548 lokale Corona-Fälle: Lockdown in Samut Sakhon

Medizinisches Personal in Samut Sakhon. Foto: epa/Narong Sangnak
Medizinisches Personal in Samut Sakhon. Foto: epa/Narong Sangnak

UPDATE – SAMUT SAKHON: Über die südwestlich von Bangkok liegende Zentralprovinz Samut Sakhon wurde am Samstagabend eine Ausgangssperre zwischen 22.00 und 05.00 Uhr verhängt, nachdem in dem Gebiet mehr als 500 lokale Covid-19 Fälle verzeichnet wurden. Die Ausgangssperre soll bis zum 3. Januar in Kraft bleiben. Um die Virusausbreitung einzudämmen wurde die Provinz abgeriegelt, berichtete der National Broadcasting Services of Thailand am Samstag um 21.00 Uhr. Den Einwohnern wird untersagt, ihre Heimatprovinz zu verlassen.

Gemäß Opas Karnkawinpong, Generaldirektor der Abteilung für Seuchenkontrolle, ist die Zahl der ursprünglich am Samstag gemeldeten 13 lokalen Infektionen zwischenzeitlich auf 548 gestiegen, nachdem 1.192 Menschen in der Provinz auf das Virus getestet wurden. Die meisten Infizierten sind Wanderarbeiter. „Die Infektionsrate der getesteten Personen liegt bei 43 Prozent, von denen 90 Prozent asymptomatisch sind“, informierte Dr. Opas.

Auch wenn laut Dr. Opas nicht auszuschließen ist, dass die Zahl der Infizierten weiter steigt, vor allem im Umfeld des Meeresfrüchtemarktes Talad Klang Kung, auf dem das Virus ausgebrochen ist, sind die Behörden zuversichtlich, dass die Situation beherrschbar bleibt, da die Quelle des Ausbruchs lokalisiert und eingedämmt ist. Abgeriegelt wurde neben dem zentralen Krabbenmarkt Talad Klang Kung auch das Sri-Muang-Wohnheim, in dem viele Wanderarbeiter leben. Dr. Opas betonte weiter, dass die Auswirkungen minimal seien, da die Infektionen fast ausschließlich bei jungen und kräftigen Wanderarbeiten auftreten.

Andere Orte in der Provinz wurden vorübergehend geschlossen, darunter alle Arten von Einkaufszentren, Kinos, Spas Glücksspiellokalen, Sportstadien, Boxstadien, Schulen und andere Bildungseinrichtungen wie Nachhilfeschulen. Lokale, die Alkohol ausschenken, dürfen nur noch Take-Away-Service anbieten, während Minimärkte zwischen 22.00 Uhr und 05.00 Uhr schließen müssen.

Sowohl Verkäufer als auch Käufer, die seit dem 1. Dezember den Meeresfrüchtemarkt besuchten, werden aufgefordert, in Selbstquarantäne zu gehen und ihre eigene Gesundheit 14 Tage lang zu überwachen, da sie einem hohen Infektionsrisiko ausgesetzt sind.

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Leserkommentare

Vom 10. bis 21. April schließen wir über die Songkranfeiertage die Kommentarfunktion und wünschen allen Ihnen ein schönes Songkran-Festival.

