18 Angriffe im Irak und Syrien seit Beginn des Gaza-Kriegs

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USA Großbritannien Frankreich Militärschläge gegen Syrien. Foto: epa/Atef Safadi
USA Großbritannien Frankreich Militärschläge gegen Syrien. Foto: epa/Atef Safadi

BAGDAD/DAMASKUS: Attacken auf vom US-Militär genutzte Stützpunkte im Irak und Syrien gab es in vergangenen Jahren immer wieder. Nun verstärken die pro-iranischen Kräfte dort ihre Angriffe. Mindestens zwei Dutzend US-Soldaten wurden bisher leicht verletzt.

Seit Beginn des Gaza-Kriegs zwischen Israel und der islamistischen Hamas haben pro-iranische Milizen mehr als ein Dutzend Angriffe im Irak und Syrien für sich beansprucht. Sie trafen nach eigenen Angaben mit Drohnen und Raketen unter anderem vom US-Militär genutzte Stützpunkte. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte zählte bis Donnerstag sieben Angriffe auf Ziele der US-geführten Koalition zum Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in Syrien. Die US-Denkfabrik Washington Institute kam in einer Zählung bis Donnerstag auf insgesamt 18 Angriffe, davon 11 im Irak.

Das US-Militär hat nicht jeden dieser Angriffe bestätigt oder kommentiert. Das Pentagon teilte kürzlich aber mit, dass es mehrere Drohnenangriffe oder versuchte Angriffe auf US-Militärstützpunkte in beiden Ländern gegeben habe. Bei den Drohnenangriffen auf die Basis Al-Tanf im Süden Syriens sowie die Basis Al-Asad im Westen des Iraks seien 24 US-Soldaten leicht verletzt worden, sagte ein Sprecher des zuständigen Regionalkommandos dem US-Sender NBC. Ein Zerstörer der US-Marine im Roten Meer hatte auch drei Marschflugkörper und mehrere Drohnen abgeschossen, die nach US-Angaben von vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen im Jemen gestartet worden sein sollen.

«Wir sind besorgt über eine mögliche Eskalation», sagte US-Verteidigungsminister Lloyd Austin. Zu beobachten sei derzeit die «Aussicht auf eine erhebliche Eskalation der Angriffe» auf US-Truppen in der gesamten Region. Ministeriumssprecher Patrick Ryder sagte, diese gehe von «iranischen Stellvertretern und letztlich vom Iran» aus.

Wegen des Gaza-Kriegs, der mit dem Überfall der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober begann, ist die Sicherheitslage in der gesamten Region angespannt. Zur Abschreckung haben die USA weitere Waffensysteme sowie Kriegsschiffe und Luftwaffengeschwader ins östliche Mittelmeer verlegt. Hamas ist Teil einer Reihe militanter Gruppen, die vom Iran in der Region unter anderem mit Waffen und finanziell unterstützt werden.

Die von den USA genutzten Stützpunkte im Irak wurden in den vergangenen Jahren immer wieder mit Drohnen und Raketen beschossen. Meist richtete sich der Verdacht gegen pro-iranische Milizen, die den Abzug ausländischer Truppen aus dem Irak verlangen. Sie hatten den USA mit Vergeltung gedroht, nachdem Irans Top-General Ghassem Soleimani und der Anführer der Miliz Kataib Hisbollah, Abu Mahdi al-Muhandis, 2020 bei einem US-Raketenangriff in Bagdad getötet worden waren.

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