Abnehmer für 10 Jahre alten Reis gefunden

Foto: The Nation
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SURIN: Die thailändische Regierung scheint einen Abnehmer für die letzten 15.000 Tonnen Reis gefunden zu haben, die seit zehn Jahren im Rahmen eines kontroversen Reissubventionsprogramms gelagert werden. Diese Information wurde von einer Quelle, die mit den Vorgängen vertraut ist, an die Medien weitergegeben.

Der Reis, der in zwei privaten Lagern in der Provinz Surin untergebracht ist, wurde von der Lagerhausorganisation des Handelsministeriums zur Versteigerung freigegeben. Eine Insiderquelle verriet der Publikation „Than Settakij“, dass „die Regierung wahrscheinlich spezielle Exporteure für diesen alten Reisbestand im Visier hat“. Weiterhin wurde bekannt, dass „bereits Gespräche über Preise mit der Regierung geführt wurden und dass das Interesse besteht, die Regierung bei der Abwicklung zu unterstützen.“

Diese 15.000 Tonnen sind die letzten von insgesamt 18 Millionen Tonnen geschliffenem Reis, die unter der Regierung von Yingluck Shinawatra im Rahmen des umstrittenen Reissubventionsprogramms gelagert wurden. Nach dem Militärputsch im Mai 2014, angeführt von General Prayut Chan-o-cha, wurden fast alle Vorräte versteigert, wobei über 80 Prozent als minderwertig eingestuft wurden.

Laut der Quelle könnte dieser Reis vor allem nach Afrika exportiert werden, wo eine hohe Nachfrage nach thailändischem Reis besteht. „Der Zeitpunkt für den Verkauf könnte nicht besser sein. Die Kunden in Afrika sind bereit, diesen Reis zu kaufen“, so die Quelle weiter.

Es wird erwartet, dass die Preise für den alten Reis durch die aktuelle Marktsituation steigen könnten. Früher verkaufte die Regierung langkörnigen weißen Reis mit einem Bruchkornanteil von 5 Prozent zu Preisen zwischen 11.000 und 13.000 Baht pro Tonne. Heute liegt der Marktwert für diese Reissorte bei 21.000 Baht pro Tonne. „Dieser Reisbestand könnte mindestens 18.000 Baht pro Tonne einbringen“, schätzte die Quelle.

Die weltweite Nachfrage nach geschliffenem Reis ist dieses Jahr besonders hoch, nachdem Indien die Ausfuhr von weißem Reis gestoppt hat, um Engpässe im eigenen Land zu vermeiden. Supachai Vorraapinyaporn, der Vorsitzende der Thanasarn Rice Co., Ltd., bestätigte, dass der afrikanische Reismarkt jährlich bis zu einer Million Tonnen nachfragt. „Für die Reisindustrie sind 15.000 Tonnen keine große Menge“, so Vorraapinyaporn, der hinzufügte, dass die Qualität von altem Reis für den Verbrauch verbessert werden kann.

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Peter Joe 14.05.24 11:02
Dank auslaendischen Winzern aus Frankreich wurden die Weine weltweit verbessert. Nicht nur Thailand auch Australien gehoert zu den Gluecklichen die in den letzten Jahren Spitzenweine produzieren konnten. Die Bier Brauer schmerzt es natuerlich im Herzen, dass sie ueberholt werden.
Helge Fitz 14.05.24 04:10
@AndreasHamm- Der gute Wein ist in Thailand ziemlich teuer. Ich war mal bei einer Sitzung mit Khun Thaksin in einem Nobelhotel in Bangkok. Da kostete ein Glas Rotwein 900 Baht. Doch mein Chef wünschte schnell zu gehen.
Da blieben 500 Baht im Glas zurück. Sehr hart für einen Otto Normalverbrauchten wie mich.
Andreas Hamm 13.05.24 18:10
@ Helge Fitz:

Heißt es nicht: Alter Wein und junge Weiber sind die besten Zeitvertreiber?

Ach egal, Hauptsache Zeitvertreiber mit (jungen) Weiber. 55555
Andreas Hamm 13.05.24 18:10
@ Manfred May:
Wahrscheinlich irgedwo auf der Welt in hungrigen Kindermägen.
Abgesehen davon ist es schon beschämend wie mit Lebensmitteln und Produkten des Profits wegen Schindluder getrieben wird. Weltweit gesehen, nicht nur von einer Nation,
Helge Fitz 13.05.24 15:50
Alter Reis und junge Weiber -
sind die besten Zeitvertreiber
Andreas Hamm 13.05.24 13:20
Ist der Reis denn auf chemikalienrückstände / spuren untersucht worden?
Hungrige Menschen eventuell gesundheitsgefährdenden Reis zu verkaufen finde ich verwerflich.
Wenn er rückstandsfrei und von verzehrbarer Qualität ist ( auch für Thailänder und andere Nationen, nicht nur für notleidende Menschen ) dann ist ja alles ok.
Dann kann er ja auch in Thailand vermarktet werden. Oder bessere Idee: Gibt auch hier hungernde, arme Menschen die sich über eine Reisspende freuen. Kann ja vom Staat auch kostenlos an bedürftige Menschen verteilt werden. Wenn denn der Reis noch gut eßbar ist.
Wird die Zeit zeigen.
Ingo Kerp 13.05.24 12:50
Wie auch immer der Preis für die 15.000 Tonnen Reis ausfallen mag, es ist wesentlich besser ihn jetzt noch zu verkaufen, wo er noch verwendbar ist, als die Lagerkosten weiter aufzubringen. So wird er hoffentlich ein paar hungrigen Menschen den Hunger stillen koennen.
Andreas Hamm 13.05.24 12:40
Hoffentlich schädigt dies nicht das Ansehen Thailands als Premiumreislieferant. Der Schuß könnte nach hinten losgehen.
Zumal in den Gebäuden über die Jahre ja auch Chemikalien eingesetzt wurden um Schädlingsbefall vorzubeugen. Finden sich etwa Chemikalienspuren im Reis?
Meiner Ansicht nach ein riskantes Unternehmen.