Nachrichten aus der Sportwelt am Donnerstag

Bronzemedaillengewinnerin Nicole Maier aus Deutschland (R) in Belgrad. Foto: epa/Antonio Bat
Bronzemedaillengewinnerin Nicole Maier aus Deutschland (R) in Belgrad. Foto: epa/Antonio Bat

Frankreich-Star Griezmann lobt Bondscoach Koeman

LEIPZIG: Frankreichs Mittelfelsstratege Griezmann ist Fan der Elftal. Zudem hat er eine sehr hohe Meinung vom ehrlichen Bondscoach.

Frankreichs Star Antoine Griezmann lobt Bondscoach Ronald Koeman in höchsten Tönen. «Er ist ein Trainer, den ich sehr mag, er ist sehr geradlinig mit seinen Spielern», sagte der 33-Jährige vor dem Spiel der Gruppe D an diesem Freitag (21.00 Uhr/ARD und MagentaTV) gegen die Niederlande. Der Offensivspieler von Atlético Madrid, der bei der Europameisterschaft 2016 Torschützenkönig des Turniers wurde, erlebte den niederländischen Trainer zu seiner Zeit beim FC Barcelona und gab jetzt ein Detail preis: «Er ist sehr ehrlich zu seinen Spielern, das macht nicht jeder Trainer», sagte der Weltmeister von 2018, der von 2019 bis 2021 für die Katalanen spielte.

Auch von seinem Nationaltrainer Didier Deschamps hat Griezmann eine hohe Meinung. «Es ist der Kader, den er schafft, immer wieder zusammenzustellen. Er sieht dabei immer das taktische Detail, das den Unterschied machen kann», erklärte der Mittelfeldspieler, der viele Sympathien für die Elftal hat. «Ich mag die niederländische Nationalmannschaft. Ich mag ihren Spielstil, sie haben zwar viel Probleme, Frenkie de Jong war zuletzt nicht dabei, aber sie haben viele gute Spieler.»


Ãœberraschungs-Bronze durch Freistilschwimmerin Maier bei EM

BELGRAD: Nicole Maier hat dem Deutschen Schwimm-Verband (DSV) bei den Europameisterschaften in Belgrad die nächste Medaille beschert. Die Freistilschwimmerin aus Gladbeck/Recklinghausen schlug am Donnerstag über 200 Meter als Dritte an. In 1:57,22 Minuten war die 24-Jährige zwar 1,99 Sekunden langsamer als die tschechische Siegerin Barbora Seemanova, verfehlte EM-Silber jedoch nur um 0,14 Sekunden. Dies holte sich die Ungarin Minna Abraham. Bei den Olympischen Spielen in Paris wird sie in der 4x200 Meter-Staffel für Deutschland an den Start gehen.


Ex-Basketballer Redick soll Trainer der Lakers werden

LOS ANGELES: Basketball-Traditionsclub Los Angeles Lakers ist auf der Suche nach einem Nachfolger für Darvin Ham offenbar fündig geworden. Nach einem Bericht von ESPN hat sich der 17-malige NBA-Meister mit dem ehemaligen Profi JJ Redick auf einen Vierjahresvertrag geeinigt. Eine offizielle Bestätigung gab es zunächst nicht. Der 39-Jährige lief in insgesamt 15 Spielzeiten als Profi in der nordamerikanischen Profi-Liga auf und war zuletzt als TV-Experte an der Seite von Kommentator Mike Breen tätig. Laut ESPN habe Manager Rob Pelinka dem ehemaligen Dreipunktspezialisten am Donnerstagmorgen den Job angeboten. Ham musste nach dem frühen Playoff-Aus im Mai gehen. Noch immer offen ist die Zukunft von Superstar LeBron James, der 2020 mit dem Club aus Kalifornien die Meisterschaft gewann.


Spanien erreicht das EM-Achtelfinale - 1:0 gegen Italien

GELSENKIRCHEN: Der Fußball-Klassiker wird zu einer einseitigen Angelegenheit. In der Form ist Spanien ein großer Titelanwärter.

Spanien hat vorzeitig das Achtelfinale bei der Fußball-EM erreicht. Der dreimalige Europameister siegte in einem einseitigen Fußball-Klassiker gegen Titelverteidiger Italien 1:0 (0:0). Damit stehen die Iberer als zweites Team nach Deutschland im Achtelfinale. Die beiden Mannschaften könnten auch im Viertelfinale aufeinandertreffen. Italien braucht dagegen im letzten Spiel gegen Kroatien am Montag in Leipzig mindestens einen Punkt, um den zweiten Platz abzusichern. Ein Eigentor von Riccardo Calafiori (55. Minute) sicherte den verdienten Sieg für die Spanier, die das Spiel schon viel früher hätten entscheiden können.


Kimmich gibt tiefe Einblicke in Doku: «Das ist brutal»

HERZOGENAURACH: Während der Corona-Pandemie steht Joshua Kimmich wochenlang in der öffentlichen Kritik, weil er sich nicht impfen lässt. In einer ZDF-Doku spricht er über die schwere Zeit.

Fußball-Nationalspieler Joshua Kimmich hat tiefe Einblicke hinsichtlich seiner schweren Zeit während der Impf-Debatte um seine Person gewährt. «Am Ende sind wir dahin gekommen, dass es heißt: Es ist die Pandemie der Ungeimpften. Und derjenige, der für die Ungeimpften steht, ist Joshua Kimmich. Also ist auch er für die Pandemie verantwortlich», sagte der Bayern-Profi in der ZDF-Dokumentation «Joshua Kimmich: Anführer und Antreiber».

Das sei eine brutale Zeit gewesen. «Wenn du selbst Freunde hast, die einem sagen: Wenn man sich hätte impfen lassen, wären weniger...», sagt Kimmich mit stockender Stimme und führte fort: «Also ein Kumpel sagt mir, dass weniger Menschen gestorben wären, wenn ich mich hätte impfen lassen. Das ist brutal.»

