US-Militär reagiert mit Gegenschlag auf Angriff im Irak

Die Fahrzeuge warten in einer langen Schlange an der al-Sinak-Brücke im Zentrum von Bagdad. Foto: epa/Ahmed Jalil
Die Fahrzeuge warten in einer langen Schlange an der al-Sinak-Brücke im Zentrum von Bagdad. Foto: epa/Ahmed Jalil

BAGDAD/WASHINGTON: Das US-Militär hat im Irak mit einem Gegenschlag auf einen Angriff proiranischer Milizen reagiert. Diese hätten am Montagabend mit einer ballistischen Kurzstreckenrakete den vom US-Militär genutzten Luftwaffenstützpunkt Al Asad im Irak angegriffen, sagte Pentagon-Sprecherin Sabrina Singh am Dienstag. Mehrere Menschen seien dabei verletzt worden - allerdings nicht «ernsthaft». Außerdem ist der Pentagon-Sprecherin zufolge Infrastruktur leicht beschädigt worden.

Unmittelbar nach dem Angriff habe ein US-Militärflugzeug ein Fahrzeug der Milizen angegriffen. «Dieser Selbstverteidigungsschlag führte zu einigen feindlichen Todesopfern», so Singh. Zuvor hieß es aus Kreisen der proiranischen Milizen im Irak, dass ein Milizionär getötet und vier weitere verletzt worden seien.

Das Pentagon zählt seit Mitte Oktober 66 Angriffe proiranischer Milizen auf US-Militärstützpunkte, davon 32 im Irak und 34 in Syrien. In Syrien reagierte das US-Militär bereits mit Angriffen im Osten des Landes. Singh zufolge ist es das erste Mal seit dem Beginn der vermehrten Angriffe am 17. Oktober, dass US-Truppen mit einer ballistischen Kurzstreckenrakete angegriffen worden sind.

Wegen des Gaza-Kriegs, der mit dem Überfall der islamistischen Hamas auf Israel am 7. Oktober begonnen hatte, ist die Sicherheitslage in der gesamten Region angespannt. Dabei stehen die Truppen der USA - dem wichtigsten Verbündeten Israels - auch im Visier proiranischer Milizen. Der Iran will mit ihnen eine «Achse des Widerstands» gegen Israel schaffen.

Der Iran und die USA standen immer wieder am Rande eines Kriegs. Im Januar 2020 töteten die USA den mächtigen iranischen General Ghassem Soleimani sowie den Anführer von Kataib Hisbollah, Abu Mahdi al-Muhandis, bei einem Drohnenangriff in Bagdad. Es folgten wochenlange militärische Spannungen.

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Jürgen Franke 23.11.23 11:30
Herr Kusch, hier handelt es nicht
um Behauptungen, sondern um Tatsachen
Jürgen Franke 22.11.23 17:20
Herr Kerp, alles was die USA macht
findet in Deutschland überwiegend Zustimmung, da der USA Stützpunkt in Ramstein nach wie vor genutzt wird.
Harald N.. 22.11.23 16:10
Gründungsmitglied ...
...des IS war überwiegend ein irakischer Ableger von Al-Kaida. Al-Kaida selbst wurde durch die USA in Afghanistan gegründet um damals die russischen Truppen in Afghanistan zu bekämpfen. Wie lautet der Spruch: Die Geister die ich rief....
Ingo Kerp 22.11.23 12:50
Der volkerrechtswidrige und somit illegale Angriffskrieg der USA gegen den Irak 2003. der zudem noch mit der Lüge von angeblichen Massenvernichtungswaffen des Irak begonnen wurde, wurde ohne einen Plan B nach Kriegsende angefangen. Was nach dem Krieg passieren sollte waren nur die US-Phantasien die glaubten, die Iraker würden sich ohne Ende über den Tod von S. Hussein freuen und den USA huldigen. Mangels US-Plan enstand der IS und die bis heute anhaltende Wut gegen die USA, die sich in immer wieder efolgenden Attentaten äußert.