Sicherheitskreise: Gespräche über Feuerpause in Gaza gehen weiter

Foto: Pixabay/Владимир
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KAIRO: Die Gespräche in Kairo über eine vorübergehende Waffenruhe im Gaza-Krieg sind nach Angaben ägyptischer Sicherheitskreise nicht gescheitert und werden fortgesetzt. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Dienstag. Demnach habe es keinen Rückzug der Hamas oder anderer Beteiligter gegeben, so die Quelle. Zuvor hatte es Medienberichte gegeben, wonach die islamistische Palästinenserorganisation die Verhandlungen als gescheitert erklärt haben soll. Das hatten jedoch auch Hamas-Vertreter auf dpa-Anfrage nicht bestätigt.

Den dpa-Informationen zufolge sollen die Gespräche sogar in einem fortgeschrittenen Stadium sein. Sie könnten innerhalb von Tagen eine Waffenruhe sowie den Austausch von israelischen Geiseln gegen palästinensische Häftlinge bringen, hieß es. Der Darstellung zufolge liegt es an einem «internen israelischen Disput», dass es noch keinen Durchbruch gab. Die verbliebenen Hindernisse seien aber «marginal».

In den vergangenen beiden Tagen hätte die Hamas sich positiv mit den Vorschlägen aus Katar und Ägypten auseinandergesetzt, sagte ein ranghoher Hamas-Funktionär am Dienstagabend bei einer Pressekonferenz in der libanesischen Hauptstadt Beirut. Dabei bestärkte er erneut die Position der Hamas: «Die Sicherheit unseres Volkes kann nur durch die Beendigung der Aggression, einen Waffenstillstand und den Rückzug der Besatzungstruppen aus Gaza erreicht werden.»

Israel lehnt einen umfassenden Waffenstillstand bisher ab und strebt weiterhin eine Zerstörung der Hamas an. Aus israelischer Sicht ist daher im Rahmen einer Vereinbarung nur eine vorübergehende Feuerpause denkbar.

US-Außenminister Antony Blinken betonte am Rande eines Treffens mit dem katarischen Ministerpräsidenten Mohammed bin Abdulrahman Al Thani in Washington, es liege an der Hamas, sich auf eine Waffenruhe einzulassen. Die Lage der Menschen in Gaza «im von der Hamas ausgelösten Kreuzfeuer» bezeichnete Blinken als «inakzeptabel und unhaltbar». Israel müsse «alle möglichen Mittel und Methoden maximieren, um denjenigen Menschen Hilfe zukommen zu lassen, die sie brauchen».

In Kairo verhandeln Vertreter aus den Vermittlerstaaten USA, Katar und Ägypten mit der Hamas über eine vorübergehende Waffenruhe. Israel nimmt nicht direkt an den Gesprächen teil. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu fordert von der Terrororganisation unter anderem, eine Liste mit den Namen der noch lebenden Geiseln in ihrer Gewalt vorzulegen. Hamas-Vertreter gaben jedoch an, wegen der israelischen Angriffe nicht sagen zu können, welche der aus Israel entführten Geiseln noch am Leben sind.

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