Thai-Mönche unterstützen antimuslimischen Protest in Myanmar

In den vergangenen Wochen gingen in Yangon immer wieder hunderte Buddhisten und Zivilisten auf die Straße, um dagegen zu protestieren, dass Myanmar wegen der jüngsten Rohingya-Flüchtlingskrise in Südostasien am Pranger steht. Foto: epa/Lynn Bobo
In den vergangenen Wochen gingen in Yangon immer wieder hunderte Buddhisten und Zivilisten auf die Straße, um dagegen zu protestieren, dass Myanmar wegen der jüngsten Rohingya-Flüchtlingskrise in Südostasien am Pranger steht. Foto: epa/Lynn Bobo

BANGKOK/YANGON: Thailändische Mönche haben dem Netzwerk antimuslimisch gesinnter Mönche in Myanmar ihre Hilfe angeboten, eine Radiostation aufzubauen, um buddhistische Nachrichten zu verbreiten. In Thailands Nachbarland wächst der Hass gegen muslimische Minderheiten rasant.

Vor wenigen Tagen begleiteten mehrere Mönche aus Thailand ihre Glauensbrüder in Yangon bei einem Protestzug gegen Muslime, der von der kompromisslosen Ma-Ba-Tha-Bewegung organisiert wurde. Während des Treffen bot eine Gruppe thailändischer Mönche, die im Königreich buddhistische Radio- und Fernsehsendungen produziert, der Bewegung in Myanmar an, ihr Radioequipment im Wert von 44.000 US-Dollar bereitzustellen.

„Die Untersttützung erfolgt nicht mit Geld, sondern mit Gerätschaften zum Aufbau einer Radiostation in Höhe von 1,5 Millionen Baht“, erklärte Woottisarn Panaree, Vizepräsident der Nationalen Massenmedien-Vereinigung für Thai-Buddhismus und -Kultur, am Mittwoch. „Radio und Fernsehen spielt in Thailand eine wichtige Rolle, den Buddhismus zu predigen. Es wird ihnen helfen, den Buddhismus in Myanmar zu predigen.“

Pornchai Pinyapong, Präsident der in Bangkok ansässigen Welt-Kameradschaft Buddhistischer Jugend, (WFBY) nahm an dem jüngsten Protestmarsch in Yangon teil und erklärte, dass beide Länder Probleme mit dem Islam hätten, die den Buddhismus bedrohen würden: „Wenn wir den Rakhine-Staat betrachten, sind es dieselben Probleme wie in den südlichsten Gebieten Thailands.“ Mit dieser Aussage probierte er Bezug auf Thailands langen Konflikt zwischen Thai-Buddhisten und Malays-Moslems im tiefen Süden des Königreichs zu nehmen. Doch im Gegensatz zu Thailand, findet im Rakhine-Staat kein muslimischer Aufstand statt.

Laut gewordene Vorwürfe, dass die myanmarischen Buddhisten Hassreden gegen Muslime schwingen würden, wies Khun Pornchai entschieden zurück: „Sie wollen niemanden dazu ermutigen, Moscheen anzuzünden oder Muslime umzubringen, sie wollen lediglich den Buddhismus für die nachfolgenden Generationen bewahren.“ Er fügte hinzu: „Ich denke es ist gut für Mönche zusammen zu kommen, um den Buddhismus zu beschützen.“

In den vergangenen Wochen gingen in Yangon immer wieder hunderte Buddhisten und Zivilisten auf die Straße, um dagegen zu protestieren, dass Myanmar wegen der jüngsten Rohingya-Flüchtlingskrise in Südostasien am Pranger steht. Sie forderten unter anderem auch den Boykott muslimischer Geschäfte. Die Behörden Myanmars und die Bevölkerung bezeichnen die Rohingya als „Bengalen“ und beschreiben sie als illegale Migranten aus dem Nachbarland Bangladesch. Dabei leben viele von ihnen schon seit Generationen in der Rakhine-Region am Golf von Bengalen. Sie kamen mit den britischen Kolonialherren im 19. Jahrhundert.

