Na-Jomtien: Händler müssen Strand räumen

Die Luftaufnahme der thailändischen Zeitung Daily News verdeutlicht das Ausmaß der kommerziellen Besetzung öffentlichen Raumes am Na-Jomtien Beach. Foto: Daily News
Die Luftaufnahme der thailändischen Zeitung Daily News verdeutlicht das Ausmaß der kommerziellen Besetzung öffentlichen Raumes am Na-Jomtien Beach. Foto: Daily News

PATTAYA: Fünf Behörden, – die Gemeinde Na Jomtien, der Marinestützpunkt Sattahip, der Bezirk Sattahip, die Polizeistation Na-Jomtien und das Hafenamt von Pattaya, – haben den Strand von Na-Jomtien mit Wirkung vom 27. Juni 2022 zur gewerbefreien Zone erklärt. Zuwiderhandlungen würden eine Verhaftung nach sich ziehen, warnen die Beamten.

Die Erklärung wurde am Donnerstag (23. Juni 2022) nach einer langanhaltenden, hitzigen Diskussion über die Belagerung des öffentlichen, per kostspieliger Sandaufschüttung verbreiterten Strandes in Na-Jomtien von Händlern verabschiedet. Mit dem Gewerbeverbot soll der Strand vor Schäden und Verschmutzung geschützt sowie der Bevölkerung als öffentliches Erholungsgebiet zurückgegeben werden.

Na-Jomtien befindet sich in Moo 1 des Unterbezirks Na-Jomtien in Sattahip, Chonburi. Ursprünglich hatte das Marineministerium 600 Millionen Baht für das Projekt zur Wiederherstellung und Verbreiterung des Strandes ausgegeben, um ihn zu einem öffentlichen Erholungsgebiet zu entwickeln, das Einwohnern und Touristen frei zur Verfügung steht.

Später drangen jedoch immer mehr Händler in den öffentlichen Raum vor, indem sie ihre Stände auf dem Gehweg aufstellten, Lichter installierten sowie Tische und Stühle für ihre Kunden im Sand aufstellten, woraus viele Probleme resultierten, u.a. Verkehrsstaus, Streitigkeiten zwischen den Händlern um „ihre“ Plätze und Umweltverschmutzung.

Zur Lösung des Problems haben die Gemeinde Na-Jomtien, der Marinestützpunkt Sattahip, der Bezirk Sattahip, die Polizeistation Na-Jomtien und das Hafenamt von Pattaya den Strand von Na-Jomtien schlussendlich zu einer gewerbefreien Zone erklärt und beschlossen, dass alle Arten der kommerziellen Nutzung des Strandes von Na-Jomtien ab dem 27. Juni 2022 verboten sind. Händler, die gegen die Auflage verstoßen, droht eine Haftstrafe, warnen die Beamten.

Anm. d. Red.: Trotz der nachvollziehbaren Missstände, die die Entscheidung begünstigt haben, muss an dieser Stelle dennoch darauf hingewiesen werden, dass die Behörden viele Probleme durch die Bereitstellung der benötigten Infrastruktur im Vorfeld hätten beheben können, z.B. durch die Einrichtung ausgewiesener Park- und Verkausfzonen, sanitärer Anlagen und die Bereitstellung von ausreichend Müllcontainern.

Der beliebte jedoch laut Gesetz illegale Street-Food-Market hatte den seit dem Ausbruch der Covid-19-Pandemie abends nur wenig belebten Na Jomtien Beach einen regelrechten Besucher-Boom beschert, der den Einheimischen Einnahmen ermöglichte und den Tourismus in Pattaya ankurbelte.

Er war besonders bei Wochenendbesuchern aus dem Großraum Bangkok ein beliebtes Ausflugsziel und erlangte durch Fotos und Videos landesweite Bekanntheit, die von Social Influencer und Blogger in sozialen Netzwerken geteilt wurden.

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Trachsel Andi 25.06.22 15:41
Richtig so!
Hoffen wir nur noch, dass es auch wirklich so durchgezogen wird. Es ist bekannt, dass da nicht nur "kleine Händler" ihr Wohnzimmer ausgebreitet haben.
Dieter Kowalski 25.06.22 14:20
Also hier von Händlern zu sprechen, kommt mir ein wenig seltsam vor. Das sind sicher Klein-Gastronomen, die am Strand ihr Essen und Getränke verkaufen, so wie es immer und ewig in Jomtien der Fall war.
Früher halt ohne Beleuchtung, Tische, Sessel, Liegematten und Lümmelpolster am Strand.
Was daran jetzt verwerflich daran soll, erschließt sich mir nicht. In Samui und im nicht weit entfernten Samet, ist das ganz normal. Allerdings gibt es dort Mülleimer, die in Jomtien fehlen dürften. Wenn überhaupt, ist der Stadtregierung ein Vorwurf wegen fehlender Raumplanung zu machen.
Norbert Schettler 24.06.22 17:50
NKL
Kann man so sehen.
Das Problem bei diesen Trödlern und Händlern ist jedoch, einer fängt an, viele sehen, da kann man Geld machen und in wenigen Tagen ist aus dem Strand ein riesiger Markt mit Möglichkeiten der Verköstigung geworden. Dann hätte man das von Anfang an auch als solchen deklarieren sollen und anstatt Sand aufzuschütten alles betoniert. Was hier eben nicht möglich ist, den goldenen Mittelweg zu finden, alle wollen nur profitieren und im Endeffekt kommen dann solche Verordnungen zustande.
Norbert K. Leupi 24.06.22 16:50
Strandräumung
Jetzt nimmt man den Trödlern noch " die Butter vom Brot , dass sie nachher nicht mal mehr Brot haben " !