Kimmich hatte während der Corona-Pandemie eine Impfung verweigert. Zeitweise musste er als ungeimpfte Kontaktperson in Quarantäne und bekam währenddessen sein Gehalt von den Bayern gestrichen, schließlich kündigte er an, sich doch impfen zu lassen. Dabei habe er sich auch vom Club «alleine gelassen gefühlt», wie Kimmich erzählt: «Da war die erste Talfahrt, da habe ich gemerkt, wie der Verein reagiert hat und bin dementsprechend enttäuscht und auch getroffen.»


UEFA ermittelt gegen Fans wegen Verdachts der Diskriminierung

HAMBURG/NYON: Die UEFA leitet Untersuchungen gegen albanische und kroatische Fans ein. Diese könnten in Zusammenhang mit angeblichen Schmähgesängen gegenüber Serbien stehen.

Die Europäische Fußball-Union UEFA hat nach dem Vorrundenspiel bei der EM zwischen Albanien und Kroatien Untersuchungen wegen möglicherweise rassistischen beziehungsweise diskriminierenden Verhaltens der beiden Fanlager eingeleitet. Das teilte die UEFA am Donnerstagabend und damit einen Tag nach dem 2:2 zwischen den beiden Teams in Hamburg mit. Details nannte der Verband nicht. Womöglich stehen die Untersuchungen aber in Zusammenhang mit angeblich feindseligen Sängen kroatischer und albanischer Fans gegenüber Serbien.

Der Generalsekretär des serbischen Fußball-Verbandes, Jovan Surbatovic, hatte am Donnerstag strenge Sanktionen gefordert. Zwischenzeitlich brachte er sogar einen Rückzug der Nationalmannschaft von der EM ins Spiel. Davon distanzierte sich Surbatovic nach dem 1:1 gegen Slowenien am Donnerstag aber wieder.

Darüber hinaus ermittelt die UEFA auch gegen den albanischen Nationalspieler Mirlind Daku wegen des Verdachts des unangemessenen Verhaltens. Was der Hintergrund der Untersuchung ist, blieb zunächst unklar.


Massen-Yoga auf New Yorks Times Square während Hitzewelle

NEW YORK: Mitten im Trubel des New Yorker Times Square und mitten in einer Hitzewelle haben Hunderte Menschen gemeinsam Yoga gemacht.

Vom frühen Donnerstagmorgen an versammelten sich bei Temperaturen von mehr als 30 Grad Celsius Menschen zu einstündigen kostenlosen Kursen auf Verkehrsinseln des belebten Platzes in Manhattan. Die vom Nachbarschaftsverband Times Square Alliance anlässlich des Welt-Yoga-Tages angebotene Veranstaltung fand in diesem Jahr bereits zum 22. Mal statt.


Sieg gegen Tsitsipas: Struff in Halle im Viertelfinale

HALLE/WESTFALEN: Jan-Lennard Struff hat beim Rasen-Turnier im westfälischen Halle überraschend das Viertelfinale erreicht. Der 34 Jahre alte Warsteiner gewann am Donnerstag bei den Terra Wortmann Open sein Achtelfinale gegen den Griechen Stefanos Tsitsipas mit 6:4, 6:4 und machte damit ein Viertelfinal-Duell mit dem Tennis-Weltranglisten-Ersten Jannik Sinner perfekt. Der Italiener hatte zuvor den Ungarn Fabian Marozsan mit 6:4, 6:7 (4:7), 6:3 niedergerungen. Struff verwandelte nach 1:07 Stunden seinen ersten Matchball.


Achtelfinal-Aus für Alcaraz im Queen's Club

LONDON: Eineinhalb Wochen vor Beginn des Tennis-Klassikers in Wimbledon ist Carlos Alcaraz noch auf der Suche nach seiner Rasenform. Beim ATP-Turnier im Londoner Queen's Club musste sich der French-Open-Champion am Donnerstag dem Briten Jack Draper geschlagen geben und schied im Achtelfinale aus. Draper, der in der vergangenen Woche bereits die Boss Open in Stuttgart gewonnen hatte, setzte sich mit 7:6 (7:3), 6:3 durch. Der Spanier geht in Wimbledon als Titelverteidiger an den Start. Das dritte Grand-Slam-Turnier der Tennis-Saison beginnt am 1. Juli.


Bericht: Heidenheimer Kleindienst vor Wechsel nach Gladbach

HEIDENHEIM: Stürmer Tim Kleindienst vom 1. FC Heidenheim steht einem Medienbericht zufolge vor einem Wechsel innerhalb der Fußball-Bundesliga. Wie der «Kicker» im Donnerstag berichtete, wird Borussia Mönchengladbach den 28-Jährigen wohl verpflichten. Eine Ausstiegsklausel in dem bis 2027 laufenden Vertrag bei den Heidenheimern mache den Wechsel möglich. Für Kleindienst, der in der abgelaufenen Saison zwölf Treffer für den Europapokal-Teilnehmer erzielt hatte, würde dem Bericht zufolge eine Ablöse von sieben bis acht Millionen Euro fällig.


Serbien zieht Drohung von EM-Rückzug zurück: «War die erste Reaktion»

MÜNCHEN: Der serbische Fußball-Verband ist weiter sauer, nachdem kroatische und albanische Fans bei der EM Schmähgesänge angestimmt haben sollen. Ein Rückzug Serbiens ist nun aber wohl kein Thema mehr.

Serbien hat sich nach dem 1:1 gegen Slowenien von einem Rückzug bei der Fußball-EM nach angeblich feindseligen Gesängen kroatischer und albanischer Fans wieder distanziert. «Genau genommen nein, das war die erste Reaktion», antwortete der Generalsekretär des serbischen Fußball-Verbandes, Jovan Surbatovic, am Donnerstag auf die Frage, ob ein Rückzug eine echte Option sei.

