Mülldeponie auf Koh Samui in der Kritik

Klage droht wegen Gesundheitsgefahren

Bild: Thai PBS
Bild: Thai PBS

KOH SAMUI: Die nahe einer Mülldeponie lebenden Insulaner auf Koh Samui wollen nun rechtliche Schritte einleiten, um Schadenersatz zu fordern. Gemeinsam richten sie ihre Klage an die Gemeinde, den Bürgermeister und den Gouverneur von Surat Thani. Der Grund: Die von der Deponie ausgehenden Gesundheitsgefahren lassen sie nicht länger tatenlos zusehen.

Am 18. Juli 2023 erließ das Verwaltungsgericht Nakhon Si Thammarat eine Anordnung an die Gemeinde Samui sowie den Bürgermeister und den Gouverneur von Surat Thani. Innerhalb einer Frist von 180 Tagen müssen sie den Müll entsorgen, den üblen Geruch beseitigen und das austretende Abwasser behandeln. Zudem sind sie verpflichtet, alle 30 Tage dem Gericht über den Fortschritt der Entsorgungsbemühungen Bericht zu erstatten.

Die Betroffenen äußern jedoch starke Zweifel daran, dass die vom Gericht gesetzte Frist ausreicht, um die Probleme in vollem Umfang zu lösen. Sie verweisen auf die alarmierenden Zahlen: Ungefähr 200.000 Tonnen Müll befinden sich auf der Deponie, und täglich werden weitere 150 Tonnen hinzugefügt.

Trotz Investitionen von rund 500 Millionen Baht in den Bau einer Verbrennungsanlage zur Müllentsorgung ist diese Anlage derzeit unbrauchbar und nicht reparierbar. Dadurch sammelt sich der Müll weiterhin an. Zwar wurden bereits über 100.000 Tonnen des Abfalls vom Gelände entfernt, dennoch bleiben immer noch 200.000 Tonnen übrig.

Ein besorgter Dorfbewohner berichtete Reportern von „Thai PBS“, dass mehr als zehn Grundwasserbrunnen in seinem Dorf durch Leckagen aus der Mülldeponie kontaminiert wurden. Wasserproben aus den Brunnen zeigten bedenklich hohe Konzentrationen von Schwermetallen.

Die Situation auf der Mülldeponie auf Koh Samui bleibt somit eine drängende Angelegenheit, die nicht nur die Anwohner direkt betrifft, sondern auch weitreichende Umweltgefahren birgt. Mit der bevorstehenden Klage setzen die Betroffenen ein starkes Zeichen und erhoffen sich eine nachhaltige Lösung für das gravierende Problem. Die Behörden sind nun gefordert, rasch zu handeln und die Gesundheit der Bevölkerung sowie die Umwelt zu schützen.

