Nachrichten aus der Sportwelt am Donnerstag

Der Liverpooler Naby Keita wärmt sich für die englische Premier League auf. Foto: epa/Facundo Arrizabalaga
Der Liverpooler Naby Keita wärmt sich für die englische Premier League auf. Foto: epa/Facundo Arrizabalaga

Bericht: Bremer Fußballprofi Keita für Olympia nominiert

BREMEN: Naby Keita steht im vorläufigen Aufgebot Guineas für die Olympischen Spiele in Paris. Der 29 Jahre alte Fußballprofi von Werder Bremen würde in der U23-Auswahl seines Landes als einer von maximal drei älteren Spielern an den Sommerspielen teilnehmen, berichtet die «Bild»-Zeitung am Donnerstag.


IOC-Prüfer erteilen weitere Olympia-Freigaben für Russen

LAUSANNE: Die IOC-Prüfkommission hat weitere 17 Olympia-Plätze für Sportlerinnen und Sportlern aus Russland und Belarus freigegeben - aber nicht alle wurden genutzt. Einer Mitteilung vom Donnerstag zufolge gehen davon acht Tickets an russische Tennisprofis, darunter der frühere US-Open-Champion Daniil Medwedew. Mitte Juni hatten die ersten 25 Sportler aus Russland und Belarus die Starterlaubnis für Olympia erhalten, zugelassen sind sie in Paris nur unter neutraler Flagge.


Schwierige Champions-League-Gruppe für Magdeburgs Handballer

WIEN: Handball-Meister SC Magdeburg hat eine schwierige Vorrunden-Gruppe in der Champions League erwischt. Das Team vom Trainer Bennet Wiegert trifft in der Gruppe B unter anderem auf Titelverteidiger und Rekordsieger FC Barcelona aus Spanien sowie den dänischen Meister Aalborg HB, der zuletzt im Endspiel gestanden hatte. Das ergab die Auslosung am Donnerstag in Wien.


Pilotprojekt: Pyrotechnik bei Fußballspielen in Norwegen erlaubt

OSLO: In Norwegen ist künftig bei einigen Fußball-Spielen ausgewählte Pyrotechnik unter Auflagen erlaubt. Die Ausnahme für Fackeln und Rauchdosen wird für einen begrenzten Zeitraum für die Spielzeiten 2024 und 2025 in einem Versuchsprojekt gewährt, wie die norwegische Regierung mitteilte. «Es geht darum, Sicherheit auf den norwegischen Tribünen zu schaffen», sagte die norwegische Justizministerin Emilie Enger Mehl laut Mitteilung.


Messerangriff in Stuttgart: Verdächtiger in Untersuchungshaft

STUTTGART: Nach dem Messerangriff in der Fanzone Stuttgart beim EM-Spiel Tschechien gegen die Türkei sitzt ein 25 Jahre alter Mann in Untersuchungshaft. Drei Menschen wurden am Mittwochabend verletzt. Laut Staatsanwaltschaft vom Donnerstag wird ihm ein versuchtes Tötungsdelikt vorgeworfen. Bei den drei Verletzten handelt es sich um einen 19 Jahre alten Deutschen und zwei 38 und 60 Jahre alte türkische Staatsangehörige. Der zunächst lebensgefährlich verletzte, 38 Jahre alte Mann, ist mittlerweile außer Lebensgefahr. Die Polizei richtete eine Ermittlungsgruppe ein.


Bericht: Rapper Kontra K gibt Konzert im DFB-Camp

HERZOGENAURACH: Der deutsche Rap-Star Kontra K stattet der Fußball-Nationalmannschaft vor dem EM-Achtelfinale einen Besuch ab - und gibt sogar ein kleines Konzert.

Prominenter Besuch im Teamquartier der deutschen Fußball-Nationalmannschaft: Rapper Kontra K soll am Donnerstag in Herzogenaurach für die DFB-Auswahl gesungen und das Team so auf das EM-Achtelfinale gegen Dänemark am Samstag (21.00 Uhr/ZDF und MagentaTV) in Dortmund eingestimmt haben. Das berichtet die «Bild»-Zeitung.

Das bekannte Lied «Erfolg ist kein Glück» des 36-Jährigen ist bei den deutschen Fußballern beliebt und wird den Angaben zufolge vor den EM-Spielen auch während des Warmmachens gespielt.


Medien: Englands Foden nach Babyglück vor Rückkehr ins Training

BLANKENHAIN: Nach der Geburt seines dritten Kindes soll Englands Foden laut Medienberichten am Freitag wieder beim Training der Nationalmannschaft dabei sein. Sportlich lief es für ihn bei der EM bislang nicht.

Englands Offensivstar Phil Foden soll übereinstimmenden britischen Medienberichten zufolge am Freitag in das Training der Fußball-Nationalmannschaft zurückkehren. Foden war für die Geburt seines dritten Kindes in die Heimat gereist. Nach Angaben des Verbands FA hatte der 24-Jährige das EM-Teamquartier der Engländer im thüringischen Blankenhain für eine «drängende Familienangelegenheit» verlassen.

Die Three Lions treffen am Sonntag (18.00 Uhr) in Gelsenkirchen im Achtelfinale auf die Slowakei. Bislang war die Mannschaft um Foden eine der großen Enttäuschungen im Turnier. Der Profi von Manchester City stand in allen drei Gruppenspielen in der Startelf, war aber an keinem der nur zwei englischen Tore beteiligt.


Tour-Champion Vingegaard bescheiden: «Ab jetzt alles ein Bonus»

FLORENZ: Titelverteidiger Jonas Vingegaard geht nach seinem schweren Sturz im April mit bescheidenen Zielen in die Tour de France. «An der Startlinie zu stehen, ist bereits ein Sieg. Ab jetzt ist alles ein Bonus», sagte der 27-Jährige auf einer Pressekonferenz in Florenz vor der am Samstag beginnenden Frankreich-Rundfahrt. «Es ging darum, es noch rechtzeitig zu schaffen. Mein Ziel ist, das bestmögliche Ergebnis zu erreichen. Vielleicht kann ich mich auch im Laufe der Tour verbessern.»


Pogacar mit Corona-Infektion kurz vor der Tour

FLORENZ: Radstar Tadej Pogacar hatte zehn Tage vor Tour de France mit einer Corona-Erkrankung zu kämpfen. «Ich habe mich gut erholt. Covid ist nicht mehr so ernst wie damals. Ich hatte das Virus bereits. Der Körper gewöhnt sich dran. Es war nicht so schlimm und ging schnell vorbei», sagte der Slowene auf einer Pressekonferenz am Donnerstag in Florenz. Er habe insgesamt nur einen Tag pausiert, danach sei er ein wenig auf der Rolle gefahren.


