Demonstranten verbrennen Bild von Machthaber Assad

Demonstration gegen die Teilnahme des syrischen Präsidenten am Arabischen Gipfel. Foto: epa/Yahya Nemah
Demonstration gegen die Teilnahme des syrischen Präsidenten am Arabischen Gipfel. Foto: epa/Yahya Nemah

DAMASKUS: Wütende Demonstranten haben bei Protesten in Südsyrien ein Bild von Machthaber Baschar al-Assad verbrannt. Dutzende Menschen forderten dabei unter anderem den Sturz des Regimes, sagte Bassam Abu Fakhr, einer der Anführer der Bürgerbewegung, der Deutschen Presse-Agentur. Auf Druck der Demonstranten wurden am Mittwoch alle Büros von Assads Partei in der Stadt Suwaida und Umgebung geschlossen.

Bereits seit dem Wochenende hatte es in der Gegend immer wieder Proteste gegen den syrischen Machthaber und gegen die sich verschlechternde Wirtschaftslage im Land gegeben. Die syrische Regierung hat sich bisher nicht zu den Vorfällen geäußert.

Einige der Demonstranten haben sich am Mittwoch außerdem am Stadteingang versammelt, um einem russischen Hilfskonvoi den Zugang zu versperren. Jasser Hinnawi, ein weiterer Anführer der Demonstrationen, sagte der dpa: «Wir werden keinerlei Hilfe von Russland - das zur Zerstörung Syriens beigetragen hat - akzeptieren.» Russland ist zusammen mit dem Iran der wichtigste Verbündete der syrischen Regierung. Hinnawi zufolge forderten die Demonstrierenden außerdem die syrische Regierung auf, nicht zu intervenieren. «Wir warnen die Regierungstruppen vor jedem Schritt gegen die friedlichen Proteste», sagte er.

Die wirtschaftliche Lage in Syrien verschlechtert sich zunehmend. Die Währung verliert immer weiter an Wert. 15.000 syrische Pfund sind mittlerweile rund einen US-Dollar wert. Zu Beginn des syrischen Bürgerkriegs 2011 wurde ein US-Dollar noch für rund 50 Pfund gehandelt.

Der Konflikt in Syrien hatte im Frühjahr 2011 mit Protesten gegen Assads Regierung begonnen. Die Regierung ging mit Gewalt dagegen vor. Eine politische Lösung für den Konflikt ist nicht in Sicht. Die Regierung kontrolliert inzwischen wieder zwei Drittel des Landes, darunter auch den Süden des Landes um Suwaida.

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