Ling Uaan 21.12.20 15:22
Khun @Seefeldt
die Gewaltenteilung in D sollte Ihnen bekannt sein - Legislative, Executive, Judikative.
Wenn Sie also schreiben das die Politik „ihre Anordnungen nicht drastisch durchgesetzt und geahndet hat„ so ist das einfach nur Unsinn, sorry.
Das Durchsetzen und Ahnden ist die Aufgabe von Executive und Judikative - für sie einfach ausgedrückt, von Polizei und Gerichten.
Ole Bayern 21.12.20 12:53
Herr Seefeld .....
.... Sorry wenn ich das so schreibe . Sie schreiben Unsinn. Ich will Wintersport betreiben , kein Apres - Ski und dgl. im Moment . Uns Eines können Sie mir glauben , ich bin genauso ungefährlich beim Wintersport für Andere , wie Sie beim Tennis ( Sie sehen ich lese mit ... gell ) . Ich habe auch kein Interesse mich möglicherweise nochmal anzustecken , einmal im März hat mir wahrlich gereicht . Wenn ich mit dem Sessellift in unserem kleinen Hausskigebiet hoch fahre auf ca. 2000 m NN , und eine der zwei Abfahrtsrouten benutze , kontaktiere ich 0,00 Niemanden ! Also bitte sachlich bleiben . Und ich denke weiß Gott nicht " nur " an den Wintersport nach dem Lock - Down uns schon gar nicht an mich im Speziellen , sondern in erster Linie an die ca .200 Mitarbeiter unserer Firma , die ich gesund behalten will , auch nach Corona . Wenn ich Einkaufen gehe , treffe ich hundert mal mehr Menschen , als im Skigebiet , die sich wochenlang Gedanken gemacht haben über Hygieneanforderungen . Aber Sie sind eben sicher kein Alpenländer , deshalb verstehen Sie dies auch nicht . Aber das ist auch ok. für mich , Sie können ja andere Meinung sein . Meine Antwort dient nur zur Antwort : Allen ein " Glück Auf " und bleibt´s G´sund in Th und in Europa
Kurt Wurst 21.12.20 12:53
@ Egon Seefeldt
Ich opfere mich auch für eine Reaktion auf meinen Kommentar.
21.12.20 04:22
@Brun:
Im Gegensatz zu den meist relativ wohlhabenden Farangs sind birmanische Wanderarbeiter weitgehend mittellos und können kaum die auch von ihnen verlangte Quarantäne bezahlen - auch wenn sie natürlich nicht in 4-Sterne-Hotels einquartiert werden.
Daher schleichen sie sich lieber über die grüne Grenze und hoffen halt, dass sie nicht so bald erwischt werden. Das kann zwar fatale Folgen haben und ist keinesfalls tolerierbar - ist aber irgendwie nachvollziehbar.

Noch viel weniger verstehe ich heimkehrende Thai, die sich gelegentlich ebenso einschleichen - obwohl sie die Quarantäne ja nicht mal zahlen müssten.
Ling Uaan 20.12.20 22:07
So einfach ist das nicht
die Leute als dumm, undiszipliniert oder die Politik als unfähig hinzustellen. Da macht man es sich zu einfach.