Tennisspielerin Eva Lys im Hauptfeld von Wimbledon

LONDON: Tennisspielerin Eva Lys hat beim Rasen-Klassiker in Wimbledon den Sprung ins Hauptfeld geschafft. Die 22-Jährige gewann am Donnerstag in der dritten und entscheidenden Runde der Qualifikation gegen die Amerikanerin Amanda Anisimova mit 4:6, 6:3, 6:4. Lys ist die einzige Deutsche, die es über die Qualifikation ins Hauptfeld geschafft hat. Die Auslosung für das dritte Grand-Slam-Turnier der Tennis-Saison findet am Freitag (11.00 Uhr) statt.


Vogts überzeugt: Mit richtiger Einstellung kommt DFB-Elf weiter

DÜSSELDORF: Für den Ex-Bundestrainer ist die Sache klar: Dänemark kann mit Deutschland im EM-Achtelfinale nicht mithalten. Bislang enttäuschende Teams wie England oder Frankreich schreibt er nicht ab.

Der frühere Bundestrainer Berti Vogts zeigt sich vor dem EM-Achtelfinale gegen Dänemark am Samstag zuversichtlich, dass die deutsche Fußball-Nationalmannschaft in die nächste Runde einzieht. «Deutschland wird mit seiner Qualität auch gewinnen - wenn es mit der 100 Prozent richtigen Einstellung in das Spiel geht», schrieb der 77-Jährige am Donnerstag in seiner Kolumne für die «Rheinische Post». Das 1:1 gegen die Schweiz am letzten Gruppenspieltag sei ein «wichtiger Warnschuss» gewesen, erklärte er.

Wie so viele Experten ist auch Vogts vom Auftreten der englischen Nationalmannschaft bislang enttäuscht. «Was sie gezeigt hat, war kein englischer Fußball, wie ich ihn mag und wie man ihn aus der Premier League kennt: voller Dynamik, voller Tempo, voller Leidenschaft. Natürlich ist es schön, Tore zu verhindern, aber es geht nun mal vor allem darum, welche zu erzielen. Was England bisher gezeigt hat, ist mir zu pragmatisch.»

Dennoch wäre es aus Sicht von Vogts «fatal», die Engländer in der K.-o.-Phase abzuschreiben. «Das gilt ebenso für Frankreich, Portugal und Italien, die ebenfalls einiges schuldig geblieben sind - aber sie alle sind noch dabei und gehören für mich neben den starken Spaniern weiter zu den Teams, die unserer Mannschaft den Titel streitig machen können.»


Trainerin Wittmann bereit für Vorreiterrolle: Will «Weg ebnen»

INGOLSTADT: Sabrina Wittmann vom FC Ingolstadt hat betont, dass sie als Deutschlands erste Profitrainerin im Männerfußball ein Vorbild für andere Frauen sein will. «Ich glaube schon, dass es an einem Punkt ist, an dem man diese Vorreiterrolle annehmen kann und sollte. Ich fühle mich auch voll bereit dazu», sagte die 32-Jährige am Donnerstag. Nach einer Interimsphase am Ende der vorigen Saison wurde Wittmann beim Drittligisten zur Cheftrainerin befördert - eine Frau als Trainerin in den drei höchsten deutschen Ligen hatte es vor ihr noch nie gegeben.


BVB: Bender geht, Piszczek kommt

DORTMUND: Borussia Dortmunds neuer Chefcoach Nuri Sahin wird künftig von drei Co-Trainern unterstützt. Wie der Fußball-Bundesligist am Donnerstag mitteilte, werden Joao Tralhao, Ertugrul Arslan und Ex-Profi Lukasz Piszczek zum 1. Juli den Trainerstab beim Champions-League-Finalisten komplettieren. Die bisherigen Assistenztrainer Sven Bender und Sebastian Geppert scheiden zum 30. Juni aus.


FC Bayern verlängert Vertrag mit Stanisic

MÜNCHEN: Der FC Bayern hat Verteidiger Josip Stanisic langfristig an sich gebunden. Wie der deutsche Fußball-Rekordmeister am Donnerstag mitteilte, erhält der 24-Jährige einen Vertrag bis zum 30. Juni 2029. In der vergangenen Saison war der gebürtige Münchner an Bayer Leverkusen ausgeliehen, wo er mit der Werkself deutscher Meister und Pokalsieger wurde. Bei der EM scheiterte Stanisic mit Kroatien in dieser Woche bereits in der Vorrunde.


Absage an Manchester City? Sturmtalent Pejcinovic bleibt in Wolfsburg

WOLFSBURG: Trotz eines angeblichen Interesses von Manchester City hat der deutsche Junioren-Nationalspieler Dzenan Pejcinovic seinen Vertrag mit dem Fußball-Bundesligisten VfL Wolfsburg langfristig verlängert. Das gab der Club am Donnerstag ohne Nennung weiterer Details bekannt.


Kölner Ex-Eishockeystar Berezin stirbt mit 52

FRANKFURT/MAIN: Der frühere Eishockeystar Sergej Berezin ist tot. Wie die Nordamerikanische Hockey-Liga (NHL) und Ex-Club Toronto Maple Leafs am Donnerstag mitteilten, starb der 52 Jahre alte Russe bereits am Mittwoch. Zur Todesursache gab es keine Angaben. Berezin spielte von 1994 bis 1996 in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) für die Kölner Haie, mit denen er auch deutscher Meister wurde.


Anreise-Ärger: Polizei Stuttgart kontert Tedescos Beschwerde

STUTTGART: Die verspätete Ankunft seines Teams vor dem EM-Spiel gegen die Ukraine brachte Belgiens Coach Domenico Tedesco in Rage. Die Polizei reagiert - und sieht die Schuld bei den Belgiern selbst.

Die Polizei hat auf die Beschwerde von Belgiens Nationaltrainer Domenico Tedesco reagiert und sieht die Schuld für die verspätete Ankunft des Teams beim EM-Spiel gegen die Ukraine (0:0) bei den Belgiern selbst. «Bereits im Vorfeld wurde dem belgischen Team und der UEFA seitens der Polizei korrespondiert, dass eine Anreisezeit von 40 Minuten als nicht ausreichend anzusehen ist. Die Polizei schlug eine Anreisezeit von 60 Minuten vor. Das wurde vom belgischen Verband abgelehnt», sagte Frank Belz, EM-Sprecher des Stuttgarter Polizeipräsidiums, den «Stuttgarter Nachrichten» und der «Stuttgarter Zeitung».

Tedesco hatte nach der Partie am Mittwoch über die aus seiner Sicht schwierigen Umstände der Anreise geschimpft. «Wir sind ohne Blaulicht von der Polizei hierher eskortiert worden, die Straßen waren vollkommen frei, sie sind mit 20 oder 25 Km/h gefahren und an jeder Ampel stehengeblieben», hatte der 38-Jährige berichtet, nachdem sich sein Team so gerade für das Achtelfinale der Fußball-EM qualifiziert hatte. Man habe das Aufwärmprogramm verkürzen müssen und er selbst kaum Zeit für seine Ansprache gehabt, meinte der Coach.