Vor der Partie gegen Slowenien in München hatte Surbatovic einen Rückzug der Nationalmannschaft ins Spiel gebracht. Man verlange von der Europäischen Fußball-Union UEFA Sanktionen, «letztlich auch um den Preis, dass wir die Europameisterschaft nicht fortsetzen», sagte er im öffentlich-rechtlichen Rundfunk RTS in Serbien. Die UEFA war für eine Stellungnahme angefragt.

Surbatovic geht den eigenen Angaben zufolge aber weiter davon aus, dass die UEFA Verfahren einleiten wird. Er erwartet strenge Sanktionen, wie er sagte.


Ukraine-Star Sintschenko: Fällt schwer, sich zu motivieren

DÜSSELDORF: Mehr als zwei Jahre dauert der russische Angriffskrieg in der Ukraine nun bereits an. Das belastet auch die ukrainischen Fußballer bei der EM. Arsenal-Star Sintschenko gibt Motivationsprobleme zu.

Die Last des Krieges in der Heimat hemmt Ukraines Fußballer bei der Europameisterschaft - das hat Abwehrstar Olexander Sintschenko nun zugegeben. Nach Angaben des Profis vom FC Arsenal fällt es den Nationalspielern in Deutschland derzeit schwer, die Situation in der Heimat zu vergessen. «Es ist schwer für uns, sich zu motivieren. Das ist wie ein schlimmer Alptraum, den wir vergessen müssen», bekannte Sintschenko am Donnerstag in Düsseldorf. «Es fällt einigen schwer, zu erkennen, dass wir wirklich alles geben müssen, um hier ein gutes Ergebnis zu erzielen.»

Die Ukraine hatte das erste Vorrundenspiel der Gruppe 0:3 gegen Rumänien verloren. Am Freitag (15.00 Uhr/RTL und MagentaTV) gegen die Slowakei steht das Team von Trainer Serhij Rebrow bereits unter Druck.

«Das vergangene Spiel war für uns wirklich wie eine kalte Dusche. Ich erwarte schon ein besseres Spiel», sagte Rebrow, der sein Team aufforderte, alle negativen Gedanken auszublenden. «Ich brauche von Anfang an eine viel positivere Mannschaft auf dem Feld», sagte der 50 Jahre alte frühere Profi, der zudem personelle Veränderungen ankündigte.


Frankreich-Coach: Sorgen dafür, dass Mbappé spielen kann

LEIPZIG: Didier Deschamps rechnet mit seinem Kapitän. Alles deutet daraufhin, dass Kylian Mbappé gegen die Niederlande nach seinem Nasenbeinbruch auflaufen wird.

Kylian Mbappé dürfte nach seinem Nasenbeinbruch Titelmitfavorit Frankreich im möglicherweise vorentscheidenden Gruppenspiel gegen die Niederlande schon wieder zur Verfügung stehen. Drei Tage, nachdem sich der Kapitän der Équipe Tricolore gegen Österreich einen Nasenbeinbruch zugezogen hatte, sagte Trainer Didier Deschamps am Donnerstag im EM-Stadion von Leipzig: «Es geht in die richtige Richtung. Wir werden dafür sorgen, dass er zur Verfügung steht.» Die Partie wird an diesem Freitag um 21.00 Uhr (ARD und MagentaTV) angepfiffen. Mbappé werde dann eine Maske tragen.

«Es geht ihm sehr gut», betonte auch Offensivkollege Antoine Griezmann. Die Schwellung durch den Nasenbeinbruch sei etwas zurückgegangen, sagte der 33-Jährige kurz vor Deschamps Ausführungen. Man werde bis zum letzten Moment warten, es werde davon abhängen, wie sich Mbappé fühle, schränkte Griezmann da noch ein.

Der Kapitän der Équipe Tricolore hatte am Mittwoch bereits gut gelaunt wieder das Training aufgenommen, allerdings erstmal nur individuell und mit einem großen Pflaster auf der Nase. Sollte er spielen, wird Mbappé eine Schutzmaske tragen, die für gewöhnlich aus Carbon gefertigt wird.


Fußball-EM: Topspiel zwischen den Niederlanden und Frankreich

LEIPZIG/BERLIN/DÜSSELDORF: Bei der Fußball-Europameisterschaft in Deutschland treffen am Freitag die Niederlande und Frankreich im Spitzenspiel der Gruppe D aufeinander. Die beiden Topteams spielen am Abend (21.00 Uhr/ARD und MagentaTV) in Leipzig, sie waren jeweils mit einem knappen Sieg in die EM gestartet. Unklar ist, ob Frankreichs Superstar Kylian Mbappé nach seinem Nasenbeinbruch spielen wird.

Zuvor (18.00/ARD und MagentaTV) treten in dem anderen Spiel der Gruppe D Polen und Österreich in Berlin gegeneinander an. Beide Mannschaften stehen nach ihren Niederlagen zum Start schon unter Druck.

Den Auftakt in den achten EM-Tag machen die Slowakei und die Ukraine in Düsseldorf am Nachmittag (15.00 Uhr/RTL und MagentaTV). Während die Slowakei am ersten Spieltag in der Gruppe E überraschend gegen Belgien gewann, verlor die Ukraine gegen Rumänien.


Werth hofft nach Comeback auf Olympia-Start

ROTTERDAM: Nach einem erfolgreichen Ritt in Rotterdam darf sich Isabell Werth wieder Hoffnungen auf einen Start bei den Olympischen Spielen in Paris machen. Beim Comeback der zuletzt angeschlagenen Wendy belegte die Dressurreiterin aus Rheinberg am Donnerstag in den Niederlanden mit der Stute den zweiten Platz im Grand Prix. Die erfolgreichste Reiterin der Welt erhielt für den Auftritt 76,935 Prozent und musste sich nur der Niederländerin Dinja van Liere mit Hermes (77,891) geschlagen geben. Bei der deutschen Meisterschaft vor zwei Wochen in Balve hatte Werth mit Quantaz enttäuschende Vorstellungen geliefert und bei den beiden Titelentscheidungen jeweils den fünften Platz belegt.