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Werner Schilling 30.06.15 09:26
Korat ...
... tatsaechlich, da habe ich auch schon Gelbroben mit Smartphone gesehen, und das im Zoo. Na, Gott sei Dank, haben Sie es nicht geklaut. Waere doch echt gesetzeswidrig oder ?
Werner Schilling 27.06.15 18:41
Was ist ein Kommentar ?
Eine Meinung zu einem Thema. Ich persoenlich wollte nur Stellung zur Friedfertigkeit der Gelbroben (in Thailand! meiner Exilheimat) nehmen. Die buddistische Lebensphilosophie ist durchaus ein paar positive Worte wert.
Persoenlich lebe ich nach der Weltanschauung. Ich weiss das ich nichts weiss und halte mich nur an Tatsachen. Deshalb mein Dank fuer die Stellungsnahme der beiden letzten Foristen. Ich teile und befuerworte beide Ansichten.
Religion, Glaube, Gott, Teufel, gut und boese ... fuer mich ist das alles zweitrangig.
An erster Stelle steht bei mir die Ewigkeit, Unendlichkeit und ich ... nach der Tatsache
"Ich denke also bin ich" (Sokrates) einmal ein paar Sekunden darueber nachgedacht sind so Fragen
wie ... Was bin ich ? (eine Batterie "Matrix" oder eine Kuenstliche Intelligenz "the 13te Flour" ueberfluessig, denn ich "Weiss ja das ich bin" und damit existiere. Dies war der Startpunkt fuer meinen Glauben (ihre Aussage "Glaube ohne Religion" ist somit vollauf bestaetigt).
Werner Schilling 26.06.15 15:20
Was ist Religion ?
Erste Alternative: Der Glaube an Gott. Wenn Sie diese Ausage mit Ja beantworten koennen ist ein Vergleich mit IS, Taliban aber auch Christen nicht mehr gerechtfertigt, da der Buddismus ueberhaupt keinen Gott kennt.
Zweite Alternative: Kein Glaube an Gott. Wenn sie diese Ausage mit Ja beantworten koennen, so ist ein Vergleich der menschlichen Eigenschaften (z.B. Friedfertigkeit) durchaus angebracht aber auf Grund von Tatsachen. Im Sueden Thailands herrscht, meiner Meinung nach, seit jahrzehnten Krieg. Oder wie soll ich es anders bezeichnen, wenn deine verachteten Gelbroben, Schueler und Lehrer einfach erschossen werden, die Schulen wie Kaserenen mit Stacheldraht gesichert sind, Und warum das alles? Meiner letzten Information waren die letzten toetlichen Attentate auf Schueler und Lehrer nur deshalb erfolgt, weil die Regierung den muslemischen Minderheiten nicht nachgegeben hat bei ihren Forderungen, einen Tag in der Woche alle Geschaefte zu schliessen (aus religioesen Gruenden). (Thais arbeiten 7 Tage die Woche) Wenn in Deutschland erst jetzt darueber nachgedacht wird sogenannten Kriegstouristen (Syrien) einen speziellen ID Ausweis (Reisebeschraenkung) aufzuerlegen, moechte ich anmerken, das das in Thailand bereits seit Jahren Bestand hat. Jedoch ohne Erfolg und ganz wichtig ohne jede Beteiligung der Moenche. Wenn sie einen Myanmar Buddhisten (Ich sage lieber Burma-Moench) mit einer Gelbrobe in Thailand vergleichen, dann koennen Sie auch gleich einen ISIS Gotteskaempfer mit einem muslemischen deutschen Michel vergleichen. Ich persoenlich bin fuer die Vernichtung der Erstgenannten, da sie unter den Kategorien Terrorist und Anarchie fallen.
Uebrigens ich schaue mir den "Budda-Kanal" im Thaikabelfernsehen genauso an wie das Wort zum Sonntag nur oefters. Der Terrorismus ist Realitaet und keine Illusion, die buddhistische Friedfertigkeit, zumindest in meinem Gastland, jedoch Realitaet. Deshalb zurueck zum Artikel. Ein bisschen mehr Bildung durch zum Beispiel eine kostenlose Radiostation wuerde den hitzkoepfigen Moenchen in Burma durchaus gut tun, genauso wie ein klein wenig mehr Weitblick aller sogenannten Gutmenschen.
Alois Amrein 26.06.15 10:35
Die buddhistische Friedfertigkeit ist eine Illusion
Was sich Buddhisten in Myanmar und in Thailand gegen muslimische Minderheiten erlauben, ist etwa genau gleich schlimm wie die das Verhalten der Taliban in Afghanistan oder des IS in Syrien und im Irak. Religion verblendet, trübt das rationale Denken und behindert den wirtschaftlichen Erfolg. Und wenn dann noch Hetzer und Verblender auftreten, wird es ganz schlimm, dann kommen Progrome, Massenmord und rassistische Verfolgung von ethnischen Minderheiten dazu. Dass da buddhistische Mönche an vorderster Front mitmachen, ist ein Hohn. Meine Achtung vor den Gelbroben ist dahin.