«Aus polizeilicher Sicht ist während der Begleitung des belgischen Busses nichts ungewöhnlich verlaufen», entgegnete Polizeisprecher Belz. Der Bus sei tatsächlich drei Minuten zu spät vom Mannschaftshotel losgefahren. Aber: «Seitens der Euro GmbH wurde im Vorfeld kommuniziert/vorgegeben, dass ein zeitlicher Abstand zwischen den Ankünften der beiden Teams herrschen soll - um diese Vorgabe zu erfüllen, wurde die Geschwindigkeit des belgischen Busses zeitweise gedrosselt.» Die Gründe für die verspätete Ankunft hätten die Belgier «durch das Beharren auf die 40 Minuten Fahrtzeit selbst gesetzt».


Schiedsrichter Oliver pfeift deutsches Achtelfinale

DORTMUND: Beim deutschen Achtelfinale gegen Dänemark pfeift ein Engländer. Die UEFA gibt die Ansetzung der Schiedsrichter am Donnerstag bekannt.

Der Engländer Michael Oliver pfeift das Achtelfinale der deutschen Fußball-Nationalmannschaft gegen Dänemark. Die Europäische Fußball-Union UEFA gab die Ansetzung für die Partie am Samstag (21.00 Uhr/ZDF/Magenta TV) am Donnerstag bekannt. Der 39 Jahre alte Schiedsrichter kommt bei diesem Turnier dann zum dritten Mal zum Einsatz - zuvor leitete er die Partien Slowakei gegen Ukraine (1:2) sowie Spanien gegen Kroatien (3:0). Oliver gilt als erfahrener Referee, er kam auch bei der EM 2021 und WM 2022 sowie etlichen Europapokalspielen zum Einsatz.


Erstes DEL-Spiel im Ausland: Wolfsburg gegen München in Prag

PRAG: Erstmals in der Geschichte der Deutschen Eishockey Liga findet ein Meisterschaftsspiel im Ausland statt. Die Partie zwischen den Grizzlys Wolfsburg und EHC Red Bull München wird am 6. Dezember um 13.00 Uhr in Prag ausgetragen, wie die Liga am Donnerstag mitteilte. Im Rahmen der Winter Hockey Games findet die Partie in der tschechischen Hauptstadt unter freiem Himmel statt.


Gfrerer neuer Fitnesschef beim FC Bayern München

MÜNCHEN: Der Österreicher Walter Gfrerer wird zum 1. Juli neuer Fitnesschef beim FC Bayern München. Als «Head of Performance» sei der 51-Jährige für den Athletik- und Leistungsbereich im Profifußball bei Frauen und Männern sowie beim Nachwuchs des Rekordmeisters verantwortlich, teilte der Bundesligist am Donnerstag mit. Gfrerer ist Nachfolger von Holger Broich. Die Trennung von Broich hatte der Verein am Mittwoch bekanntgegeben.


Draisaitl: Keine Entscheidung über Vertragsverlängerung bei Oilers

EDMONTON: Eishockey-Star Leon Draisaitl hat noch keine Entscheidung über eine Vertragsverlängerung bei den Edmonton Oilers getroffen. Er wolle sich die Zeit nehmen, in Ruhe darüber nachzudenken, sagte der 28-Jährige zum Saisonabschluss seines NHL-Teams. «Ich werde mich mit meinem Agenten zusammensetzen, mit den Oilers sprechen und sehen, was deren Plan ist, was unser Plan ist und dann einfach weitermachen», sagte Draisaitl zwei Tage nach dem verlorenen Endspiel im Finale um den Stanley Cup gegen die Florida Panthers.


Fußball-Star Bellingham nach Vorrunde: Fühlte mich tot

BLANKENHAIN: Champions-League-Sieger Jude Bellingham galt als einer der EM-Topstars. Doch bislang fiel er nur einmal wirklich auf. Nach dem Ende der Vorrunde ist der Ex-Dortmunder erst einmal komplett geschafft.

Bei Fußball-Star Jude Bellingham hat die Vorrunde der EM in Deutschland merklich Spuren hinterlassen. Dies erzählte der 20 Jahre alte Champions-League-Sieger am Donnerstag im Trainingscamp der Three Lions in Blankenhain. «Gestern fühlte ich mich wirklich tot. Darum war es schwer, manche Yoga-Positionen nachzumachen, die die Lehrerin gezeigt hat», sagte Bellingham in dem Video, das der Verband am Vormittag aufzeichnete. Die englischen Profis hatten am Dienstag nach dem enttäuschenden 0:0 gegen Slowenien trainingsfrei und absolvierten gemeinsam eine Yoga-Einheit.

Bellingham erzielte beim 1:0 gegen Serbien zum Auftakt zwar das Siegtor, absolvierte danach aber zwei schwächere Spiele. Am Sonntag (18.00 Uhr/ZDF und MagentaTV) geht es im Achtelfinale in Gelsenkirchen gegen Außenseiter Slowakei. «Jeder hört Slowakei und sagt, das wird doch leicht. Aber es wird interessant. Wir sind sehr zuversichtlich. Es ist eine großartige Gelegenheit für uns, auf das Level zurückzukommen, das wir jetzt brauchen», sagte Bellingham.

Der Mittelfeld-Star von Real Madrid freut sich nach seiner Station bei Borussia Dortmund über die Rückkehr nach Deutschland, wo nicht nur im Camp Blankenhain derzeit sommerliches Wetter herrscht. Dies sei er aus seiner BVB-Zeit nicht unbedingt so gewohnt, sagte Bellingham grinsend. «Es fühlt sich gut an, wieder hier zu sein. Ich hatte eine richtig gute Zeit in Dortmund und habe eine andere Fußball-Kultur kennengelernt. Das war das erste Mal, dass ich etwas mehr Verantwortung hatte.»


Vor Achtelfinale: England trainiert ohne drei Stammkräfte

BLANKENHAIN: Bislang hat Gareth Southgate sein Team nicht allzu sehr verändert. Das könnte sich am Wochenende gegen die Slowakei aus mehreren Gründen ändern.

Mitfavorit England hat nach der durchwachsenen Vorrunde auch mit Personalsorgen zu kämpfen. Beim Training in Blankenhain fehlten am Donnerstag gleich drei Stammspieler. Phil Foden befindet sich weiter in Großbritannien, der Offensivstar und seine Partnerin erwarten nach übereinstimmenden Medienberichten ihr drittes Kind. Auch Declan Rice und Kieran Trippier konnten die Einheit von Trainer Gareth Southgate nicht absolvieren, sie arbeiteten stattdessen individuell.

England trifft im Achtelfinale am Sonntag (18.00 Uhr/ZDF und MagentaTV) in Gelsenkirchen auf die Slowakei. Die Gruppe C hatten die Three Lions zwar gewonnen, dabei aber nur zwei Tore erzielt. Southgate hat in den drei Spielen kaum Personalwechsel vorgenommen und hält bislang treu an seinen Stammkräften fest.