Kahn wehrt sich gegen Matthäus: Mit Sorgfalt Geld ausgegeben

MÜNCHEN: Oliver Kahn wehrt sich gegen Kritik von Lothar Matthäus an seiner Transferpolitik als Vorstandsvorsitzender beim deutschen Fußball-Rekordmeister FC Bayern München. «Während meiner Zeit als Vorstand hatte ich stets mit großer Sorgfalt gemeinsam mit meinen Vorstandskollegen und dem Aufsichtsrat die finanziellen Aspekte des Vereins im Blick», schrieb Kahn am Donnerstag auf der Plattform X. Alle wesentlichen Finanzentscheidungen seien immer im gesamten Vorstand und im Aufsichtsrat getroffen worden, meinte der 55-Jährige. Der ehemalige Nationaltorwart war von Juli 2021 bis Mai 2023 Vorstandschef des Vereins. In seiner EM-Kolumne im Magazin «Sport Bild» (Mittwoch) hatte Rekordnationalspieler Matthäus (63) geschrieben, dass der aktuelle Sportvorstand Max Eberl bei einem eventuellen Bemühen um den Leverkusener EM-Spieler Florian Wirtz in einem Dilemma stecke. «Unter seinem Vorgänger Hasan Salihamidzic und CEO Oliver Kahn wurde viel Geld - sagen wir mal so - nicht gut angelegt», meinte Matthäus. «Sondern in hohe Ablösen für Spieler und Trainer gesteckt und in deren Abfindungen.»


Wegen Pyro-Show: Hoffenheim muss 212.000 Euro zahlen

ZUZENHAUSEN: Bundesligist TSG 1899 Hoffenheim ist vom Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes zu einer Geldstrafe in Höhe von 212.000 Euro verurteilt worden. Wie der DFB am Donnerstag mitteilte, ahndete das Sportgericht den massiven Einsatz von Pyrotechnik während des Bundesliga-Heimspiels gegen den VfB Stuttgart am 16. März. Durch die starke Rauchentwicklung konnte das Spiel erst verspätet angepfiffen werden.


Titelverteidiger Vingegaard startet nach Sturz bei Tour

KOPENHAGEN: Der zweimalige Tour-de-France-Sieger Jonas Vingegaard geht nach seinen schweren Sturzverletzungen bei der am 29. Juni beginnenden Tour an den Start. Das teilte am Donnerstag das Visma-Team des 27 Jahre alten Dänen mit. Vingegaard hatte sich am 4. April im Baskenland das Schlüsselbein, mehrere Rippen und einen Finger gebrochen. Dazu erlitt er eine Lungenquetschung und einen Pneumothorax. Insgesamt lag er zwölf Tage im Krankenhaus. Rund einen Monat später kehrte er zu leichtem Training zurück und absolvierte zuletzt ein Höhentrainingslager.


Jovic trifft ganz spät: 1:1 zwischen Serbien und Slowenien

MÜNCHEN: Slowenien sieht am zweiten EM-Spieltag im Balkan-Duell gegen Serbien wie der Sieger aus. Dann schlägt der Ex-Frankfurter Luka Jovic zu.

Der Ex-Frankfurter Luka Jovic hat der serbischen Fußball-Nationalmannschaft in der Nachspielzeit den ersten Punkt bei der EM gesichert. Die Serben trennten sich im Balkan-Duell am Donnerstag in München von Slowenien mit einem 1:1 (0:0). Jovic glich mit der letzten Aktion des Spiels nach einer Ecke die Führung von Slowenien durch Zan Karnicnik in der 69. Minute aus.

Beide Mannschaften bleiben damit mögliche Achtelfinal-Gegner der deutschen Fußball-Nationalmannschaft, falls die DFB-Auswahl Gruppensieger werden sollte.

Nach dem 1:1 zum Auftakt gegen Dänemark geht Slowenien mit zwei Punkten ins letzte Vorrundenspiel am Dienstag (21.00 Uhr) in Köln gegen den Gruppenfavoriten England. Serbien trifft im Parallelspiel erneut in München auf Dänemark.


Kann Lewandowski spielen? Polens Trainer lässt es offen

BERLIN: Die Gesundheit von Stürmer Robert Lewandowski ist das große Thema bei Polen vor dem Spiel gegen Österreich. Sein Trainer will sich nicht in die Karten schauen lassen. Doch die Tendenz ist klar.

Superstar Robert Lewandowski dürfte der polnischen Nationalmannschaft im wichtigen EM-Gruppenspiel gegen Österreich nach seiner Verletzung wieder zur Verfügung stehen. Allerdings ließ sein Trainer Michal Probierz den Einsatz des 35-Jährigen am Tag vor dem Spiel in Gruppe D am Freitag im Berliner Olympiastadion (18.00 Uhr/live MagentaTV und ARD) noch offen.

«Wir werden das nach dem Abschlusstraining entscheiden», sagte der 51-Jährige. «Wir warten die Entscheidung der medizinischen Abteilung ab.» Diese habe bis 2.00 Uhr morgens gearbeitet, um alle Spieler fit zu bekommen. Lewandowski habe im Mannschaftstraining aber alles mitmachen können.

Torwart Wojciech Szczesny hat offenbar wenig Zweifel daran, dass der Angreifer vom FC Barcelona spielen kann. «Das österreichische Team wird nicht froh sein, dass er fit ist», sagte der 34-Jährige.


Unfall im Garten: Britische Rad-Olympiasiegerin fehlt in Paris

LONDON: Die britische Bahnrad-Olympiasiegerin Katie Archibald hat sich bei einem Unfall im Garten schwer verletzt und wird deswegen bei den Olympischen Spielen in Paris fehlen. Sie sei am Dienstag über eine Stufe gestolpert, schrieb die 30-Jährige am Donnerstag bei Instagram neben einem Foto von sich im Krankenbett. Sie habe es dabei «irgendwie geschafft, mir den Knöchel auszurenken, mir Schien- und Wadenbein zu brechen und zwei Bänder von den Knochen zu reißen».


