Dialog zwischen Venezuelas Regierung und Opposition

Foto: Pixabay/Héctor Medina
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CARACAS: Im seit Jahren andauernden Konflikt im südamerikanischen Krisenstaat Venezuela wollen Regierung und Opposition wieder miteinander sprechen. «Sie haben den mutigen Beschluss gefasst, einen umfassenden Verhandlungsprozess einzuleiten», sagte Dag Nylander, Chef der norwegischen Vermittlungsdelegation, am Freitag bei einer Auftakt-Zeremonie in Mexiko-Stadt, wo die Gespräche stattfinden sollen.

Nylander hatte auch schon an den Friedensverhandlungen zwischen der kolumbianischen Regierung und der Farc-Guerilla teilgenommen. Die Niederlande und Russland sitzen auf Seiten der Opposition beziehungsweise der Regierung mit am Tisch.

Neun Delegierte jeder Seite sollen an den Gesprächen teilnehmen. Die Opposition fordert freie Wahlen und die Freilassung der politischen Gefangenen, die sozialistische Regierung strebt eine Lockerung der internationalen Sanktionen an. So sitzen die USA zwar nicht mit am Tisch, dürften aber eine entscheidende Rolle spielen.

Mehrere Gesprächsrunden zwischen Regierung und Opposition in den vergangenen Jahren waren gescheitert. «Wir gehen mit Vorsicht und nicht allzu hohen Erwartungen an diesen Prozess heran. Aber die Notlage kann nicht länger warten», sagte ein Vertreter der Opposition im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur in Mexiko.

Venezuela steckt in einer tiefen politischen, wirtschaftlichen und humanitären Krise. Oppositionsführer Juan Guaidó hatte sich Anfang 2019 zum Interimspräsidenten erklärt und versucht seitdem, den autoritären Staatschef Nicolás Maduro aus dem Amt zu drängen. Zwar erhielt er viel Unterstützung aus dem Ausland, konnte sich aber in Venezuela selbst nicht durchsetzen. Angesichts von Armut und Gewalt haben rund 5,6 Millionen Venezolaner ihre Heimat verlassen.

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