Das könnte sich angesichts drohender Ausfälle nun ändern. Kandidaten für die erste Elf sind Kobbie Mainoo und Cole Palmer, die als Einwechselspieler überzeugen. Fällt Trippier links hinten aus, könnte der lange verletzte Luke Shaw nach über einem Jahr sein England-Comeback geben. Ein Ausfall von Rice wäre besonders gravierend. Jude Bellingham dürfte in diesem Fall vom offensiven ins defensive Mittelfeld rutschen.


NBA-Draft: Weiterer Deutscher im Team der Orlando Magic

NEW YORK: Der in München geborene Basketballer Tristan da Silva spielt zukünftig in einem Team mit den deutschen Weltmeistern Franz und Moritz Wagner. Die Orlando Magic wählten den 23 Jahre alte Flügelspieler beim NBA-Draft am Mittwochabend (Ortszeit) an 18. Stelle der ersten Runde aus. Der 2,06 Meter große Bruder von Nationalspieler Oscar da Silva spielte zuletzt am College für die Colorado Buffaloes in Boulder. Bei der Veranstaltung im Barclays Center in New York trug er ein Sakko mit den bayrischen Landesfarben und der brasilianischen Flagge als Innenfutter. Ein Teil seiner Familie stammt aus Brasilien.


Vertrag für Gasly: Schumachers Formel-1-Chancen schwinden

SPIELBERG: Mick Schumachers Chancen auf eine Rückkehr in die Formel 1 sind etwas geschwunden. Das französische Alpine-Team, für das Schumacher derzeit in der Langstrecken-WM aktiv ist, gab am Donnerstag am Rande des Großen Preises von Österreich die Vertragsverlängerung über mehrere Jahre mit dem aktuellen Stammfahrer Pierre Gasly (28) bekannt. Damit ist beim früheren Renault-Rennstall nur noch ein Sitz für die kommende Saison frei. Alpine hatte zuvor die Trennung von Gaslys französischem Landsmann Esteban Ocon zum Saisonende bekanntgegeben und damit Raum für Spekulationen um die Nachfolge geschaffen. Favorit auf den Posten soll derzeit dem Vernehmen nach der Australier Jack Doohan sein.


Pferdewechsel für Werths Kampf um Olympia-Start

AACHEN: Für den Kampf um ein Olympia-Ticket muss Isabell Werth das Pferd wechseln. Beim CHIO in Aachen reitet die siebenmalige Olympiasiegerin in der Nationalmannschaft nicht, wie ursprünglich geplant, mit Quantaz, sondern mit Wendy. «Der Nationenpreis in Aachen ist Sichtung für die Olympischen Spiele in Paris. Wir möchten Wendy nochmal im direkten Vergleich mit den anderen Nationenpreispferden auf Fünf-Sterne-Niveau über drei Prüfungen sehen», sagte Bundestrainerin Monica Theodorescu zu dem Pferdetausch. Bei der deutschen Meisterschaft vor knapp drei Wochen in Balve hatte Werth mit Quantaz enttäuschende Vorstellungen geliefert und bei den beiden Titelentscheidungen jeweils den fünften Platz belegt.


Verband bleibt nach Corona-Infektion bei Mihambo optimistisch

BRAUNSCHWEIG: Nach der Corona-Infektion von Olympiasiegerin Malaika Mihambo zeigt sich der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) zuversichtlich, dass die Weitspringerin bei den Sommerspielen in Paris im August in Topform antritt. «Wir werden alles tun, damit sie sich bestmöglich noch auf die Olympischen Spiele vorbereiten kann», sagte Sportvorstand Jörg Bügner am Donnerstag einen Tag vor Beginn der deutschen Meisterschaften in Braunschweig. Die nationalen Titelkämpfe finden von Freitag bis Sonntag statt und sind die letzte Chance für die DLV-Athleten, sich für eine Olympia-Nominierung in Stellung zu bringen. Mihambo wird wegen der Corona-Infektion nicht an den Start gehen, ist für Paris aber gesetzt.


DFB macht erstmals wieder Gewinn

FRANKFURT/MAIN: Nach Millionen-Einbußen in den vergangenen Jahren hat der Deutsche Fußball-Bund im Jahr 2023 erstmals wieder einen Gewinn erzielt. Der weltgrößte Fachverband verbuchte im Vorjahr einen Überschuss nach Steuern in Höhe von rund 4,9 Millionen Euro, wie der DFB am Donnerstag mitteilte. Zuvor hatte das Wirtschaftsmagazin «Capital» darüber berichtet. 2022 hatte der DFB einen Verlust in Höhe von rund 4,2 Millionen Euro gemacht.


Entscheidung über Rüdiger-Einsatz erst «kurz vor dem Spiel»

HERZOGENAURACH: Das wird knapp. Antonio Rüdiger kann auch am Donnerstag nicht mit dem DFB-Team trainieren. Ein Einsatz des Abwehrchefs im EM-Achtelfinale gegen Dänemark wird eine Last-Minute-Entscheidung.

Ein Einsatz von Antonio Rüdiger im EM-Achtelfinale gegen Dänemark wird sich erst «kurz vor dem Spiel» am Samstagabend in Dortmund entscheiden. Wie der DFB am Donnerstag nach dem Geheimtraining der Fußball-Nationalmannschaft in Herzogenaurach mitteilte, befindet sich der Abwehrchef wegen seiner Oberschenkelzerrung weiterhin im «Aufbautraining».

Rüdiger werde von den DFB-Medizinern mehrfach täglich behandelt. An der Übungseinheit der Mannschaft auf dem Gelände in Herzogenaurach konnte der 31-Jährige am Donnerstag noch nicht auf dem Platz teilnehmen. Der Innenverteidiger von Real Madrid habe aber «den nächsten Schritt» zur Genesung gemacht, hieß es.

Rüdiger hatte sich die Muskelverletzung im letzten Gruppenspiel beim 1:1 gegen die Schweiz am vergangenen Sonntag zugezogen. Am Mittwoch hatte er erste Läufe und Übungen im Fitnesszelt der DFB-Auswahl absolviert. Sollte er für die Partie gegen die Dänen nicht bereit sein, muss Bundestrainer Julian Nagelsmann seine komplette Innenverteidigung umbauen. Rüdigers Nebenmann Jonathan Tah ist nach seiner zweiten Gelben Karte im Turnier gesperrt. Erste Ersatzleute sind Nico Schlotterbeck und Waldemar Anton.


Schreckmoment bei EM: Fan springt von Tribüne Richtung Ronaldo

GELSENKIRCHEN: Nach dem 0:2 gegen Georgien ging Portugals Superstar Ronaldo frustriert Richtung Kabine - bis plötzlich ein Fan von der Tribüne sprang. Sicherheitskräfte konnten den Mann gerade noch abwehren.