Ex-Schalker Bentaleb im Krankenhaus

DÃœSSELDORF: Dem Profi des OSC Lille geht es bei einer Veranstaltung nicht gut, sein ehemaliger Club hat Bentaleb nicht vergessen.

Fußball-Zweitligist FC Schalke 04 hat seinem ehemaligen Profi Nabil Bentaleb die besten Genesungswünsche geschickt. «Unsere Gedanken sind bei dir», schrieb der Revierclub am Donnerstag auf der Plattform X. Der algerische Nationalspieler des OSC Lille ist ins Krankenhaus eingeliefert worden. Dies teilte sein französischer Club zuvor mit. Der 29-Jährige habe sich am Dienstagabend bei einer Veranstaltung unwohl gefühlt und sei danach in eine Klinik gekommen. Bentaleb spielte von 2016 bis 2021 beim FC Schalke 04.


Favoritin Gauff im Viertelfinale bei Berliner Tennis-Turnier

BERLIN: Die Weltranglisten-Zweite Coco Gauff steht beim Berliner Tennis-Turnier im Viertelfinale. Die US-Open-Siegerin gewann am Donnerstag gegen die Russin Jekaterina Alexandrowa mit 7:6 (8:6), 6:2 und trifft nun auf die Tunesierin Ons Jabeur treffen. Die Turniersiegerin von 2022 setzte sich gegen Linda Noskova aus Tschechien mit 6:7 (5:7), 6:3, 6:4 durch. Gauff ist bei dem 922.573 US-Dollar dotierten Vorbereitungsturnier auf Wimbledon an Position eins gesetzt. Für Wimbledon-Champion Marketa Vondrousova ist das Turnier hingegen schon vorbei. Die Tschechin musste ihr Achtelfinale gegen die Russin Anna Kalinskaja beim Stand von 5:5 aufgeben, nachdem sie sich zuvor an der Hüfte verletzt hatte.


Favoritin Gauff im Viertelfinale bei Berliner Tennisturnier

BERLIN: Die Weltranglisten-Zweite Coco Gauff steht beim Berliner Tennisturnier im Viertelfinale. Die US-Open-Siegerin gewann am Donnerstag gegen die Russin Jekaterina Alexandrowa mit 7:6 (8:6), 6:2 und könnte nun auf die Tunesierin Ons Jabeur treffen. In die Runde der besten Acht schaffte es auch die ehemalige Wimbledon-Siegerin Jelena Rybakina. Die Kasachin setzte sich gegen die Russin Weronika Kudermetowa mit 6:4, 7:5 und bekommt es bei dem WTA-500-Event jetzt mit der früheren Weltranglisten-Ersten Viktoria Asarenka (Belarus) zu tun. Für Wimbledon-Champion Marketa Vondrousova ist das Turnier hingegen schon vorbei. Die Tschechin musste ihr Achtelfinale gegen die Russin Anna Kalinskaja beim Stand von 5:5 aufgeben, nachdem sie sich zuvor an der Hüfte verletzt hatte.


Slowaken mahnen nach Auftaktsieg zur Zurückhaltung

DÜSSELDORF: Die EM 2021 als mahnendes Beispiel: Die Slowakei weiß, wie es sich anfühlt, nach einem Auftaktsieg das Achtelfinale zu verpassen. Entsprechend demütig sind die Slowaken nach dem 1:0 gegen Belgien.

Die verpasste K.o.-Runde nach einem Auftaktsieg bei der vergangenen EM-Endrunde 2021 soll sich für die Slowakei in diesem Jahr nicht wiederholen. Trotz des überraschenden 1:0 im ersten Spiel gegen Belgien gibt sich der Außenseiter vor dem nächsten Vorrundenspiel der Gruppe E gegen die Ukraine am Freitag (15.00 Uhr/RTL und MagentaTV) zurückhaltend. «Es gibt noch nichts zu feiern für uns. Wir haben unser Ziel noch nicht erreicht», sagte Nationaltrainer Francesco Calzona am Donnerstag in Düsseldorf.

Vor drei Jahren waren die Slowaken ebenfalls mit einem Sieg (2:1 gegen Polen) ins Turnier gestartet, verloren danach aber beide folgenden Vorrundenspiele (0:1 gegen Schweden und 0:5 gegen Spanien) und schafften nicht den Sprung ins Achtelfinale. «Natürlich haben wir daraus gelernt», sagte der frühere Bundesligaprofi Ondrej Duda und meinte daher: «Wir bleiben sehr bescheiden und müssen jedes Spiel für sich annehmen. Wir dürfen noch nicht zu weit nach vorn denken.»

Der ehemalige Kölner und Hertha-BSC-Spieler warnte davor, die Ukraine nach deren 0:3 zum Auftakt gegen Rumänien zu unterschätzen. «Für sie wird es nun wie ein Endspiel sein. So müssen wir es aber auch angehen.»


Basketball-Coach sieht Parallelen zwischen Kroos und Schröder

STUTTGART: Vor knapp einem Jahr wurde die deutsche Basketball-Nationalmannschaft in Manila Weltmeister. In der EM-Vorbereitung besuchte Cheftrainer Herbert die Fußballer - und erkannte einen klaren Chef.

Weltmeister-Trainer Gordon Herbert sieht analog zu Dennis Schröder in seinem Basketball-Nationalteam Fußballer Toni Kroos als Chef der DFB-Auswahl. «Ich habe Toni Kroos persönlich getroffen, das war eine große Ehre. Er ist einer der größten deutschen Athleten aller Zeiten. Er ist ein normaler Typ, sehr bodenständig», sagte Herbert im Podcast «Spielmacher - der EM-Podcast mit Sebastian Hellmann und 360Media». Der 65-Jährige war in der Vorbereitung in Herzogenaurach bei den deutschen Fußballern um Kroos zu Besuch.

