​Traditionelle Alterszählung in Südkorea abgeschafft

Eine Frau sieht sich eine Bekanntmachung über die Durchsetzung des Gesetzes zum neuen Alterszählungsgesetz im Songpa-gu-Büro in Seoul an.Foto: epa/Jeon Heon-kyun
Eine Frau sieht sich eine Bekanntmachung über die Durchsetzung des Gesetzes zum neuen Alterszählungsgesetz im Songpa-gu-Büro in Seoul an.Foto: epa/Jeon Heon-kyun

SEOUL: Südkorea hat seine traditionelle Altersberechnung ersetzt, wonach jedes Kind schon bei der Geburt ein Jahr alt ist und zum Jahreswechsel und nicht an seinem Geburtstag ein Jahr älter wird.

Seit dem Mittwoch gilt offiziell in dem noch stark von konfuzianistischen Werten geprägten Land die international übliche Berechnungsmethode. Dadurch werden jetzt viele Südkoreaner in der Regel ein oder zwei Jahre jünger. Das Parlament hatte Ende des vergangenen Jahres die entsprechenden Gesetze geändert.

Die internationale Norm, nach der jemand null Jahre bei Geburt ist, werde in Südkorea schon seit langem bei der Alterzählung wie etwa bei Verwaltungsangelegenheiten angewandt, berichtete die nationale Nachrichtenagentur Yonnap.

Die Berechnung des «koreanischen Alters» ist dagegen im täglichen sozialen Umgang noch weit verbreitet. Im Extremfall wird in dieser traditionellen Zählung ein Mensch, der am 31. Dezember geboren wurde, bereits am Neujahrstag und damit nur einen Tag später zwei Jahre alt.

Mit der jetzigen Änderung soll auch verhindert werden, dass bei der Vermischung von internationaler und traditioneller Zählung Verwirrung entsteht. Das sei bisher ein nicht unübliches Problem gewesen, wenn Südkoreaner etwa ins Ausland reisen, um dort zu arbeiten oder zu studieren, berichtete der südkoreanische Sender Arirang. So könnten beispielsweise Südkoreaner ihr Alter mit 18 angeben, wenn sie in Wirklichkeit erst 16 Jahre nach der Zählung in dem Gastland seien.

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