HANOI: Die Polizei in Vietnam hat in einem illegalen Zuchtbetrieb im Zentrum des Landes 17 Tiger beschlagnahmt. Dutzende Beamte hätten am frühen Morgen in der Provinz Nghe An eine Farm gestürmt und dort die Raubkatzen in winzigen Käfigen vorgefunden, berichtete die Zeitung «Thanh Nien» am Mittwoch unter Berufung auf die Einsatzkräfte. Einige der Tiger hätten mehr als 200 Kilogramm gewogen, hieß es. Sie seien zunächst zur örtlichen Polizeistation gebracht worden, wo die Behörden weitere Ermittlungen durchführen wollten.
Die Provinz Nghe An an der Grenze zu Laos und die nahe gelegene Provinz Ha Tinh gelten als Hotspots für illegalen Wildtierhandel, speziell mit Tigern. Erst am Wochenende seien dort zwei Männer festgenommen worden, die sieben lebende Tiger-Babys transportierten, so die örtliche Polizei in einer Mitteilung. Die kleinen Raubkatzen wurden in eine Tierauffangstation gebracht.
In den vergangenen Jahren haben die Behörden in dem südostasiatischen Land immer wieder Fälle von illegaler Zucht, illegalem Handel sowie der Tötung von Tigern aufgedeckt. Begehrt sind die Knochen der Tiere, aus denen eine Paste gekocht wird. Diese soll angeblich die Manneskraft stärken und bei gesundheitlichen Problemen wie Muskel- und Gelenkschmerzen helfen. Der Umweltschutzorganisation WWF zufolge werden Tiger als Art insgesamt als stark gefährdet eingestuft.