Britischer Geheimdienst senkt Terror-Warnstufe für Nordirland leicht

Britischer Geheimdienst senkt Terror-Warnstufe für Nordirland leicht

BELFAST: Nach knapp einem Jahr hat der britische Inlandsgeheimdienst MI5 die Terror-Warnstufe für die frühere Bürgerkriegsregion Nordirland wieder leicht gesenkt. Die Gefahr werde nun als «substantial» eingestuft, sagte der britische Nordirland-Minister Chris Heaton-Harris am Mittwoch. Das bedeutet, dass ein Anschlag als wahrscheinlich gilt. Zuvor lag die Gefahr auf der zweithöchsten Stufe «severe» - «sehr wahrscheinlich».

Der MI5 hatte die Warnungen Ende März 2023 verstärkt, kurz vor einem Besuch von US-Präsident Joe Biden in der nordirischen Hauptstadt Belfast sowie den Feierlichkeiten zum 25. Jahrestag des Karfreitagsabkommens. Der Vertrag hatte 1998 den Bürgerkrieg zwischen katholischen Befürwortern einer Wiedervereinigung mit Irland und protestantischen Anhängern der politischen Union mit Großbritannien beendet.

«Dieser positive Schritt spiegelt das Engagement von Gemeinden in ganz Nordirland wider, einen sichereren Ort zum Leben und Arbeiten zu schaffen», sagte Minister Heaton-Harris der britischen Nachrichtenagentur PA zufolge. Die Entscheidung sei auf Grundlage der neuesten Erkenntnisse und Analysen getroffen worden. Zugleich warnte der konservative Politiker: «Es gibt immer noch eine kleine Gruppe von Menschen, die entschlossen ist, den politischen Ausgleich in Nordirland durch Terroranschläge zu destabilisieren.»

Der Brexit hatte das fein austarierte Verhältnis zwischen Befürwortern und Gegnern der Zugehörigkeit zu Großbritannien durcheinandergebracht. Auf beiden Seiten der konfessionellen Lager existieren noch immer militante, bewaffnete Gruppen, die sich vor allem mit Drogenhandel finanzieren und in einigen Gegenden die Bevölkerung drangsalieren.

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