Dürre in Buriram: Dörfer kaufen Wasser

Archivbild: epa/Rungroj Yongrit
Archivbild: epa/Rungroj Yongrit

BURIRAM: Bewohner dreier Dörfer im Bezirk Mueang in der Provinz Buriram in der Nordostregion Thailands stehen vor einer ernsten Wasserkrise. Aufgrund einer anhaltenden Dürre sind etwa 300 Haushalte gezwungen, Wasser zu kaufen, da die Grundwasserquellen, auf die sie normalerweise angewiesen sind, versiegt sind.

Die betroffenen Gebiete, das alte und neue Viertel von Ban Nong Makhuea sowie Ban Nong Hua Ling, sind nicht an das lokale Wassernetz angeschlossen, obwohl sie in unmittelbarer Nähe zum Huai-Jorakhe-Mak-Reservoir liegen. Dieses Reservoir versorgt normalerweise den Bezirk Mueang mit Wasser. Die Dorfbewohner sind traditionell darauf angewiesen, während der Regenzeit Wasser zu sammeln und dies zur Ergänzung des Wassers aus lokalen Brunnen zu verwenden.

Somyin Lubram, eine freiwillige Gesundheitshelferin aus Ban Nong Hua Ling, berichtet, dass sie mehrmals versucht hat, die örtlichen Behörden davon zu überzeugen, die Wasserleitungen in ihr Viertel zu verlegen. „Die Rohre wurden vor vier Jahren teilweise installiert, aber das Projekt kam zum Stillstand“, erklärt Lubram. Die Bewohner appellieren nun an die Regierung, die Arbeiten abzuschließen.

Krittana Urairam, der Dorfvorsteher von Ban Nong Hua Ling, gibt an, dass die Verwaltungsorganisation des Tambon Sakaeprong kürzlich Budgetmittel für die Fertigstellung des Wasserleitungsprojekts genehmigt hat. Die Wiederaufnahme der Bauarbeiten ist in Aussicht gestellt.

Die Wasserkrise wird durch meteorologische Prognosen verschärft. Das Meteorologische Amt hat bekanntgegeben, dass die Regenzeit dieses Jahr mit einer Verspätung von zwei Wochen erst in der vierten Maiwoche beginnen und Ende Oktober enden wird. Dies verzögert die dringend benötigte natürliche Wasserzufuhr für die Region.

Die Bewohner hoffen, dass mit dem Abschluss des Wasserprojekts und dem Einsetzen der Regenzeit ihre Wassernöte gelindert werden und sie eines Tages nicht mehr gezwungen sein werden, Wasser für den täglichen Bedarf zu kaufen.

Überzeugen Sie sich von unserem Online-Abo:
Die Druckausgabe als voll farbiges PDF-Magazin weltweit herunterladen, alle Artikel vollständig lesen, im Archiv stöbern und tagesaktuelle Nachrichten per E-Mail erhalten.
Pflichtfelder
Andreas Hamm 01.05.24 10:50
"Doch das Projekt kam zum Erliegen." Da hat wohl das Geld nicht gereicht oder ist in andere Kanäle versickert. Das Geld meine ich.
Stimmt schon nachdenklich daß selbst solche Projekte nicht beendet werden die für die Versorgung der Menschen elementar wichtig sind.
Thailand ist angeblich Schwellenlan in Richtung Industrienation, in manchen Dingen jedoch noch tiefstes Entwicklungsland.
Ingo Kerp 30.04.24 12:30
Wasser, ein zentrales Thema für ein Land wie Thailand, in dem diese große Hitze derzeit herrscht und viel Wasser für die Bewirtschaftung der Felder benoetigt wird. Regierungsseits muß und sollte man sich dieses Themas intensiv widmen, indem Loesungen und Vorhaben auf den Weg gebracht werden. Unser Dorf hat vor ein paar Jahren einen ordenlichen See angelegt und durch Regenwasser füllen lassen. Die Reisbauern haben, zumindest für dieses Jahr, genügend Wasser für ihre Feldern. Das einigen Haushalten Wasser fehlt, sieht man an den Tanklastern, die tägl. an den Wasserwerken in der Kreissstadr Wasser zapfen und verkaufen.