BANGKOK: In Bangkoks Stadtteil Pinklao wurde eine chinesische Frau festgenommen, die vor einem Einkaufszentrum bettelte und offenbar schwer körperlich misshandelt wurde. Ihr fehlten zwei Finger und sie hatte Verätzungen im Gesicht erlitten.
Die Polizei vermutet, dass sie zu einer Menschenhändlerbande gehört, da eine Überprüfung ihres Bankkontos ergab, dass jeden Monat 2 Millionen Baht auf das Konto überwiesen werden.
Sie vereitelte zunächst Versuche, sie festzunehmen, und versteckte sich in einer Toilette des Einkaufszentrums. Die Polizei betrat schließlich die Toilette, holte sie heraus und führte eine gründliche Durchsuchung durch, bevor sie befragt wurde.
Die Polizei entdeckte in ihrer Tasche einen beträchtlichen Geldbetrag, etwa 10.000 Baht, der vermutlich durch Betteln erlangt worden war. Es wurde jedoch kein Reisepass gefunden.
Bei der Befragung sagte die chinesische Bettlerin, dass sie am 10. November 2023 nach Thailand eingereist war, um als Bettlerin zu arbeiten, ohne zu wissen, dass dies gegen das thailändische Gesetz verstößt. Sie sagte der Polizei, dass sie geschieden sei und zwei Söhne habe, die in China lebten und die sie unterstützen müsse.
Zu den Wunden an ihrem Körper erklärte sie, dass diese aus ihrer Kindheit stammten und dass sie mit Freunden spielte, als ein mit Flüssigkeit gefüllter Gegenstand in einem Fahrzeug explodierte, was zu sichtbaren Narben führte. Die chinesische Bettlerin führte fort, dass sie keinen festen Wohnsitz in Thailand habe und überall schlafe, wo sie eine Unterkunft finde.
Dies steht im Widerspruch zu den gefundenen Beweisen, wie den Schlüsseln und einer Schlüsselkarte in ihrer Tasche, die angeblich laut der Frau jemandem gehören soll, der sie am 17. November 2023 verloren hatte. Außerdem gab sie an, eine Schuluniform gekauft zu haben, weil sie fand, dass Thais darin attraktiv aussahen.
Nach der Festnahme kam eine andere Chinesin, die sich als Dolmetscherin der Bettlerin ausgab, mit dem Pass der Bettlerin zur Polizeiwache. Sie teilte den Beamten mit, dass sie als Dolmetscherin kontaktiert worden sei, um sich mit der Polizei abzustimmen.
Auf die Frage nach ihrer Beziehung zu den Personen, die sie angeheuert hatten, sagte sie, dass sie ihnen vor langer Zeit begegnet sei und mit ihnen zusammen gegessen habe. Sie wisse jedoch nicht, was sie beruflich machten. In diesem Fall kannte sie die genauen Einzelheiten nicht, wurde aber angewiesen, die Papiere des Bettlers mitzubringen und der Polizei die Situation zu erklären.
Dieser Vorfall weist Ähnlichkeiten mit einem Fall in der Vorwoche auf, als die Behörden Personen festnahmen, die Merkmale ausländischer Bettler aufwiesen. Alle sind chinesische Staatsangehörige, alle über 40 Jahre alt.
Sie wurden dabei beobachtet, wie sie thailändische Studentenuniformen trugen, um die Sympathie der Passanten zu gewinnen und im Gegenzug finanzielle Unterstützung zu erhalten.
Nach den Festnahmen wandte sich eine Frau, die behauptete, die Dolmetscherin aller chinesischen Bettler zu sein, an die Polizei, um die Angelegenheit zu regeln.
Sie bot an, eine Kaution für die Freilassung der Bettler zu zahlen und erkundigte sich nach der Höhe der Kaution. Die Behörden weigerten sich jedoch, jemanden freizulassen.
Eine erste Untersuchung ergab, dass jeder Bettler mehr als 10.400 Baht pro Tag erhält und durchschnittlich 1,8 Millionen Baht pro Person und Monat verdient.
Angesichts ihres anormalen körperlichen Zustands – beide Hände scheinen in heiße Substanzen getaucht worden zu sein und die Gesichter sind mit Narben übersät – scheinen alle Frauen Opfer von Menschenhandel zu sein, Obwohl sie behaupten, sich freiwillig zum Betteln entschieden zu haben, zögern sie, der Polizei Informationen zu geben.