Mit einem Sprung von der Tribüne in Richtung Superstar Cristiano Ronaldo hat ein Fan für einen Schreckmoment bei der Fußball-Europameisterschaft gesorgt. Nach der 0:2-Niederlage Portugals gegen Georgien befand sich Ronaldo in Gelsenkirchen gerade auf dem Weg vom Spielfeld Richtung Spielertunnel, als plötzlich ein Anhänger mit ausgestrecktem Bein auf ihn zusprang. Es wäre wohl zum Zusammenprall gekommen, wenn nicht im letzten Moment ein Ordner den Mann mit vollem Körpereinsatz abgewehrt hätte.

Der 39-jährige Ronaldo reagierte mit überraschtem Blick und Unverständnis auf die Situation, er blieb kurz stehen. Erfahrungen mit Fans hatte der inzwischen in Saudi-Arabien spielende Superstar während der EM schon häufiger gemacht. Ein Selfie mit dem früheren Weltfußballer war das Ziel mehrerer sogenannter Flitzer. Ein Bild mit einem kleinen jungen, der sich während des Spiels gegen die Türkei den Ordnern entziehen konnte und sein großes Idol auf dem Rasen erreicht hatte, ging um die Fußball-Welt.


Die Rekord-Teilnehmer der Tour de France

FLORENZ: Die zwölfte Teilnahme bei der Tour de France wird für Simon Geschke auch seine letzte sein. Nur drei deutsche Radprofis standen häufiger an der Startlinie.

Kurz vor seinem Karriereende macht Radprofi Simon Geschke das Dutzend bei der Tour de France voll. Mit zwölf Tour-Teilnehmen schließt der Freiburger zum früheren Telekom-Profi Udo Bölts auf. Der britische Top-Sprinter Mark Cavendish wird in diesem Jahr zum 15. Mal bei der Frankreich-Rundfahrt antreten. Der Rekord ist aber noch ein Stück weit weg. Der Franzose Sylvain Chavanel ging sogar 18 Mal an den Start.

Die Rekord-Teilnehmer der Tour de France:

Platzierung Fahrer Tour-Teilnahmen 1. Sylvain Chavanel (Frankreich) 18 2. Jens Voigt (Berlin) 17 Stuart O'Grady (Australien) 17 George Hincapie (USA) 17 5. Joop Zoetemelk (Niederlande) 16 Haimar Zubeldia (Spanien) 16 7. Lucien van Impe (Belgien) 15 Guy Nulens (Belgien) 15 Christophe Moreau (Frankreich) 15 Wjatscheslaw Jekimow 15 (Russland) Thomas Voeckler (Frankreich) 15 12. u.a. Erik Zabel (Unna) 14 Mark Cavendish 14 (Großbritannien) 19. u.a. Tony Martin (Eschborn) 13 35. u.a. Udo Bölts (Heltersberg) 12 64. u.a. Simon Geschke (Freiburg) 11 Marcus Burghardt (Samerberg) 11 André Greipel (Hürth) 11 Andreas Klöden (Mittweida) 11


Politt von Pogacar-Sieg überzeugt: «Andere Liga»

FLORENZ: Seit dieser Saison fährt Nils Politt für das Team von Superstar Tadej Pogacar. Das Ziel bei der Tour de France ist klar.

Der deutsche Zeitfahrmeister Nils Politt ist von einem Gesamtsieg seines Kapitäns Tadej Pogacar bei der 111. Tour de France überzeugt. «Beim Giro hat er gezeigt, dass er in einer anderen Liga fährt», sagte der Kölner der Deutschen Presse-Agentur und fügte hinzu: «Er weiß, dass er gut drauf ist. Er ist gut aus dem Giro rausgekommen. Er sieht fit aus, wenn ich ihn so angucke.»

Politt fährt seit dieser Saison für das UAE-Team und ist gerade auf den Flachetappen als wichtiger Helfer des slowenischen Ausnahmefahrers gefragt. «Die Mannschaft aus dem Wind halten und ihn bei den Sprintetappen sicher ins Ziel führen», beschreibt der 30-Jährige sein Aufgabengebiet. Eigene Ambitionen müsse er indes hinten anstellen, sagte Politt, der 2021 für den letzten deutschen Tour-Etappensieg gesorgt hatte. Pogacar peilt nach seinem Gesamtsieg bei der Italien-Rundfahrt nun das Double an.

Die Zusammenarbeit mit dem zweimaligen Tour-Champion sei problemlos. «Er stellt sich vor die Mannschaft und ist ein lockerer Typ. Wir haben Spaß mit ihm», so Politt, der in diesem Jahr mit einer großen Konkurrenz rechnet. Bei Titelverteidiger Jonas Vingegaard sei er «gespannt, wie er zurückkommt». Die erste Tour-Woche werde schon viel über den Verlauf der Tour aussagen.


Gericht lehnt Antrag von Torschützenkönig Zehnder ab

NÜRNBERG/EISENACH: Der Bundesliga-Torschützenkönig Zehnder kommt mit seiner Kündigung erstmal nicht durch. Damit ist die Zukunft des Spielers weiter offen.

Die sportliche Zukunft von Manuel Zehnder ist weiter offen. Der Torschützenkönig der abgelaufenen Saison in der Handball-Bundesliga kam mit seinem Eilverfahren hinsichtlich der Kündigung beim HC Erlangen nicht weiter. Das Arbeitsgericht Nürnberg hat den Antrag am Donnerstag abgewiesen, berichtete das Portal «Handball-World».

Demnach lief eine Acht-Tage-Frist ab. Der Schweizer Nationalspieler Zehnder, der in der abgelaufenen Saison vom HCE an den ThSV Eisenach ausgeliehen war, konnte sich mit seinem Stammverein nicht einigen. Daher traf das Gericht eine Entscheidung. Die Vorsitzende Richterin verwies auf zwei Punkte: Erstens fehlte aus Sicht der Kammer ein «fehlendes Rechtsschutzbedürfnis», da das Gericht offensichtlich Zweifel hatte, dass die Handball-Bundesliga diese Entscheidung im Eilverfahren auch tatsächlich als bindend ansehen würde. Die Liga hat demnach durchblicken lassen, dass sie ein Urteil in einem Hauptsacheverfahren möchte.

Das zweite Argument war die «Vorwegnahme der Hauptsache». Bei einem Hauptsacheverfahren findet nach vier Wochen ein erster Gütetermin statt, dann folgt in der Regel nach drei bis sechs Monaten ein Kammertermin. In einem Eilverfahren, also bei einem Antrag auf einstweilige Verfügung, wie ihn Zehnder gestellt hatte, geht alles schneller. Die Seite des Handballers kann gegen dieses Urteil Berufung einlegen. Dafür hat sie einen Monat Zeit.


Wind freut sich auf Deutschland-Spiel: «Etwas Besonderes»

FREUDENSTADT: Ein Bundesliga-Profi wird am Samstagabend zum deutschen Gegner: Jonas Wind vom VfL Wolfsburg gehört bei dieser EM zur dänischen Stammelf. Vor dem Achtelfinale in Dortmund hat er nur ein Problem.

