thai-Hausfrau ist angehalten, die Waschmaschine nicht – wie gewohnt – um 7 Uhr einzuschalten, da dieser Strom noch aus dem Netz kommt und kostet, sondern erst um 9.30 Uhr, wenn er wieder „gratis“  ist. Auch die Gärtner müssen die großen Pumpen im Garten zwischen 10 und 16 Uhr nutzen, um diese Stromkosten dafür auf 0 zu drücken. Während ich diesen Text schreibe (11.32 Uhr), läuft die Klimaanlage in meinem Büro, was ganz angenehm und gratis ist, gleichzeitig läuft die Waschmaschine, die Swimmingpool-Pumpe und die Batterien werden auch noch geladen.

Viel Nachwuchs hat es bei den Gänsen in diesem Jahr gegeben: Gerade am Anfang brauchen sie Fürsorge.
Viel Nachwuchs hat es bei den Gänsen in diesem Jahr gegeben: Gerade am Anfang brauchen sie Fürsorge.

Ob unser Inkubator für die Ausbrütung der Gänseeier viel Strom braucht, weiß ich nicht so genau, bezweifle es aber ein wenig. Aber damit wären wir bei einem anderen Thema: In zwei bis drei Wochen ist der Inkubator leer, die Gänse haben für diese Saison bereits aufgehört Eier zu legen. Wir hatten noch nie so viele Gänslein wie in diesem Jahr, nämlich etwa fünfzig Stück, ein schöner Erfolg. Gerade am Anfang, kurz vor und nach dem Schlüpfen, brauchen sie große Aufmerksamkeit.

Aus dem Loch schaut nun ein Schnabel.
Aus dem Loch schaut nun ein Schnabel.

Sehe ich an einem Ei ein erstes kleines Loch, vergrößere ich es vorsichtig ein wenig, bis der Schnabel zu sehen ist. Jetzt hat die Atmung eingesetzt, ähnlich wie bei Menschenkindern nach dem Klaps auf den Po. Die Gans allerdings bleibt weitere 24 Stunden in der Enge des Eis (eine Art Raumkapsel). In diese Zeit werden die Lungen aufgebläht, der Eidotter absorbiert, in den Magen eingesogen. Danach schafft es der Gössel selbständig aus dem Ei, oder ich helfe dabei mit. Nach weiteren 24 Stunden im Inkubator wird das junge, auf den Beinen noch unsichere Gänschen mit Gleichaltrigen in eine Gruppe verbracht und legt rasch an Stärke zu.

Ein langes Warten auf Muskatnüsse

Wer, wie ich, Muskatnüsse aus Samen ziehen will, braucht einen langen Atem. Bis sie erstmals Früchte tragen, kann es gut und gerne acht Jahre dauern. Und dann ist da auch noch das Problem mit Männlein und Weiblein. Nur weibliche Bäume liefern Früchte, männliche Bäume sind steril, das heißt, es braucht sie für überhaupt nichts, auch nicht für die Befruchtung.

Muskatbäume liefern übrigens zwei sehr wertvolle Gewürze: Die bekannte Muskatnuss, die man getrocknet und/ oder gemahlen im Laden kaufen kann: In der Schweiz werden der sogenannte Kartoffelstock, Würste und auch das Fondue damit gewürzt. Weniger bekannt ist die Macis, aber zu unrecht, denn auch sie liefert ein äußerst raffiniertes Gewürz.

Sieht man erstmals eine Muskatnuss am Baum, ist man erstaunt über die runde, bräunliche Frucht. Öffnet sich diese äußere Schutzhülle, kommt die eigentliche Muskatnuss heraus, die länglich ist. Sie ist umgeben von einem roten „Gitter“, das ist die Macis. Sie wird getrennt, getrocknet und gemahlen und ist das zweite erstklassige Gewürz der Muskatnuss.


Hans Fritschi, Jahrgang 1957, ist ehemaliger Journalist und Buchautor, er lebt seit 1991 in Thailand. Mehrere Monate des Jahres reist er in der Welt herum, den Rest verbringt der Hobbygärtner in Pattaya und Nong Khai. Falls Sie Fragen und Anregungen an unseren Gartenkolumnisten haben, oder seinen Garten mal anschauen möchten, schicken Sie ihm eine E-Mail an oder besuchen Sie die Dicovery Garden Webseite oder Facebook. Für unterhaltsame und interessante Gartengeschichten in Bild und Ton besuchen Sie Hans Fritschis YouTube-Kanal – Teilen, Liken & Abonnieren erwünscht!

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Klaus Roeper 14.02.22 05:40
Kompliment
Gans toll geschrieben.
Dank Ihnen weiss I wo der Zimt herkommt .
Sie zaubern Mir immer ein breites Grinsen ins Gesicht.
Ich bin ein Riesenfan von Ihnen.
Trübsal und Verdruss gibts genug auf dieser Welt.
Bleiben Sie uns noch sehr lange erhalten bitte.
Weiter so !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!