Taliban greifen nordafghanische Stadt Kundus an

KABUL (dpa) - Kämpfer der radikalislamischen Taliban haben in der Nacht zum Samstag einen groß angelegten Angriff auf die nordafghanische Provinzhauptstadt Kundus gestartet.

Dem Provinzrat Ghulam Rabbani zufolge begann der Angriff gegen 1.00 Uhr nachts (Ortszeit). Die Taliban hätten mehrere Einrichtungen und Gebiete in der Stadt einnehmen können, darunter das Provinzkrankenhaus, die Zentrale der Elektrizitätsversorgung und den dritten Polizeibezirk der Stadt.

Der Angriff erfolgte inmitten der laufenden Gespräche zwischen den Taliban und den USA über eine politische Lösung des fast 18 Jahre dauernden Konflikts. Zuletzt hatten sich beide Seiten optimistisch gezeigt, bald ein Abkommen erzielen zu können.

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Jürgen Kesselheim 01.09.19 21:49
Afghanistan / Taliban
KUNDUZ ist kein Stützpunkt der Allierten! Aber strategisch sehr wichtig, da es die Verbindung von KABUL über BAGLAN / KUNDUZ nach DUSCHANBE (Tadschikistan) und somit die Schmuggelroute der Taliban ist. Zusätzlich ist KUNDUZ das Tor zum Pamir-Gebirge und zum Wakhan-Korridor! Am Wakhan-Korridor schließen sich Tadschikistan, China, Indien (Kaschmir) und Pakistan an! Frieden wird es in dieser Region nie geben! Aber das liegt nicht nur an den Taliban. Es wird nur alles auf die Taliban abgewälzt. Da haben auch ganz andere Mächte und Interessen ihre Hände im Spiel!
Ingo Kerp 01.09.19 12:42
Da scheint der Frieden aber in noch weitere Ferne gerückt zu sein als zuvor. Während Amerikaner und Taliban über ein Ende des Krieges beraten, allerdings ohne die afgh. Regierung, greifen die Taliban wieder Stützpunkte der Allierten an.