Gespräche über Konfliktlösung

Sudans Oberbefehlshaber 

Der Chef der sudanesischen Armee, General Abdel Fattah al-Burhanin, besucht Ägypten. Foto: epa/Egyptian Presidential
Der Chef der sudanesischen Armee, General Abdel Fattah al-Burhanin, besucht Ägypten. Foto: epa/Egyptian Presidential

KAIRO: Sudans De-Facto-Präsident und Armeeführer Abdel Fattah al-Burhan hat in Ägypten bei seiner ersten Auslandsreise seit Beginn der Gewalt über Lösungen zur Beilegung des Konflikts gesprochen. Al-Burhan habe sich bei dem Besuch zudem bei Ägyptens Staatschef Abdel Fattah al-Sisi für dessen Unterstützung und die Aufnahme sudanesischer Flüchtlinge bedankt, teilte ein Sprecher der ägyptischen Präsidentschaft mit. Al-Burhan bedankte sich demnach auch bei Al-Sisi für dessen Unterstützung und die Aufnahme sudanesischer Flüchtlinge.

«Wir sind bestrebt, diesem Krieg und dieser Tragödie ein Ende zu setzen», sagte Al-Burhan nach dem Treffen in einer im Fernsehen ausgestrahlten Rede. Morde, Vertreibungen, Plünderungen und Diebstahl seien gerade die Realität für die Menschen im Sudan. Er sprach sich zudem für Wahlen im Land aus.

Al-Burhan verließ erstmals seit Beginn der Gewalt im April das Land. Der Oberbefehlshaber der Streitkräfte war bis vergangene Woche im Armeehauptquartier verbarrikadiert, das immer wieder unter Beschuss stand.

Seit dem 15. April kämpft im Sudan die Armee unter Al-Burhan gegen die paramilitärische Miliz Rapid Support Forces (RSF) des ehemaligen Vizemachthabers Mohammed Hamdan Daglo. Die Generäle hatten sich 2019 und 2021 gemeinsam an die Macht geputscht und sich später über die Machtteilung zerstritten. Keine der beiden Seiten hat bislang die Oberhand gewinnen können. Das Land steuert nun auf eine humanitäre Katastrophe zu. Millionen Menschen sind geflohen. In der Hauptstadt Khartum sowie in der westlichen Region Darfur kommt es immer wieder zu schwerer Gewalt.

Verhandlungen über eine Lösung des Konflikts haben bislang kaum Ergebnisse gezeigt. Gespräche unter Vermittlung der USA und Saudi-Arabiens lagen nach mehreren gebrochenen Waffenruhen zuletzt auf Eis. Auch Ägypten hatte sich als Vermittler in dem Konflikt eingeschaltet.

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