Dänemarks Fußball-Nationalspieler Jonas Wind vom VfL Wolfsburg freut sich auf das EM-Achtelfinale gegen seine Wahlheimat Deutschland. «Das ist zu 100 Prozent etwas Besonderes. Es wird großartig sein, gegen das Gastgeberland zu spielen und es hoffentlich auch ein bisschen ärgern zu können», sagte der Bundesliga-Profi am Donnerstag im Teamquartier der Dänen. In einer Neuauflage des EM-Endspiels von 1992 treffen Deutschland und Dänemark am Samstagabend in Dortmund aufeinander (21.00 Uhr/ZDF und MagentaTV).

Der 25 Jahre alte Wind spielt seit Januar 2022 in Wolfsburg und gehört bei dieser Europameisterschaft zur Stammelf der Dänen. Sein einziges Problem vor dem Achtelfinale ist seine persönliche Bilanz im Dortmunder Stadion: Mit dem VfL verlor er dort bislang mit 1:6, 0:6 und 0:1. «Wir sollten nicht zu viel über die Erfahrungen sprechen, die ich in diesem Stadion gemacht habe», sagte Wind. «Denn das ist nicht meine beste Statistik.»


Stroll fährt weiter bei Formel-1-Team Aston Martin

SPIELBERG: Der kanadische Rennfahrer Lance Stroll hat seinen Vertrag beim Formel-1-Team von Aston Martin verlängert. Wie der Rennstall am Donnerstag vor dem Großen Preis von Österreich in Spielberg verkündete, bleibt der 25-Jährige die nächste Saison und «darüber hinaus» Stammfahrer bei den Engländern. Über die genaue Laufzeit wurden keine Angaben gemacht. Damit ist nun auch klar, dass Stroll und der zweimalige Weltmeister Fernando Alonso weiterhin für Aston Martin im Cockpit sitzen werden. Der 42 Jahre alte Spanier hatte sich bereits zuvor auf eine weiterführende Zusammenarbeit geeinigt.


EM-Achtelfinale gegen Dänemark: Helmer ohne Revanchegedanken

BERLIN: Das dänische Fußball-Wunder 1992 erlebte Thomas Helmer hautnah mit. Doch Parallelen zum Duell mit den Dänen bei dieser Heim-EM sieht er keine. Auch, weil der Gegner bislang noch nicht überzeugt.

Bei Ex-Nationalspieler Thomas Helmer kommen vor dem EM-Achtelfinale der deutschen Mannschaft gegen Dänemark nicht automatisch Gedanken an das verlorene EM-Finale 1992 auf. «Für mich hat aber auch das eine mit dem anderen nicht viel zu tun, weil die dänische Mannschaft, gegen die ich 1992 gespielt habe, sicherlich besser war als die jetzige. Das ist einfach zu lange her, um noch einen Revanchegedanken zu haben», sagte der 59-Jährige im Interview von «Münchner Merkur/tz».

Helmer sieht die deutsche Fußball-Nationalmannschaft im Spiel am Samstag (21.00 Uhr/ZDF/Magenta TV) in Dortmund als klaren Favoriten. «Ich habe keine Angst vor dem Achtelfinale. Dänemark ist ein guter Gegner für uns und ich glaube, dass wir mit zwei, drei Toren gewinnen», sagte der Europameister von 1996, der von Dänemarks bisherigen EM-Auftritten enttäuscht ist: «Dreimal Unentschieden, das war noch gar nichts. Sie müssen eher aufpassen, dass sie nicht zu deutlich verlieren.»

Dass bei dieser EM bereits sieben Eigentore gefallen sind, ist für den früheren Abwehrspieler kein Zufall. «Durch die heutige Spielweise ist das Risiko halt größer», sagte Helmer: «Das Tempo und die Schussgeschwindigkeit sind irre hoch. Viel Zeit zum Reagieren hat man als Abwehrspieler oft nicht mehr.»


Drei Verletzte in Stuttgarter Fanzone - Hintergründe unklar

STUTTGART: Bei einer Auseinandersetzung in der Stuttgarter Fanzone werden am Mittwochabend mehrere Menschen verletzt. Noch ist unklar, was genau passiert ist. Ein Messer soll eine Rolle gespielt haben.

Nach einer Auseinandersetzung mit Verletzten in der Fanzone Stuttgart beim Spiel Tschechien gegen die Türkei sind die Hintergründe weiter unklar. Zwei Menschen seien schwer verletzt worden, sagte ein Polizeisprecher am Donnerstag. Insgesamt seien drei Menschen ins Krankenhaus gekommen. Bei dem Vorfall am späten Mittwochabend sei auch ein Messer zum Einsatz gekommen. Weitere Details will die Polizei im Laufe des Tages nennen. Ein Sprecher des Veranstalters in Stuttgart will sich erst danach zu eventuellen Anpassungen des Sicherheitskonzepts äußern.

Ein 25 Jahre alter Tatverdächtiger war kurz nach dem Vorfall festgenommen worden. Der Stuttgarter Schlossplatz wurde abgesperrt. Noch in der Nacht gab die Polizei auf der Plattform X Entwarnung.

Die Polizei hatte noch in der Nacht ein Hinweisportal eingerichtet, in dem Zeugen ihre Bilder, Videos und Hinweise hochladen können.


Offiziell: Blessin neuer Trainer des FC St. Pauli

HAMBURG: Alexander Blessin ist neuer Trainer des Fußball-Bundesligisten FC St. Pauli. Das bestätigte der Aufsteiger am Donnerstag. Der 51-Jährige kommt vom belgischen Erstligisten Royal Union St. Gilloise und tritt bei den Hamburgern die Nachfolge von Fabian Hürzeler an. Über die Vertragslaufzeit wurden keine Angaben gemacht.


Doping-Experte kritisiert Freispruch von Handballer Portner

MAGDEBURG: Die Handball-Bundesliga spricht Magdeburgs Torhüter Portner trotz einer positiven Dopingprobe frei. Experte Fritz Sörgel kritisiert diese Entscheidung - und die WADA.

Doping-Experte Fritz Sörgel hat die Entscheidung der Handball-Bundesliga, Torhüter Nikola Portner freizusprechen, stark kritisiert. «Ich halte davon überhaupt nichts. Er wäre nicht der erste Sportler, der einen guten Leumund hat und trotzdem gedopt hat», sagte Sörgel dem Portal «Handball-World» und äußerte unabhängig vom Fall des Schweizer Nationaltorwarts: «Wer ein Dopingmittel im Blut oder Urin hat, ist zu sperren.»

Portner war im April nach einer positiven Kontrolle auf Methamphetamin von allen sportlichen Aktivitäten seines Vereins ausgeschlossen worden. Die HBL hob die Suspendierung gegen den 30 Jahre alten Keeper vom SC Magdeburg am Mittwoch auf und begründete ihre Entscheidung unter anderem mit geringen Werten und einer befundlosen Hausdurchsuchung. Die Nationale Anti-Doping Agentur Deutschland (NADA) will diese Entscheidung sowie die Begründung prüfen.

