Neues aus dem Ausland am Sonntag

Foto: Rüegsegger
Foto: Rüegsegger

Sieben Tote bei Autorennen in Sri Lanka

DIYATALAWA: Bei einem Autorennen in Sri-Lanka sind am Sonntag bei einem Unfall mindestens sieben Menschen ums Leben gekommen, darunter ein achtjähriges Kind.

Nach Angaben eines Polizeisprechers kamen zwei Rennwagen von der Strecke ab und gerieten in die Zuschauermenge, wie die englischsprachige Zeitung «Daily Mirror» aus Colombo berichtete. Mehr als 20 Menschen wurden demnach verletzt. Das Renn-Event in Diyatalawa namens «Fox Hill Super Cross» fand schon zum 28. Mal statt. Es gehört zu den bedeutendsten Motorsportveranstaltungen in Sri Lanka und wird von der sri-lankischen Militärakademie organisiert.


34-Jähriger stirbt unter Lawine in der Hohen Tatra

ZAKOPANE: Auf der polnischen Seite des Gebirges Hohe Tatra ist ein Tourist von einer Lawine mitgerissen worden und gestorben. Die Polizei teilte der Nachrichtenagentur PAP am Sonntag mit, das Opfer sei ein 34-Jähriger aus Polen. Angehörige hatten um Mitternacht die Bergrettung alarmiert, weil der Mann nicht von einer allein unternommenen Wanderung zurückgekommen war. Das Unglück ereignete sich im Gebiet Swinicka Kotlinka, unweit der Touristenstadt Zakopane.

Nach Angaben des Bergrettungsdienstes TOPR hatte der Mann zwar einen Lawinendetektor (einen Signalsender für von Lawinen Verschüttete) bei sich gehabt und konnte deshalb in der Nacht zum Sonntag rasch unter 40 Zentimetern Schnee gefunden werden. Er sei aber schon tot gewesen, als ihn die Retter aus den Schneemassen befreiten.

In den vergangenen Tagen hatte es im Tatra-Gebirge stark geschneit, die Lawinengefahr galt aber als nicht sehr hoch, berichtete die PAP.


Expertengruppe legt Abschlussbericht zu Vorwürfen gegen UNRWA vor

NEW YORK: Eine von den Vereinten Nationen eingesetzte Expertengruppe legt am Montag (ab 18.30 Uhr MESZ) einen Abschlussbericht zu Vorwürfen gegen das UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA vor. Bereits vor einem Monat hatte es einen Zwischenbericht gegeben, der der Organisation Gutes bescheinigte, aber auch «kritische Bereiche» sah. Details wurden damals nicht genannt. Die unabhängige Gruppe unter Leitung der ehemaligen französischen Außenministerin Catherine Colonna war Anfang Februar eingesetzt worden.

UNRWA ist seit einiger Zeit in den Schlagzeilen, weil Israel einem Dutzend seiner Mitarbeitenden vorwirft, an den Terrorakten der islamistischen Hamas vom 7. Oktober beteiligt gewesen zu sein. Im Zuge der Vorwürfe wurden mehrere Mitarbeiter entlassen. Einige westliche Länder stellten vorübergehend die Zahlungen an das Hilfswerk ein, darunter die beiden größten Geldgeber, die USA und Deutschland. UN-Generalsekretär António Guterres versprach umfassende Aufklärung.


Terroranschlag in Nizza mit 86 Toten: Berufungsprozess startet

PARIS: Knapp acht Jahre nach dem Terroranschlag von Nizza mit 86 Toten beginnt am Montag (10.00 Uhr) in Paris der Berufungsprozess gegen zwei mutmaßliche Helfer des Täters. Die beiden Männer waren im Dezember 2022 zu 18 Jahren Haft verurteilt worden. Sie sollen den Attentäter moralisch und materiell unterstützt haben. Der Prozess soll bis Mitte Juni dauern.

Am 14. Juli 2016, dem französischen Nationalfeiertag, war der Tunesier Mohamed Lahouaiej Bouhlel auf der Flaniermeile Promenade des Anglais in Nizza mit einem tonnenschweren Lastwagen in eine Menschenmenge gerast. Er schoss auch auf Menschen. Letztlich gab es 86 Todesopfer, mehr als 200 Menschen wurden verletzt. Der Gewalttäter wurde nach der Tat erschossen. Unter den Opfern in Nizza waren auch zwei Schülerinnen und eine Lehrerin aus Berlin.

Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) reklamierte den Anschlag für sich. Laut Gerichtsurteil im Jahr 2022 war dieses angebliche Bekenntnis trotz des Interesses des Täters für den Dschihadismus opportunistisch. Eine Verbindung zu einer Terrororganisation sei nicht gefunden worden, aber eine klare Inspiration beim Dschihadismus.


Kampf gegen Gewalt: Volksabstimmung über Verfassungsreform

QUITO: Vor dem Hintergrund einer jüngsten Welle der Gewalt hat in Ecuador eine Volksabstimmung über schärfere Maßnahmen gegen das organisierte Verbrechen begonnen. «Heute ist der Tag, an dem wir ein altes Land der Gewalt, der Angst und der Armut begraben werden», sagte Präsident Daniel Noboa am Sonntag zum Beginn der Abstimmung über die geplante Verfassungsreform. Über 13 Millionen wahlberechtigte Ecuadorianer sind dazu aufgerufen, unter anderem über den Einsatz der Streitkräfte im Inneren, höhere Strafen im Bereich der organisierten Kriminalität und die Auslieferung von Staatsbürgern ins Ausland abzustimmen. Das Ergebnis «wird die Richtung und die staatliche Politik bestimmen, die wir einschlagen werden, um die Herausforderung der Bekämpfung von Gewalt und organisierter Kriminalität zu meistern», sagte Noboa.

Seit Anfang des Jahres liefern sich die staatlichen Sicherheitskräfte und mächtige Banden des südamerikanischen Landes heftige Auseinandersetzungen. Präsident Noboa erklärte per Dekret, dass sich Ecuador in einem internen bewaffneten Konflikt befinde, und schickte die Streitkräfte in den Kampf gegen die Gangs. Er deklarierte 22 kriminelle Gruppen als terroristische Organisationen und nicht-staatliche Kriegsparteien, die auszuschalten seien. Erst am Freitag hatte die Regierung elf mutmaßliche Bandenchefs als militärische Ziele identifiziert.

Die Sicherheitslage in Ecuador hatte sich zuletzt dramatisch verschlechtert. Die Mordrate von 46,5 Tötungsdelikten pro 100.000 Einwohnern im vergangenen Jahr war die bislang höchste in der Geschichte des einst friedlichen Andenstaats und eine der höchsten Lateinamerikas. Mehrere Banden mit Verbindungen zu mächtigen mexikanischen Kartellen kämpfen um die Kontrolle über die Routen des Drogenhandels. Ecuador ist ein wichtiges Transitland für Kokain aus Kolumbien, Peru und Bolivien, das in die USA und nach Europa geschmuggelt wird.


Explosion in Sewastopol - Raketen auf Odessa

KIEW: In einem Hafen von Sewastopol auf der von Russland besetzten ukrainischen Halbinsel Krim ist ein Schiff in Brand geraten. Russische soziale Medien berichteten am Sonntag von einer Explosion auf einem Schiff, die möglicherweise auf den Einschlag einer Rakete oder einer Kampfdrohne zurückzuführen sei. Eine offizielle Erklärung dazu von russischer Seite lag zunächst nicht vor. Die ukrainischen Streitkräfte haben in den vergangenen Monaten wiederholt russische Schiffe rund um die Krim mit verschiedenen Waffensystemen angegriffen.

Bei dem Schiff handle es sich um das U-Boot-Bergungsschiff «Kommuna», verlautete am Nachmittag aus Militärkreisen in Kiew. Der bereits 1912 auf Stapel gelegte Katamaran ist das wohl älteste aktive Schiff der russischen Marine.

Unterdessen griffen russische Militärs die südukrainische Hafenstadt Odessa von der Halbinsel Krim aus mit ballistischen Raketen an. Ukrainische Medien berichteten am Sonntag von einer Explosion in der Stadt, bei der mindestens vier Menschen verletzt wurden.


Zwei Palästinenser bei Angriff auf Armeeposten erschossen

TEL AVIV/RAMALLAH: Im Westjordanland sind am Sonntagmorgen zwei Palästinenser von israelischen Soldaten nördlich von Hebron erschossen worden.

Das palästinensische Gesundheitsministerium berichtete, es sei von den israelischen Behörden über den Tod der Männer informiert worden. Armeeangaben zufolge hatten sie zuvor israelische Soldaten an einem Checkpoint angegriffen. Die Zahl der im Westjordanland seit dem 7. Oktober getöteten Palästinenser ist damit auf 462 gestiegen. Allein in diesem Jahr wurden in dem Gebiet 156 Palästinenser getötet.

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