Cherdchai Tour steht zum Verkauf

Billigfieger und steigende Spritpreise machen Fernbusse unrentabel

Mit der Bekanntgabe ihrer Entscheidung, das Busunternehmen Chardchai Tour zu verkaufen, sorgte die Eigentümerin Sujinda Cherdchai am Montag (9. Mai 2022) für eine Überraschung. Foto: The Nation
Mit der Bekanntgabe ihrer Entscheidung, das Busunternehmen Chardchai Tour zu verkaufen, sorgte die Eigentümerin Sujinda Cherdchai am Montag (9. Mai 2022) für eine Überraschung. Foto: The Nation

NAKHON RATCHASIMA: Cherdchai Tour, eines der größten privaten Busunternehmen Thailands mit Sitz in Nakhon Ratchasima (Korat), steht zum Verkauf. Die Eigentümerin Sujinda Cherdchai informierte die Presse, dass sie ihr seit 65 Jahren bestehendes Busunternehmen zum Verkauf anbietet, nachdem das Fuhrunternehmen seit dem Jahr 2017 kontinuierliche Verluste erlitt, als Billigfluggesellschaften bei Inlandsreisenden immer populärer wurden und den Wettbewerb unter thailändischen Transportunternehmen verschärft haben.

Cherdchai Tour steht zum Verkauf, weil sich die Zeiten geändert haben und das Familienunternehmen den steigenden Treibstoffpreisen nicht mehr standhalten kann, erklärte Khun Sujinda am Montag gegenüber der thailändischen Tageszeitung „The Nation“.

Gemäß Khun Sujinda, die auch das Amt der Präsidentin der Thai Bus Operators Association bekleidet, seien derzeit nur noch etwa 20 bis 30 Prozent ihrer mehr als 200 Busse in Betrieb, während der Rest aufgrund der sinkenden Fahrgastzahlen und des jüngsten Anstiegs der Treibstoffpreise im Depot bleibt.

Derzeit seien nach Aussage von Sujinda Cherdchai nur noch etwa 20 bis 30 Prozent ihrer mehr als 200 Busse in Betrieb, da insbesondere die Fahrzeuge auf den Fernlinien hohe Verluste einfahren. Foto: The Nation
Derzeit seien nach Aussage von Sujinda Cherdchai nur noch etwa 20 bis 30 Prozent ihrer mehr als 200 Busse in Betrieb, da insbesondere die Fahrzeuge auf den Fernlinien hohe Verluste einfahren. Foto: The Nation

„Die Busse, die auf langen Strecken verkehren, z. B. von Bangkok in die nördlichen oder nordöstlichen Provinzen, haben die größten Verluste erlitten, da die Menschen stattdessen Billigfluggesellschaften bevorzugen“, so Khun Sujinda. Außerdem hätten die Menschen während der Covid-19-Pandemie öffentliche Verkehrsmittel wegen Gesundheitsbedenken gemieden und seien stattdessen auf private oder gemietete Autos umgestiegen, fügte sie hinzu. Dieser Trend hält bis heute an, obwohl die öffentlichen Busse inzwischen Maßnahmen ergreifen, um die Fahrgäste vor dem Virus zu schützen.

„Wenn wir alle unsere Busse in Betrieb nehmen, würden sich allein die Treibstoffkosten auf vier Millionen Baht pro Monat erhöhen. Deshalb haben wir uns entschlossen, nur noch Kurzstrecken zu bedienen, vor allem in die östlichen Provinzen, damit wir weiterhin unsere Fahrer und unser Personal beschäftigen können“, fügte sie hinzu.

Die 85-jährige Sujinda führte fort, dass sie nicht die Absicht habe, das verlustbringende Unternehmen weiterzuführen, da alle ihre vier Kinder eigene Unternehmen leiten, was sie zu der Entscheidung veranlasst habe, Cherdchai Tour zu verkaufen. Zum Verkaufspreis des bekannten Unternehmens machte sie keine Angaben.

Neben dem Betrieb von Überlandbussen ist sie auch an mehreren anderen Unternehmen beteiligt, darunter dem Bau von Buskarosserien, dem Verkauf von Autos und der Vermietung von Grundstücken.


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Thomas Thoenes 13.05.22 08:10
Wird nicht das erste und letzte
Traditionsunternehmen sein das aufgrund des künstlich erzeugten weltweiten Corona-Wirtschafts-Lockdowns dicht macht. Siehe Deutschland.
Michael Kaessmodel 10.05.22 15:20
M.Guempel
Sie haben natürlich Recht. Die Preise sind natürlich sehr niedrig. Ich fahre regelmäßig die Strecken Buriram - Trat, Buriram - Bangkok, Bangkok - Chang Rai usw. Es ist auch richtig, dass es bei diesen Preisen sehr schwer ist, zu wirtschaften. Aber es leider auch eine Tatsache, dass wenn man nicht Gold oder First Class fährt, die Busse in einem schlechten Zustand sind. Natürlich sind diese Busse für Menschen mit wenig Geld auch die beste Möglichkeit von A nach B zu kommen.
Manfred Guempel 10.05.22 10:10
Cherdchai Tour
Dass diese Busse Verluste einfahren soll ,angeblich laut Michael Kaessmodel der runtergefahren Zustand der Busse sein.Frage, wann sind Sie letztes mal Bus gefahren auf Langstrecke?Die haben auf den Langstrecken nur sehr gute Busse im Betrieb gehabt.
Vielmehr liegt es an den Preisen,wenn der Bus auf 850 Kilometer ca.9000.- B. Sprit verbraucht, +Fahrer+Begleiter, Verschleiß,Betriebskosten usw. hat.
Fahrpreise nach Surin, Uttaradit zwischen 500-600.-B. pro Person liegen.Bus in der Pandamie , vorher auch, durchschnittlich nie voll, 30 -40 Personen sitzen.Wie sollen da Kosten rein kommen?
1 Unternehmen weniger, garantiert gehen die Preise wieder hoch.
Ein bisschen nachdenken, bevor mein Unternehmen schlecht macht!
Michael Kaessmodel 09.05.22 16:30
Das dieses Unternehmen Verluste einfährt, liegt wohl auch daran, daß diese Busse völlig runter gefahren sind. Die kommen ja kaum noch Steigungen rauf. Vom Zustand der Sitze ganz zu schweigen.