Zentralbank senkt Leitzins um 25 Basispunkte

Foto: Bank of Thailand
Foto: Bank of Thailand

BANGKOK: Die Bank von Thailand senkte am Mittwoch ihren Leitzins um weitere 25 Basispunkte auf ein Rekordtief von 0,50 Prozent. Der Schritt soll die wirtschaftlichen Auswirkungen der Covid-10-Pandemie und der sozialen Distanzierungsmaßnahmen mildern.

Der geldpolitische Ausschuss der Zentralbank (MPC) stimmte bei der Sitzung mit 4 zu 3 Stimmen für eine Senkung des Ein-Tages-Rückkaufsatzes. Es war die fünfte Leitzinssenkung seit August letzten Jahres. Der Ausschuss für Geldpolitik hatte den Zinssatz auf seiner letzten Sitzung stabil gehalten, nachdem er auf einer Dringlichkeitssitzung am 20. März um 25 Basispunkte gesenkt worden war.

„Die thailändische Wirtschaft wird wahrscheinlich stärker schrumpfen als zuvor prognostiziert, und der Ausschuss war der Ansicht, dass die richtigen Hilfsmaßnahmen, die rechtzeitig eingeleitet werden, dazu beitragen werden, einige Auswirkungen abzufedern", sagte MPC-Sekretär Titanun Mallikamas.

Die Wirtschaft steuert auf eine Rezession zu, nachdem sie im ersten Quartal im Jahresvergleich um 1,8 Prozent geschrumpft war, der tiefste Rückgang seit der Flutkatastrophe im vierten Quartal 2011. Die Planungsbehörde, der Nationale Rat für wirtschaftliche und soziale Entwicklung, hat seine Wirtschaftsprognose von 1,5 bis 2,5 Prozent Wachstum vom 17. Februar auf minus 5 bis 6 Prozent in diesem Jahr gesenkt. Die Zentralbank hatte gewarnt, dass die Wirtschaft im zweiten Quartal einen Tiefpunkt erreichen würde, bevor sie sich im dritten und vierten Quartal verbessern würde.

Überzeugen Sie sich von unserem Online-Abo:
Die Druckausgabe als voll farbiges PDF-Magazin weltweit herunterladen, alle Artikel vollständig lesen, im Archiv stöbern und tagesaktuelle Nachrichten per E-Mail erhalten.

Leserkommentare

Vom 11. bis 21. April schließen wir über die Songkranfeiertage die Kommentarfunktion und wünschen allen Ihnen ein schönes Songkran-Festival.

Holger Böhnke 22.05.20 22:22
Dipl.-Ing.
Thailand trudelt in die wirtschaftliche Katastrophe.
Wegen Corona sind nun Hunderttausende von legalen und illegalen Gastarbeitern zurück in ihre Heimatländer geflüchtet, was die Fertigung in Thailand in allernächster Zeit belastet.
Zudem ist das Geschäft mit den zahlenden Gästen vollständig zusammengebrochen. Für Hotels und Gastronomie eine schwere Belastung. Bedingt durch den starken Baht wird der Tourismus nur schleppend anlaufen. Schon vor Corona betrug der Anteil von europäischen und amerikanischen Touristen nur noch etwa 8%.
Thailand und damit die BOT und die amtierende Regierung müssen schnellstens den Ernst der Lage erkennen. Bisher ist davon nur wenig zu sehen. Es hängt möglicherweise mit der asiatischen Mentalität zusammen die eigenen Versäumnisse nur zögerlich zu korrigieren. Eins sollte nicht vergessen werden. Der Abschwung in Thailand hat schon deutlich vor Corona begonnen.

Kein Bereich der thailändischen Gesellschaft bleibt verschont.
Ingo Kerp 22.05.20 14:05
Ein weiterer Schritt in die richtige Richtung. Wohl aber mit Sicherheit nicht der letzte Schritt. Um die wirtschaftl. Einbrüche auch nur im Entferntesten abzufedern, benoetigt es massivere Schritte.
Mike Dingo 21.05.20 19:09
Bei KrungSri gibt es für Festgeld heute noch 1.1 % für 12 Monate.
Thomas Thoenes 21.05.20 17:52
Wird das nicht langsam peinlich?
Ständig alle Prognosen zu berichtigen? Ob Tourismus, Wirtschaft, Export, Import, Regen, Ernten, Wasserstand der Stauseen, Luftverschmutzung, Arbeitslose und und und.