In D sind im Alter zwischen 0 und 59 Jahren weniger als 1000 Leute an Covid verstorben, die meisten davon zwischen 50 und 59. Die restlichen 25.000+ waren 60+ Jahre alt. Da geht man als junger, gesunder Mensch so gut wie kein Risiko ein wenn man sich nicht an die Regeln hält. Und so denken viele dann auch, reine Risikoabschätzung. Rücksichtslos ist das schon, zumindest wenn man die Konsequenzen seines eigenen Tuns erkennt.
Und wenn es dann ums Thema Impfen geht machen die Leute erneut eine Risikoabschätzung. Warum sich gegen was impfen lassen das man noch nicht einmal merkt. Auch diese Einstellung ist Rücksichtslos und egoistisch, zumindest wenn man die Konsequenzen seines eigenen nicht Tuns erkennt.
Und bevor ich wieder mal falsch verstanden werde, ich bin 60+ und werde den ersten möglichen Impftermin wahrnehmen.
Benno Schönholzer 20.12.20 18:07
Aufpassen, dass es sich im ganzen Land ausbreitet???????? Was soll das???
Angst und Panik zu schueren ... ist ganz sicher falsch!!
Thomas Thoenes 20.12.20 17:29
@Hammer
Danke für die Richtigstellung. Kann ich mir das sparen. 555
Kurt Brun 20.12.20 17:27
Was ich nicht verstehe
Bei den Farangs sind höchste Sicherheitsanforderungen inkl. Versicherung gefragt. Wie kommt es dazu, dass „Wanderarbeiter“ aus Burma so einfach das Virus wieder einschleppen können?
Ole Bayern 20.12.20 17:07
Herr Hammer ..
.... Sie haben recht . In D sind derzeit bei Inzidenzwert von bundesweit ca. 200 / 100.000 , ca. 0,2 % der Bevölkerung . Die Situation ist nicht zufriedenstellend , daß ist klar , aber auch nicht so pathologisch dramatisch , wie immer dargestellt in D . Ich schrieb es schon einmal , ich wohne in einer kleinen Marktgemeinde am Stadtrand ( ~ 2000 EW ) , Inzidenzwert derzeit ca. 250 , ( also Dunkelrot ) .... wer ist infiziert ? Eine Familie mit 3 Personen und 2 ältere Personen im Altenheim . Ich fühle mich nicht unsicher zu Hause in punkto Covid 19, das steht mal fest. Thailand muß aufpassen um die lokale Ausbreitung im ganzen Land zu verhindern , aber ich denke , daß dies auch geschieht . Es wird zurecht das Infektionsgeschehen sehr ernst genommen in Thailand , und das ist auch gut so ! Ich persönlich bin davon überzeut , daß nach dem Lockdown in D ab Ende Januar sich die Situation wieder entspannt , so daß ab dann auch dem Wintersport b, den ich so liebe , nichts mehr im Wege steht ! " Glück Auf " Allen , Ole
Hammer 20.12.20 15:37
Thailand mit Deutschland vergleichen
wie es hier schon gemacht wurde, ist doch wohl einer der größten Witze, oder?
Auch wenn bei täglich ca. 1.500.000 getesteten 20.000 bis 30.000 infizierte raus kommen, ist das doch ein Tropfen auf den heißen Stein im Vergleich zu Thailand, den dass wäre in DE jetzt etwa 2%.
Wenn ich das oben richtig verstanden habe, wurden hier jetzt gerade 1.192 getestet und 548 infizierte Personen entdeckt, was wohl 46% ergibt.
Wie würden Zahlen wohl bei 1.500.000 getesteten aussehen?
Urs Widmer 20.12.20 15:13
Hoffentlich behalten die Behörden recht, dass alles unter Kontrolle ist
Klaus Olbrich 20.12.20 14:37
Es ist unvermeidbar, das sich der Virus seinen Weg sucht. Genau so ging es hier in Deutschland los. Die Menschen sind einfach unvernünftig und es werden höhere Zahlen folgen. Das ist schade. Gerade Thailand hat es bisher geschafft eine Verbreitung zu vermeiden. Der Vorteil ist, daß ein Impfstoff zur Verfügung steht. Thailand kann schlimmeres vermeiden, der Impfstoff muss sofort her.!!
Thomas Sylten 20.12.20 13:41
Ausgangssperre von 22:00 bis 5:00 ?
Hört sich verdächtig ähnlich wie unser "Lockdown light" an -
wenn sie hier jetzt die gleichen Fehler machen sollten wie bei uns, wird es auch so "erfolgreich" sein wie bei uns..

Ohne sofortigen konsequenten Shutdown dieser Provinz und zügiges landesweites Durchtesten zumindest der Wanderarbeiterwohnheime wird es kaum gehen. Das weiß man hier ja eigentlich schon länger - und sogar in D kommen jetzt die ersten Wissenschaftler drauf. Hoffentlich bleibt man hier den erfolgreicheren Strategien treu..
Ingo Kerp 20.12.20 12:37
Man kann, speziell wenn man in S. Sakhon oder Umgebung wohnt froh sein, das so robuste Maßnehman ergriffen werden. In TH drf an sich relativ sicher fühlen, was Covid anbelangt, in der Relation zu anderen Ländern dieser Welt.