Mann in Nordirland zu Haft verurteilt

​Nach Anschlag auf Polizisten 

Foto: Freepik
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BELFAST: Mehr als ein Jahrzehnt nach einem Bombenanschlag auf einen Polizisten in Nordirland ist ein Mann zu einer Haftstrafe verurteilt worden. Der 46-Jährige hatte eingeräumt, früher der katholisch-republikanischen Terrorgruppe IRA angehört und im Mai 2008 sein Auto zur Verfügung gestellt zu haben. Der Wagen sei benutzt worden, um eine Bombe unter dem Auto eines Polizisten zu platzieren, meldete die britische Nachrichtenagentur PA am Freitag.

Der Angeklagte soll nicht gewusst haben, wofür sein Wagen genau eingesetzt wird. Er wurde am Belfast Crown Court zu sechs Jahren Haft verurteilt, wovon er mindestens vier im Gefängnis verbüßen muss.

Der Polizist war bei dem Anschlag im Mai 2008 schwer verletzt worden. Der Beamte war auf dem Weg zur Arbeit, als der Sprengsatz explodierte. Obwohl die Autoscheiben zersprangen und Fahrzeugteile sich lösten, habe er das Fahrzeug zum Stehen gebracht, sagte Richterin Patricia Smyth. «Er erinnerte sich daran, dass er nach unten schaute und seine zerrissenen Jeans sah, überall war Blut.»

Die Lage in Nordirland ist auch 25 Jahre nach einem Friedensabkommen angespannt. Die Region hat einen langen Bürgerkrieg hinter sich, in dem überwiegend katholische Befürworter einer Vereinigung Nordirlands mit der Republik Irland gegen meist protestantische Anhänger der Union mit Großbritannien, Polizei und britisches Militär kämpften. Bis heute gibt es militante Splittergruppen auf beiden Seiten.

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