«Beide (Schröder und Kroos) sind Anführer, aber sie sind unterschiedliche Persönlichkeiten. Aber es gibt verschiedene Wege, ein Team anzuführen. Dennis hat sich wirklich zu einem tollen Anführer für unser Team entwickelt», sagte der Kanadier, dessen Amtszeit als Basketball-Nationaltrainer in diesem Sommer mit den Olympischen Spielen in Paris endet. Bei der Fußball-EM habe Deutschland «eine großartige Chance, sehr erfolgreich zu sein».

Herbert hatte beim Titelcoup im vergangenen Sommer klare Rollen vergeben und nicht zwingend die zwölf individuell besten Profis für das Turnier in Asien berufen. Daran scheint sich nun auch Bundestrainer Julian Nagelsmann zu orientieren. «Wir nennen es Rennpferde und Schweine. Die Schweine sind Spieler, die die dreckige Arbeit machen, sie beeinflussen das Spiel. Aber sie können keine Rennpferde sein. Aber auch die Rennpferde müssen Drecksarbeit machen. Das ist für mich der Schlüssel für ein Team», beschrieb Herbert.


Rangnick über Lewandowski: «Spieler schlechthin für Polen»

BERLIN: Ist Polens Star Lewandowski nach seiner Verletzung wieder fit für das Spiel gegen Österreich? ÖFB-Teamchef Rangnick ist sich sicher.

Österreichs Teamchef Ralf Rangnick rechnet in der EM-Partie gegen Polen fest mit einem Einsatz von Torjäger Robert Lewandowski. «Er ist natürlich der Spieler schlechthin für Polen. Er wird auch immer wieder gesucht, speziell fürs Umschaltspiel», sagte Rangnick am Tag vor dem Spiel in Gruppe D am Freitag im Berliner Olympiastadion (18.00 Uhr/live MagentaTV und ARD).

Der frühere Weltfußballer, der nach seinem Muskelfaserriss zuletzt wieder im Mannschaftstraining war, sei vor allem im Strafraum gefährlich. «Wir müssen schauen, dass wir möglichst wenig Bälle auf ihn zulassen», sagte der 65 Jahre alte Rangnick. Österreich müsse versuchen, «das Spiel in jeder Phase nach unseren Richtlinien zu spielen und zu kontrollieren. Wenn das passiert, kommt er hoffentlich gar nicht so oft in Situationen, wo er seine Qualitäten ausspielen kann.»

Auch BVB-Mittelfeldspieler Marcel Sabitzer muss nicht lange von den Qualitäten seines ehemaligen Mitspielers bei Bayern überzeugt werden. «Ich kam in München auch noch in den Genuss, ein Jahr mit ihm zusammenzuspielen. Deshalb weiß ich, was er für eine Qualität hat, dass er ein Ausnahmespieler ist», sagte der 30-Jährige. «Er kann auch aus fast keiner Situation ein Tor schießen und das müssen wir natürlich vermeiden.» Beide Teams stehen nach ihren Auftaktniederlagen in dem Spiel schon unter Druck.


Sainz über Formel-1-Zukunft: «Entscheidung sehr bald»

BARCELONA: Ferrari-Fahrer Carlos Sainz (29) hat eine baldige Entscheidung über seine Formel-1-Zukunft angekündigt. Der Spanier muss die Scuderia nach dieser Saison verlassen, weil ihn Rekordweltmeister Lewis Hamilton von Mercedes ersetzt. «Eine Entscheidung wird sehr bald getroffen werden, ich will nicht länger warten», sagte Sainz am Donnerstag vor seinem Heimrennen (15.00 Uhr/Sky) beim Grand Prix von Spanien in Barcelona.


Als Ersatz: Schrötter kehrt in die Moto2-Weltmeisterschaft zurück

ASSEN: Der deutsche Motorrad-Pilot Marcel Schrötter kehrt für zwei Rennen in die Moto2-Weltmeisterschaft zurück. Der 31 Jahre alte Bayer vertritt im niederländischen Assen und auf dem Sachsenring den an der Hand verletzten Deniz Öncü, wie das Red Bull KTM Ajo-Team am Donnerstag bestätigte. Damit wird Schrötter zum ersten Mal seit dem Grand Prix in Valencia 2022 wieder an einem WM-Rennen teilnehmen. Derzeit fährt Schrötter als Stammfahrer in der Supersport-Klasse.


Aufsteiger Leicester City verpflichtet Trainer Steve Cooper

LEICESTER: Leicester City hat einen Nachfolger für den zum FC Chelsea abgewanderten Enzo Maresca gefunden. Ein ehemaliger Nottingham-Forest-Coach wird neuer Trainer beim Meister von 2016.

Premier-League-Aufsteiger Leicester City hat Steve Cooper als neuen Trainer verpflichtet. Wie der englische Fußball-Meister von 2016 am Donnerstag bekanntgab, unterschrieb Cooper einen Vertrag über drei Jahre. Er folgt in Leicester auf Enzo Maresca, der die Mannschaft in der abgelaufenen Saison zum direkten Wiederaufstieg in die Premier League geführt hatte und anschließend nach nur einem Jahr in Leicester zum FC Chelsea gewechselt war.

Der 44-jährige Steve Cooper war von September 2021 bis Dezember 2023 Trainer bei Nottingham Forest. Er führte den Club nach 23 Jahren zurück in die Premier League und hielt dort die Klasse. Zuvor hatte der gebürtige Waliser Swansea City und Englands U16 und U17 trainiert.

Bei Leicester City steht Cooper eine schwierige Saison bevor. Dem Aufsteiger droht wegen mutmaßlicher Verstöße gegen die Profitabilitäts- und Nachhaltigkeitsregeln der Premier League ein Punktabzug. Auch die für die zweite Liga zuständige EFL hat ein Verfahren gegen den Verein eingeleitet. Um weitere Verstöße zu vermeiden, muss der Club Berichten zufolge einige Spieler verkaufen.


