KHON KAEN: Die Welt blickt auf Bangkok, doch nicht nur die Hauptstadt, auch der thailändische Nordosten leidet unter starker Luftverschmutzung.
So wurden aus Khon Kaen am Donnerstag bereits zum zweiten Mal innerhalb einer Woche die landesweit schlechtesten Werte gemeldet. Die Provinz wies gemäß des täglichen Berichtes Immissionsschutzbehörde einen Luftqualitätsindex (AQI) von 210 auf sowie einen PM-2,5-Feinstaubgehalt von 100 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft und PM-10-Feinstaubgehalt von 166 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft. Die Werte überschritten die in Thailand geltenden Grenzwerte deutlich: Diese liegen beim AQI bei 100, bei PM-2,5-Feinstaub bei 50 Mikrogramm und bei PM-10-Feinstaub bei 100 Mikrogramm.
Insgesamt stehen im Nordosten, einer der größten Regionen des Landes, lediglich drei Messstationen zur Überprüfung der Luftqualität bereit: in Nakhon Ratchasima, Khon Kaen und Loei, wovon wiederum nur die beiden letztgenannten Stationen mit Messgeräten zur Ermittlung des gesundheitsschädigenden PM-2,5-Feinstaubgehaltes ausgestattet sind.
Nach Aussage von Associate Professor Dr. Kittichai Triratanasirichai, ein ehemaliger Präsident der Universität Khon Kaen, sei die hohe Luftverschmutzung in seiner Provinz vor allem auf das Abbrennen von abgeernteten Zuckerrohr- und Reisfeldern zurückzuführen, einer in Thailand leider weitverbreiteten Praxis, sowie auf Verkehrsabgase.
In der Zeitung „The Nation“ berichtet er, dass man aus dem Flugzeug heraus deutlich starke Rauchentwicklungen über den Zuckerrohrfeldern erkennen kann. Gemäß Dr. Kittichai ziehen es viele Farmer vor, die Zuckerrohrstoppel abzubrennen, da es die bequemste Methode sei, die Felder zu räumen. Dies verschlimmere jedoch das Smog-Problem, erklärt der Akademiker. Er fügt hinzu, dass Abgase ein weiteres Problem darstellten. So sollen seine Untersuchungen ergeben haben, dass die Feinstaubbelastung in Khon Kaen zu Verkehrsspitzenzeiten deutlich zunahm.
Aus dem hohen Norden hingegen, wo in den Vorjahren besonders die Provinz Chiang Mai immer wieder unter starker Luftverschmutzung litt, wurden mit einem PM-2,5-Feinstaubgehalt zwischen 14 und 88 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft bisher keine alarmierenden Werte gemeldet. Auch in Bangkok, wo die Bevölkerung bereits seit mehreren Wochen unter Smog leidet, lag der PM-2,5-Feinstaubgehalt am Donnerstag unterhalb der Grenzwerte. Jedoch sagen Experten bereits für Freitag wieder einen Anstieg voraus.
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