Kritik übte Sörgel auch an der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA). «Bei der WADA muss man sich Gedanken machen, wie man mit Halbwertszeiten von Dopingstoffen wie Crystal Meth umgeht und wissenschaftlich eindeutige Grenzen festlegt, welcher Wert am Wettkampftag erlaubt ist», forderte der Experte. «So wie jetzt, einfach zu sagen, das sei eine niedrige Konzentration und deshalb kann er nicht gedopt sein, ist eine Diskussion auf Laienbasis, bei der man vor Nanogramm großen Respekt hat und das als sehr niedrig ansieht. Das kann aber keine Grundlage für einen Freispruch sein.»


Sportphilosoph über EM-Wirkung: Aussicht nicht mehr so trübe

FRANKFURT/MAIN: Macht die Party-Stimmung bei der EM etwas mit der Gesellschaft? Philosoph Gunter Gebauer ist da noch vorsichtig.

Sportphilosoph Gunter Gebauer sieht durch die Fußball-EM einen deutlichen Stimmungsaufschwung in Deutschland. Wie nachhaltig dieser ist, bleibe abzuwarten. «Die ersten Tage haben so etwas wie Trübnis weggewischt. Man hatte das Gefühl, man hat eine beschlagene Brille auf. Jetzt nimmt man sie runter, macht sie ein bisschen sauber und alles sieht schon wieder ein kleines bisschen besser aus», sagte der 80-Jährige im ZDF-Morgenmagazin. «Die Aussicht in die Zukunft war ja vorher nur trübe und ist mit einem Schlag viel besser geworden.»

Ob sich an der Stimmung im Lande angesichts der Krisen in den vergangenen Jahren nun durch die EM-Party etwas dauerhaft verändert, hängt nach Ansicht Gebauers vom weiteren Turnierverlauf der DFB-Mannschaft ab. «Das kommt sehr stark darauf an, wie es jetzt weitergeht», sagte der emeritierte Professor der FU Berlin. «Wenn diese Stimmung anhält, dieser Blick in die Zukunft, in die Gegenwart, und die Vorstellung kommt: Wir können ja was kontrollieren, was verändern, wir können ja was bewirken in dieser Welt, sei es auch nur im Fußball - dann gibt es schon mal ein gutes Selbstbewusstsein.»

Einen Vergleich mit dem Sommermärchen bei der WM 2006 wollte Gebauer nicht ziehen, weil sich «Geschichte nicht wiederholt».


Spanien hat «höchsten Respekt» vor Gegner Georgien

DONAUESCHINGEN: Spanien geht in als Topfavorit in das EM-Achtelfinale gegen Außenseiter Georgien. Der Trainer will die Partie aber nicht auf die leichte Schulter nehmen.

Spaniens Nationaltrainer Luis de la Fuente hat vor seinem Achtelfinalgegner Georgien gewarnt. Er habe «höchsten Respekt vor diesem Rivalen, der ein großartiges Turnier spielt», sagte der 63-Jährige in einer Mitteilung des spanischen Fußballverbandes. Beim 2:0 im letzten Gruppenspiel gegen Portugal habe der EM-Außenseiter ein großes Spiel gegen einen großen Gegner gezeigt und sich sehr verbessert.

«Deshalb müssen wir unser Bestes zeigen, um dieses Spiel zu gewinnen und weiterzukommen», sagte de la Fuente vor dem Achtelfinale des Mitfavoriten am Sonntag (21.00 Uhr) in Köln. Die Georgier, die erstmals in einer K.-o.-Phase stehen, hätten sehr schnelle Spieler, vor allem bei Konter: «Die drei Spiele, die sie bei der EM absolviert haben, werden ihnen Sicherheit und Motivation geben. Das macht sie nur noch gefährlicher.»

Die Auswahl von de la Fuente könnte im Viertelfinale auf das deutsche Gastgeber-Team treffen, wenn die DFB-Auswahl sich zuvor gegen Dänemark durchsetzt. In der EM-Qualifikation hatten die Spanier im vergangenen November die Georgier mit 3:1 in Valladolid besiegt. Von den bisher sieben Duellen gewannen die Furia Roja sechs.


Außenseiter Slowakei bereit für England: «Spiel unseres Lebens»

FRANKFURT/MAIN: Für die Slowakei ist der Einzug in die K.o.-Phase bei der Fußball-EM ein großer Erfolg. Doch das soll noch nicht das Ende sein. Die Mannschaft ist heiß auf das Achtelfinale gegen England.

Slowakeis Trainer Francesco Calzona hat die besondere Bedeutung des Achtelfinaleinzugs für das kleine Land bei der Fußball-EM in Deutschland hervorgehoben. «Niemand hätte auf uns einen Euro gewettet», sagte der 55-Jährige nach dem 1:1 im letzten Gruppenspiel in Frankfurt gegen Rumänien, das zum Weiterkommen reichte. Zum zweiten Mal seit der Unabhängigkeit des Landes steht die Slowakei damit bei einer Endrunde einer Europameisterschaft in der K.o.-Phase.

Auf das Achtelfinale gegen England am Sonntag (18.00 Uhr) in Gelsenkirchen blickt der Außenseiter mit Vorfreude. «Wir bereiten in den nächsten Tagen das Spiel unseres Lebens vor», betonte Calzona. Der Italiener träumt davon, mit den Slowaken ins Viertelfinale einzuziehen. Man wolle es den Engländern so schwer wie möglich machen. «Wir möchten einfach versuchen, ins Viertelfinale zu kommen mit unserem eigenen Spielstil.»

Ziel der Slowaken gegen die bislang enttäuschend spielenden Engländer um Bayern-Stürmer Harry Kane ist es, an die Leistungen in der Gruppenphase anzuknüpfen. «Wir wissen, dass es sehr schwierig werden wird. Wir wollen unser Spiel auf den Platz bringen, das uns bisher erfolgreich gemacht hat», sagte Mittelfeldmann Stanislav Lobotka, der gegen Rumänien zum Spieler des Spiels gewählt wurde.


Englands Minimalismus ist Kane egal - «Können stolz sein»

BLANKENHAIN: Die Kritik an den schwachen Leistungen nimmt zu, vor allem in der Heimat. Doch Kapitän Kane mahnt vor dem Achtelfinale der Engländer zur Ruhe.

Englands Kapitän Harry Kane hält die Kritik an den schwachen Leistungen seines Teams bei der EM in Deutschland für überzogen. «Wir sollten stolz sein, dass wir die Gruppe gewonnen haben. Wir haben das in den vergangenen Jahren auch schon geschafft, aber das ist hart. Natürlich können wir noch besser spielen. Vor allem in den ersten beiden Spielen hatten wir noch Luft nach oben», sagte Kane in einem Video-Interview, das der Verband im Trainingscamp in Blankenhain aufzeichnete. «Wir haben noch mehr im Tank.»