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Axel Plenkers 09.08.23 18:54
Wenn das Mülldeponie Problem nicht schnellstens erfolgreich und nachhaltig geregelt wird, habe ich große Bedenken für die Touristen Insel in der Zukunft. Die Touristen werden das nicht hinnehmen, die gesamte Wirtschaft wird darunter leiden und auch der Immobilien Markt wird stark schrumpfen, die Investoren werden sich zurück ziehen und Samui meiden.
Sam Gruber 30.07.23 11:30
Eine Frage der Mentalität...
Als Wahl-Samuianer seit 26 Jahren war ich sehr häufig mit der Müllproblematik beschäftigt. Die bisherigen (dankenswerterweise klugen) Kommentare unterstreichen die Situation korrekt. Es wurden zwar etwa ein Drittel des Altlagermülls aufs Festland entsorgt und das Müllverbrennungsgelände geräumt. Allerdings fehlt ein nachhaltiges Konzept. Und uns als hier lebende Farangs lässt man von Seiten der politisch Verantwortlichen im Dunkeln. Nicht ohne Grund. Es gibt viel zu verbergen. Schwere Korruption und Amtsmissbrauch durch die Vorgänger-Inselregierung. Und jetzt keine Transparenz oder gar ein Konzept. Thais kritisieren sich nicht gegenseitig und lassen sich nicht in die Karten schauen. Das ist eine bequeme Mentalität, denn dadurch muss man weder Fragen beantworten noch Realitäten offenlegen. Sie machen was sie wollen und nur öffentlicher Protest und Öffentlichkeit in den Medien kann das ändern. Traurig!
Michael 29.07.23 20:10
Marco Egloff 29.07.23 13:30
In diesem Kommentar wurde alles gesagt. Das kann ich zu 100% bestätigen. Wir zahlen übrigens nichts für die Müllabfuhr, die regelmäßig jede Nacht die an der Hauptstrasse abgestellten Müllsäcke einsammelt.
Marco Egloff 29.07.23 20:00
Gehoben
Man hat die Fähre wieder gehoben und repariert. Fährt jetzr wieder! Raja4.
Aber wieviele Schadstoffe wurden aus dem Müll wohl ausgewaschen ? !!
Bernd Lange, Berlin 29.07.23 19:00
Is doch allgemein bekannt-Müll ins Meer
von Schiffen verkappt und wenn das Müllfahrzeug Schrott is, dann das gleich mit-Aus den Augen aus dem Sinn-Thai-Mentalität- sieht man auch täglich-mit dem Publikboot-was die Passagiere nicht mehr brauchen-Flaschen -Tüten- Plastik--immer über die Reling-Hab das einmal auf dem Fluss in BKK moniert--Antwort:Machen das doch alle so!
Marco Egloff 29.07.23 16:10
Schilder
Also 2 Sachen : Wir bezahlen hier in Ban Bai Mai, neben Surat , nichts für die Müllentsorgung. 2 mal die woche, allerdings muss man den Müll zur Sammelstelle selber bringen. Gemeinde ist zwar klein aber langezogen. Es klappt so einigermassen.
2. Wird ein Schild mit " Müll entsorgen verboten, 3000 Baht Busse " aufgestellt, tritt das Gegenteil ein. Es wird erst recht vermüllt da!!
Das soll noch jemand begreifen. Darum Andy, glaub ich sofort!!
Andy 29.07.23 15:00
Müllproblem
Wir bezahlen im Moment 40 Baht im Monat, ich würde aber auch 500 bezahlen.
Wo sie den Müll hinkutschen, ist mir nicht bekannt.
Als wir noch in einer kleinen Seitenstraße an der Naklua RD.wohnten, hat sich gegenüber unseres Anwesens eine kleine Deponie gebildet. Man konnte nicht mehr draußen sitzen, der Gestank und die Mucken haben mich aufgefressen.
Ein Besuch in der City Hall hat bewirkt, dass mehrere große Schilder, mit der Androhung auf eine Geldstrafe, aufgestellt wurden.
Die Schilder haben genau nix bewirkt.
Dann sind wir weggezogen
Marco Egloff 29.07.23 14:10
@Siamese
Absolut richtig, nur 100 B ist zu wenig. 500 B pro Person solltens schon sein.
Und auf Samui wird gebaut als gäbe es kein Morgen. Franzmänner und ruSSen kaufen auf was geht. Machen natürlich noch mehr Müll!!
Marco Egloff 29.07.23 13:30
Aus erster Hand
Da braucht man keinen Johann.
Hstte vor ca 4 Jahren mal ein kleines Häuschen am Strand unweit Kamai gemietet. Je nach Windrichtung war der Gestank det Mülldeponie unerträglich. War tagelang noch in meinem Riechorgan vorhanden. Habe das Häuschen verlassen, obwohl noch 7 Monate bezahlt. War schlicht und einfach nicht mehr auszuhalten.
Nun zur MVA . Nicht reparierbar ist gut, ein Witz so eine Aussage. Habe das persönlich in Augenschein genommen. Mehr als die Grundmauern stehen da nicht mehr. Ruine ist noch nett ausgedrückt.
Es wird aber alles unternommen um die Deponie zu verstecken. Da hinzuglangen braucht Mut und cleverness. Den Müllfahrzeugen folgen, die fahren nur in der tiefsten Nacht. Fahrverbote und Guards sind als Abwehr installiert.
Wohin sind die 100000 tonnen geblieben. Die wurden mit Lastwagen abtransportiert, mit Fähre nach Don Sak. Einesmr dieser Transporte, natürlich mi Raja, ging in die Hosen. Föhre gekentert und mitsamt Mülllastwagen gesunken. Gab sogar noch Tote dabei.
Schöne heile Welt in Samui, bis man hinter drei Palmen schaut!!
Ingo Kerp 29.07.23 11:50
Offensichtlich ist die Müllvrbrennungsanlage seit 15 Jahren defekt und nicht reparabel. Da hat man aber viel Langmut bewiesen oder ist es behoerdliche Lethargie? Jetzt ist ein Gericht tätig geworden und man darf gespannt sein, inwieweit dem Urteil gefolgt wird.
Jürgen Franke 29.07.23 11:10
Herr Schettler, diese dringenden Fragen können
leider nur durch den Bürgermeister oder Gouverneur vor Ort beantwortet werden. Möglicherweise sollte versucht werden, die Mülldeponie zu schließen, damit sie nicht täglich weiter mit 150 Tonnen befüllt werden kann.
Ronaldo 29.07.23 10:10
Müllproblem ist doch gelöst
Über die Erklärung der BMA dazu wurde ja im Farang vor ein paar Tagen berichtet.
Die Realität ist aber leider eine andere.
Und hier meine Fachfrage: was würde herauskommen, wenn man landesweit mal Grundwasserproben aus der Nähe von legalen oder Illegalen Deponien nehmen würde?
Ein Thema das zum Himmel stinkt.