Russischer Radprofi Wlassow verzichtet auf Olympia-Start

MOSKAU: Die Tour de France passt, aber die Pariser Olympia-Strecke nicht? Aus Russland kommt ein überraschender Startverzicht von einem der wenigen zugelassenen russischen Sportlern.

Radprofi Alexander Wlassow verzichtet nach Angaben des russischen Radsport-Verbandes in Moskau auf den Start bei den Olympischen Spielen in Paris. Verbandschef Wjatscheslaw Jekimow teilte mit, aus Wlassows Sicht passe das Streckenprofil beim olympischen Straßenrennen nicht zu ihm. Außerdem sei der Terminkalender des Sportlers voll, sagte Jekimow der staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge.

Der 28-jährige Wlassow vom deutschen Rennstall Bora-hansgrohe hätte als einer von wenigen russischen Sportlern bei den Sommerspielen starten dürfen. Er hatte den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine gleich zu Beginn im Frühjahr 2022 kritisiert. Für die Tour de France wenige Wochen vor den Spielen ist Wlassow, Sieger der Tour de Romandie 2022, von seinem Team Bora-hansgrohe gemeldet.

Nach einer Überprüfung lässt das Internationale Olympische Komitee (IOC) nur russische oder belarussische Athleten und Athletinnen zu, die keine Verbindung zu Armee oder Geheimdiensten und den Krieg nicht befürwortet haben. Sie treten bei den Spielen vom 26. Juli bis 11. August als neutrale Sportler ohne nationale Symbole an.


Beide deutschen EM-Schiedsrichter am Samstag im Einsatz

DORTMUND/HAMBURG: Zweiter Turniereinsatz für Felix Zwayer - wieder in Dortmund. Auch sein deutscher Kollege Daniel Siebert steht erstmals bei dieser EM auf dem Platz.

Der deutsche Schiedsrichter Felix Zwayer bestreitet auch seinen zweiten Einsatz bei der Fußball-Europameisterschaft in der Arena in Dortmund. Der 43-Jährige leitet am Samstag (18.00 Uhr/ZDF und MagentaTV) die Vorrundenpartie zwischen der Türkei und Portugal, wie die UEFA mitteilte. Am vergangenen Samstag hatte er im Stadion des BVB bereits das Duell zwischen Italien und Albanien (2:1) gepfiffen.

Auch Zwayers deutscher Kollege Daniel Siebert kommt am Samstag (15.00 Uhr/RTL und MagentaTV) zu seinem ersten Turniereinsatz auf dem Rasen. Der 40-Jährige wird in Hamburg das Gruppenspiel zwischen Georgien und Tschechien leiten.


Arbeitsminister Heil als Anti-Doping-Begleiter bei deutschem Sieg

BERLIN: Normalerweise ist der Bundesarbeitsminister fürs Bürgergeld, die Rente und den Arbeitsschutz zuständig. In Stuttgart betätigte sich Hubertus Heil einmal anders.

Arbeitsminister Hubertus Heil (51) hat den 2:0-Sieg der DFB-Auswahl gegen Ungarn aus erster Reihe verfolgt - als Freiwilliger. Als sogenannter Chaperon, als Aufsichtsperson also, war der SPD-Politiker im Anti-Doping-Einsatz und brachte einen der beiden ausgewählten deutschen Spieler zur Doping-Probe, wie eine Sprecherin Heils mitteilte. Wer das war, sollte nicht genannt werden.

Bundeskanzler Olaf Scholz, seine Frau Britta Ernst, Gesundheitsminister Karl Lauterbach und seine Kabinettskollegin Nancy Faeser (SPD) verfolgten ebenso wie Ungarns Regierungschef Viktor Orbán das Spiel von der Tribüne aus - Heil fieberte in Hörweite von Trainer Julian Nagelsmann mit. Auf X dankte Heil später allen Haupt- und Ehrenamtlichen, «die hinter den Kulissen die EM zu einem wunderbaren Fußballfest machen».

Für Heil, früher selbst rechter Verteidiger beim SV Adler Hämelerwald nahe seiner Heimatstadt Peine in Niedersachsen, waren Europa- und Weltmeisterschaften bisher schon Anlass zu besonderen Aktionen. So guckte er schon als SPD-Fraktionsvize im Reichstagsgebäude mit 50 jungen Menschen aus seinem Wahlkreis Fußball. 2018 wurden ausgerechnet beim Sommerfest des Bundesarbeitsministeriums Heil und seine Gäste Zeugen des deutschen Ausscheidens in der WM-Vorrunde. Heil kommentierte die 0:2-Niederlage in Kasan gegen Südkorea damals so: «Die deutsche Nationalmannschaft hat das heute so spannend gemacht, wie manchmal die Bundesregierung. Jetzt kommt die gute Nachricht: Es ist noch genug Bier da.» Diesmal ist der deutschen Mannschaft das Achtelfinale dagegen bereits sicher.


Frimpong traut Oranje viel zu - «Leverkusen war auch kein Favorit»

WOLFSBURG: Der Auftaktsieg gegen Polen hat die Niederländer mutig gemacht. Ein Bundesligastar zieht den Vergleich mit Bayer Leverkusen.

Oranje-Flügelflitzer Jeremie Frimpong traut den Niederlanden bei der Fußball-EM in Deutschland eine gute Rolle zu. «Sind wir kein Favorit? War Bayer Leverkusen das denn? Ganz Deutschland hat darauf gewartet, dass wir einbrechen, aber das ist nicht passiert», sagte der Offensivspieler vom deutschen Double-Sieger der niederländischen Tageszeitung «AD». «Und wenn wir in Dublin nicht unser schwächstes Spiel der Saison gespielt hätten, dann hätten wir auch noch die Europa League gewonnen», sagte der 23 Jahre alte Frimpong.

