HANOI (dpa) - Trotz der gegenwärtigen Belastung der Beziehungen hat Vietnam die Visa-Ausnahmeregelungen für Bundesbürger verlängert.
Dies gab die Regierung des kommunistischen Ein-Parteien-Staats am Freitag in Hanoi bekannt. Damit können Deutsche weiterhin ohne Visum in das südostasiatische Land einreisen, wenn sie nicht länger als 15 Tage bleiben. Voraussetzung ist, dass der Reisepass noch mindestens sechs Monate gültig ist. Die Regelung wäre eigentlich Ende Juni ausgelaufen. Jetzt gilt sie weitere drei Jahre.
Die Beziehungen zwischen Deutschland und Vietnam sind wegen der mutmaßlichen Entführung eines vietnamesischen Geschäftsmanns aus Berlin im Juli 2017 massiv belastet. Der Ex-Manager Trinh Xuan Thanh wurde zu Beginn des Jahres in seiner alten Heimat zweimal zu lebenslanger Haft verurteilt. Am Montag beginnt ein Berufungsprozess. Die Verteidigung hofft darauf, dass die Strafe in zweiter Instanz reduziert wird.