Aktivisten: Jordanien greift Ziele an

Ein Hase steht inmitten der Trümmer. Archivfoto: epa/ERDEM SAHIN
Ein Hase steht inmitten der Trümmer. Archivfoto: epa/ERDEM SAHIN

DAMASKUS: Bei mutmaßlich jordanischen Luftangriffen auf Ziele in Syrien sind nach Angaben von Aktivisten mindestens neun Menschen getötet worden. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in London berichtete am Donnerstag, dass unter den Getöteten vier Frauen und zwei Kinder seien.

Die Angriffe fanden den Angaben zufolge in der Nacht zu Donnerstag in der Region um Suwaida im Süden des Landes statt. Rettungsteams suchten in den Trümmern weiter nach Überlebenden.

Aktivisten vor Ort machten die jordanische Regierung verantwortlich. Das Königreich selbst äußerte sich bisher nicht. Bereits Anfang Januar hatte die jordanische Luftwaffe im benachbarten Syrien laut der Beobachtungsstelle mehrere Ziele mutmaßlicher Drogenschmuggler angegriffen und mindestens drei Menschen getötet.

Jordanien kämpft seit Jahren gegen den Drogenhandel aus Syrien. An der 362 Kilometer langen Nordgrenze kommt es regelmäßig zu Zusammenstößen, da Schmuggler das Land als Transitland für den Rauschgiftschmuggel nutzen.

Internationale Ermittler halten Syrien mittlerweile für einen der weltweit größten Hersteller der Droge Captagon. Schätzungen zufolge ist der Handel mit den Amphetamin-Tabletten zu einem milliardenschweren illegalen Unternehmen geworden. Menschen aus dem engsten Kreise des syrischen Machthabers Baschar al-Assad und ihrer Verbündeten sollen tief in die Produktion und den Schmuggel von Drogen verwickelt sein. Die Droge kann stark abhängig machen und ist vor allem in den Golfstaaten verbreitet.

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