«Die Menschen erwarten, dass Frankreich die EM gewinnt», sagte Frimpong vor dem Top-Duell mit den Franzosen in Leipzig an diesem Freitag (21.00 Uhr/ARD und MagentaTV). «Oder Spanien, Deutschland oder England. Aber wie gesagt, Bayer Leverkusen war auch kein Favorit. Es geht darum, ob du als Mannschaft funktionierst oder nicht», sagte Frimpong. «Wir sind hier nicht, um fröhlich mitzuspielen. Wir sind hier, um das Ding zu gewinnen.»


Handball: Füchse holen Ex-Europameister Reichmann

BERLIN: Handball-Bundesligist Füchse Berlin hat den ehemaligen Europameister und Champions-League-Sieger Tobias Reichmann für die Rechtsaußenposition verpflichtet. Der Meisterschafts-Zweite reagierte damit auf den Abschied von Hans Lindberg und den erneuten Verletzungsausfall von Valter Chrintz, wie der Verein am Donnerstag mitteilte. Der 36 Jahre alte Reichmann wird sich die Position mit dem Färinger Hakun West av Teigum teilen und ist als Siebenmeterschütze vorgesehen. Reichmann kommt von den Rhein-Neckar Löwen.


Neuer Bestwert: 23,89 Millionen sehen zweiten DFB-Sieg

BERLIN: Die Heim-Europameisterschaft lockt Millionen von Menschen vor den Fernseher. Das zeigt sich bei den hohen Einschaltquoten.

Die Fußball-Europameisterschaft begeistert das deutsche TV-Publikum. Durchschnittlich 23,894 Millionen Menschen sahen in der ARD das zweite deutsche Spiel der DFB-Auswahl am Mittwoch und sorgten am sechsten Turniertag für einen neuen Spitzenwert. Der öffentlich-rechtliche Sender erreichte laut AGF Videoforschung einen Marktanteil von 76,7 Prozent. Nicht eingerechnet sind Fans, die das Spiel beim Public Viewing oder bei der Telekom gesehen haben.

Das Erste übertraf beim 2:0-Sieg gegen Ungarn deutlich die Reichweite des 5:1-Erfolges der deutschen Mannschaft im Auftaktspiel gegen Schottland am vergangenen Freitag (22,49 Millionen), obwohl die Partie bereits am späten Nachmittag ausgetragen wurde. Die Werte liegen deutlich über den Zahlen der enttäuschenden WM in Katar.

Auch die zweite ARD-Übertragung von der Fußball-EM am Mittwochabend knackte die Zehn-Millionen-Grenze. 11,381 Millionen Menschen schauten das Unentschieden der Schotten gegen die Schweiz. Der Marktanteil lag bei 45,8 Prozent. Das Spiel Kroatien gegen Albanien kam am Nachmittag beim RTL auf 3,42 Millionen Zuschauer und einen Marktanteil von 33,0 Prozent.


Leipzigs Ungar Orbán sieht DFB-Elf «sehr weit kommen»

STUTTGART: Unabhängig von seinem Ärger über den Schiedsrichter hat Willi Orbán die Leistung der deutschen Mannschaft gegen Ungarn überzeugt. Der RB-Profi traut der Nagelsmann-Truppe bei der Heim-EM noch viel zu.

Ungarns Abwehrchef Willi Orbán traut der deutschen Fußball-Nationalelf bei der Heim-EM noch einiges zu. Der Turnier-Gastgeber sei «sehr stark», sagte der Bundesliga-Profi von RB Leipzig nach der 0:2 (0:1)-Niederlage der Magyaren im Vorrunden-Duell in Stuttgart. «Ich sehe schon, dass Deutschland sehr weit kommen wird», erklärte Orbán.

Gerade zu Hause sei die deutsche Mannschaft «schon ein Favorit». Bundestrainer Julian Nagelsmann, unter dem er in Leipzig selbst einst spielte, habe «das wirklich gut hingekriegt». Die Deutschen hätten im Spiel mit dem Ball eine «klare Struktur», seien aber auch gut im Gegenpressing. In den entscheidenden Partien brauch es dann eben auch ein bisschen Glück - auch mit Schiedsrichter-Entscheidungen.

Mit der Leistung des niederländischen Referees Danny Makkelie am Mittwoch in Stuttgart haderte Orbán. Ilkay Gündogan habe ihn vor dem deutschen Führungstor durch Jamal Musiala in der 22. Minute gefoult, meinte der 31-Jährige. Der Treffer zählte aber. Die DFB-Elf hat das Achtelfinal-Ticket damit schon sicher, Ungarn auch nach dem zweiten Gruppenspiel noch keinen Punkt.


Deutsche Volleyballer verlieren gegen Kanada

MANILA: Die Nationenliga ist für die deutschen Volleyballer der letzte Test vor den Olympischen Spielen. Gegen Kanada läuft es nicht gut. Allerdings tritt das Team auch nicht in Bestbesetzung an.

Einen Tag nach dem überraschenden Sieg gegen Olympiasieger Frankreich haben die deutschen Volleyballer in der Nationenliga gegen Kanada verloren. Die Mannschaft von Bundestrainer Michal Winiarski unterlag am Donnerstag in Manila klar mit 0:3 (19:25, 18:25, 21:25). Bester Angreifer im deutschen Team war Moritz Karlitzek mit 13 Punkten.

Die Veranstaltung auf den Philippinen ist für die Volleyballer das letzte Turnier vor den Olympischen Spielen. Trainer Winiarski nutzte die Partie gegen Kanada als Test und wechselte seine Start-Sechs nach dem Erfolg gegen die Franzosen fast komplett durch. Kapitän Lukas Kampa und Ausnahmespieler Georg Grozer wurden geschont.

Die Auswahl des Deutschen Volleyball-Verbandes (DVV) steht nun bei vier Siegen und sechs Niederlagen. In der nächsten Begegnung trifft die deutsche Mannschaft am Samstag auf die USA. Der Einzug ins Viertelfinale ist weiter möglich für Deutschland. Allerdings müsste das Team noch einige Plätze gutmachen.

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