Sohn von IS-Anhängerin in Dänemark

Archivbild: epa/Marie Hald
Archivbild: epa/Marie Hald

KOPENHAGEN (dpa) - Der elf Monate alte Sohn einer getöteten Anhängerin der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) ist aus Syrien nach Dänemark gebracht worden.

Der kleine Junge sei am Mittwoch zunächst in ein Drittland gebracht worden, wo ihn sein Großvater und eine Tante in Empfang genommen hätten, sagte der Anwalt der Familie, Tyge Trier, am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. Am Donnerstagmorgen sei der Säugling schließlich auf dem Flughafen von Kopenhagen gelandet. «Er ist sehr krank und sehr unterernährt gewesen», sagte Trier. «Es ist eine harte Zeit für ihn gewesen. Aber er ist medizinisch versorgt worden und nimmt an Gewicht zu.»

Der Säugling ist der Sohn einer dänisch-somalischen Frau mit Verbindungen zum IS, die am 17. März bei einem Luftangriff auf die letzte syrische IS-Hochburg Baghus getötet worden war. Seitdem saß das Kind, dessen aus Somalia stammender Vater ebenfalls tot sein soll, im syrischen Lager Al-Hol. Es litt an Unterernährung und kämpfte ums Überleben. Nach Angaben der dänischen Nachrichtenagentur Ritzau ist es das erste elternlose Kind, das aus dem syrischen Lager zurück nach Dänemark geholt wurde.

Trier lobte die dänische Regierung für ihren Einsatz für den Jungen. «Sie hat einen sehr guten Job in einem sehr schwierigen Umfeld gemacht», sagte der Anwalt. Nun sollen sich die Großeltern und zwei Tanten um den Jungen kümmern. «Es war großartig, sie wiedervereint zu sehen», so Trier. «Er sieht seinem Großvater sehr ähnlich.»

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