Mehr als 1000 Tote seit Putschbeginn

Demonstranten mit Plakaten und Bannern marschieren während einer Anti-Militärputsch-Demonstration in der Innenstadt von Yangon. Foto: epa/Lynn Bo Bo
Demonstranten mit Plakaten und Bannern marschieren während einer Anti-Militärputsch-Demonstration in der Innenstadt von Yangon. Foto: epa/Lynn Bo Bo

YANGON: Die Zahl der Toten in Myanmar seit dem Putsch am 1. Februar ist weiter gestiegen. Nach Schätzungen der Gefangenenhilfsorganisation AAPP vom Mittwoch sind bislang mindestens 1006 Menschen durch die Gewalt des Militärs ums Leben gekommen. Der Sprecher der Junta war für einen Kommentar dazu zunächst nicht zu erreichen.

Myanmars Generäle hatten vor rund sechs Monaten geputscht und die Regierung von Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi gestürzt. Dem Militär, das sich nach Jahrzehnten an der Macht per Verfassung von 2008 deutliches Mitspracherecht in Parlament und Regierung gesichert hatte, soll die zur Ikone gewordene Regierungschefin immer gefährlicher geworden sein.

Der Widerstand aus der Bevölkerung, die die Wiedereinsetzung der zivilen Regierung fordert, wird von der Junta mit brutaler Härte unterdrückt. Menschenrechtler werfen den Machthabern in Myanmar Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor. Ungeachtet der Gewalt gehen Gegner des Militärputsches seit Monaten immer wieder auf die Straßen, um zu protestieren.

Das Militär hatte in früheren Erklärungen angegeben, sich immer an internationale Normen gehalten zu haben. Die Zahl der getöteten Demonstranten sei niedriger, hieß es weiter. Auch Sicherheitskräfte der Junta seien infolge von Gewalt gestorben.

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