Die Three Lions haben die Gruppe C zwar gewonnen, dabei aber nur zwei Tore in drei Spielen erzielt. Der 30 Jahre alte Bayern-Star erinnerte sich an die vergangenen Jahre und die gelungenen K.o.-Spiele des EM-Zweiten von 2021. Kane nannte explizit die Duelle mit Deutschland (2:0) und der Ukraine (4:0) bei der EM 2021 oder den Vergleich mit Senegal (3:0) bei der WM 2022. Diesmal geht es am Sonntag (18.00 Uhr) in Gelsenkirchen gegen die Slowakei. Der Turnierbaum sieht sehr günstig aus, schließlich sind in Gastgeber Deutschland, Frankreich und Spanien alle weiteren großen Favoriten in der anderen Turnierhälfte.

Britische Medien und Experten fordern von Nationaltrainer Gareth Southgate vehement mehr Spielzeit für junge Talente wie Kobbie Mainoo oder Cole Palmer. Palmers Auftritt beim 0:0 gegen Slowenien hat auch Kane gefallen. «Er hatte eine atemberaubende Saison bei Chelsea. Das ist sehr beeindruckend. Das ist der Standard, den wir in diesem Team haben. Es war großartig, Cole auf dem Feld zu sehen», sagte der Kapitän.


Basketballcoach Herbert lobt DFB-Team: Nicht auf mich gehört

BERLIN: Basketball-Bundestrainer Herbert ist angetan von seinem DFB-Kollegen Nagelsmann. Und froh, dass seine Ratschläge ignoriert werden.

Basketball-Bundestrainer Gordon Herbert lobt die deutsche Fußball-Nationalmannschaft für ihren bisherigen Auftritt bei der Heim-Europameisterschaft. Der 65 Jahre alte Kanadier, der die Basketballer im Vorjahr überraschend zum WM-Titel geführt hatte, war vor dem Turnier in Herzogenaurach bei der DFB-Auswahl und dem Trainerstab um Amtskollege Julian Nagelsmann zu Gast.

«Sie haben richtig gut gespielt», sagte Herbert bei einem Medientermin in Berlin mit Blick auf Platz eins in der Vorrunde und fügte launig an: «Sie haben nicht auf ein Wort gehört, das ich gesagt habe.» Aus seiner Sicht hat es einen Wandel in der Spielphilosophie gegeben. «Vor 15 Jahren war es eine gute Mannschaft, aber eine defensive Mannschaft. Jetzt ist es eine proaktive Mannschaft», erklärte Herbert.

Vom Austausch mit dem 36 Jahre alten Nagelsmann zeigte er sich angetan. Andere Trainer wollten ihr Wissen mitunter nicht teilen, mit Nagelsmann habe er dagegen offen reden können. «Das war gut, auch für mich. Ich konnte Sachen lernen», berichtete Herbert, der mit der deutschen Basketball-Auswahl in Kürze die Olympia-Vorbereitung aufnimmt. Die DFB-Mannschaft trifft im EM-Achtelfinale am Samstag (21.00 Uhr/ZDF und MagentaTV) in Dortmund auf Dänemark.


TV-Quoten: Zwölf Spiele über Zehn-Millionen-Marke

BERLIN: Die deutschen TV-Zuschauer lieben Fußball-Übertragungen. Das zeigt die Zwischenbilanz nach der Vorrunde. Dabei gibt es eine Steigerung.

Die Fußball-Europameisterschaft ist ein Quoten-Hit. Zwölf Live-Übertragungen vom Heim-Turnier haben in der nun abgeschlossenen Vorrunde die Zehn-Millionen-Marke geknackt. Die Einschaltquoten liegen im Durchschnitt höher als bei der bisher letzten EM 2021. Das Spiel Türkei gegen Tschechien (2:1) am Mittwochabend in der ARD kam nach Angaben der AGF Videoforschung allerdings nur auf eine Reichweite von 7,834 Millionen und einen Marktanteil von 33,5.

Das meistgesehene EM-Spiel der Vorrunde war mit durchschnittlich 25,566 Millionen Menschen das dritte Spiel der DFB-Auswahl gegen die Schweiz. Die erfolgreichste Übertragung ohne deutsche Mannschaft war das 1:0 der spanischen Nationalmannschaft gegen Italien mit 13,042 Millionen Menschen im ZDF.

Nicht eingerechnet in die Zahlen sind Fans, die Spiele beim Public Viewing, im Internet oder bei der Telekom gesehen haben.


Kroos: Berichterstattung zum DFB-Team oft «schwarz-weiß»

HERZOGENAURACH: Im vergangenen November war die Stimmung rund um die DFB-Auswahl am Boden. Nach dem EM-Start herrschte Euphorie. Toni Kroos gefällt etwas in der begleitenden Berichterstattung nicht.

Toni Kroos hat eine aus seiner Sicht häufig zu extreme Berichterstattung rund um die deutsche Fußball-Nationalmannschaft bemängelt. «Es ist sehr oft schwarz-weiß», sagte der Weltmeister von 2014 im gemeinsamen Podcast mit seinem Bruder Felix «Einfach mal Luppen» nach der Vorrunde bei der Heim-EM. Es würden Fallhöhen eingebaut, aber dann würde es wieder so gedreht, «dass es möglich ist, beim nächsten Mal schon Europameister zu sein».

Der ältere der beiden Kroos-Bruder erinnerte an die Situation der Auswahl des Deutschen Fußball-Bunds nach den beiden Niederlagen gegen die Türkei und Österreich zum Jahresabschluss 2023. «Vergangenen November waren wir alle froh, dass diese EM in Deutschland stattfindet, weil so wahrscheinlich nicht mal an einer EM teilgenommen worden wäre, wenn man sich hätte qualifizieren sollen. Aber es war trotzdem völlig klar: Wir dürfen mitspielen, fliegen aber auf jeden Fall in der Gruppe raus», sagte der 34 Jahre alte Mittelfeldstar von Real Madrid.

Dies habe sich komplett gedreht, spätestens mit dem 5:1 zum EM-Start gegen Schottland. «Dann geht das Turnier gut los, und dann sind wir natürlich nach einem Spiel Europameister, das ist ja klar. Wenn dann aber nicht in jedem weiteren Spiel ein 5:1 passiert, geht die Euphorie wieder runter.» Von der Kritik nahm er die Fans aus. «Die sind am Feiern, die sind happy, die sind am Träumen.» Das Team von Bundestrainer Julian Nagelsmann trifft im Achtelfinale am Samstag (21.00 Uhr/ZDF/Magenta TV) in Dortmund auf Dänemark.

Überzeugen Sie sich von unserem Online-Abo:
Die Druckausgabe als voll farbiges PDF-Magazin weltweit herunterladen, alle Artikel vollständig lesen, im Archiv stöbern und tagesaktuelle Nachrichten per E-Mail erhalten.
Pflichtfelder

Es sind keine Kommentare zum Artikel vorhanden, bitte schreiben Sie doch den ersten Kommentar.