SEOUL: In Südkorea hat an diesem Mittwoch die Wahl zu einem neuen Parlament begonnen. In Asiens viertgrößter Volkswirtschaft können gut 44,25 Millionen Menschen ihre Stimme abgeben. Ziel der regierenden Volksmacht-Partei (PPP) des konservativen Präsidenten Yoon Suk Yeol ist es, die Machtverhältnisse im Parlament zu ihren Gunsten verändern zu können. Dort verfügt die oppositionelle sozialliberale Demokratische Partei (DP) seit ihrem Sieg vor vier Jahren über eine Mehrheit. Es geht bei der Wahl um die Verteilung von 300 Mandaten.
Von den Wahlberechtigten hatten 31 Prozent bereits Ende der vergangenen Woche die Möglichkeit zur frühzeitigen Stimmabgabe genutzt. Laut Angaben der staatlichen Wahlkommission haben sich mehr als 952 Kandidaten und 38 Parteien für die Wahl registrieren lassen. Mit ersten belastbaren Ergebnissen wird in der Nacht zum Donnerstag gerechnet.
Die Wahl gilt auch als wichtiger Zwischentest für die Regierung unter Yoon, der seit Mai 2022 im höchsten Staatsamt ist. Die nächste Präsidentenwahl ist für 2027 geplant. Nach der Präsidialverfassung des Landes kann das Staatsoberhaupt auch gegen eine Mehrheit der Opposition regieren. Allerdings können in dem Fall wichtige Gesetzesvorhaben der Regierung von der Opposition blockiert werden. Eine Voraussage zur künftigen Sitzverteilung galt als schwierig. In letzten Umfragen verschiedener Meinungsforschungsinstitute lagen entweder die PPP oder die DP vorn. Der Anteil der schwankenden Wähler wurde auf bis zu 30 Prozent geschätzt.
Derzeit wachsen die Spannungen zwischen Südkorea und dem weithin abgeschotteten Nachbarn Nordkorea wieder. Das von Machthaber Kim Jong Un regierte Land hatte in den vergangenen beiden Jahren seine Tests von atomwaffenfähigen Raketen deutlich erhöht. Südkorea baute seine Militärkooperation mit den USA aus.