Rauchen vor der Familie per Gesetz untersagt

Foto: epa/Barbara Walton
Foto: epa/Barbara Walton

BANGKOK: Ab 20. August ist per Gesetz das Rauchen zu Hause im Beisein von Familienangehörigen verboten. Es wird als „familiäre Gewalt“ eingestuft.

Laut dem Generaldirektor der Behörde für Frauenangelegenheiten und Familienentwicklung, Lertpanya Booranabandit, ist das „Gesetz zur Förderung der Entwicklung und zum Schutz der Familieninstitution B.E. 2562 “ in der „Royal Gazette“ veröffentlicht worden. Danach gilt das Rauchen zu Hause aufgrund der gesundheitlichen und sozialen Probleme, die es verursachen kann, als „Gewalt in der Familie“. „Rauchen im Haushalt kann zu einer Verschlechterung der familiären Beziehungen führen, wenn Kinder und Frauen nicht in der Nähe von dem Raucher sein möchten", sagt Lertpanya. Familienmitglieder könnten auch unter Passivrauch leiden.

Wenn festgestellt wird, dass die Gesundheit eines Familienmitglieds unter Passivrauchen leidet, wird der Raucher nach dem Strafgesetzbuch und vom zentralen Jugend- und Familiengericht vor Gericht gestellt. Das neue Gesetz definiert „Familienmitglieder" als diejenigen, die de jure oder de facto im selben Haushalt leben.

Im Internet ist bereits eine Diskussion über die Auswirkungen des neuen Gesetzes entbrannt. Den Ehemann oder Vater zu verklagen, könne ebenso zu familiärer Gewalt führen. Und wenn der Raucher zu Hause nicht mehr rauche, könne er frustriert sein, was zu verbalem Missbrauch und Gewalt führen könne. Ein anderer kommentiert: „Muss ich auf dem Mars rauchen?” Weitere stellen die Fragen. „Darf ich rauchen, wenn ich allein zu Hause bin? Kann ich in einem gesonderten Zimmer meine Zigarette anzünden?“

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TheO Swisshai 26.06.19 10:32
@Rudolf Lippert / Zu Ihrer Information
Das Leben endet nicht meistens, sondern IMMER mit dem Tod, da bin ich mir sicher. Todsicher !
Rudolf Lippert 25.06.19 13:13
@TheO Swisshais
Danke für Ihr Mitgefühl. In den 1960ern und 1970ern war es eben so. Es ging primär nicht um mich, sondern um den Artikel. Also: auch im Jahre 2019 können Raucher im Haus die Lebensqualität der anderen Mitbewohner stark vermindern, oft k ö n n e n diese dem n i c h t ausweichen. Gesundheitsschädlich ist es auch. Ich hatte auch damals schon Lebensqualität (wieso hatte ich keine Chance auf Lebensqualität?), nur eben war sie in der Wohnung beeinträchtigt. Ich glaube kaum, dass ich wegen dem Kettenrauchen meiner Eltern oder den Uni-Seminaren früher sterben werde. Man kann an vielem sterben. Das Leben ist nun mal gefährlich: es endet meistens mit dem Tod. Es ist eine übergriffige Art der Raucher, sich und ihre Interessen, ihre Luftverschmutzung und Beeinträchtigung der Nichtraucher, als Selbstverständlich und als ein Mass der Dinge zu sehen. Heutzutage hat sich das Blatt, in der Öffentlichkeit zumindest, gewendet.
Oliver Harms 25.06.19 10:20
ich schliesse mich@Ben Thai an!
wie schon oft von mir wiederholt,wer ein problem mit den thais und oder ihren gesetzen hat wird nicht gezwungen hier zubleiben.
im übrigen wird es für raucher langsam problematisch mit den möglichkeiten der selbstverstümmelung und dem erweiterten töten von unschuldigen.restaurantes,bars,strand,hauseingänge,busse,bahnen,bahnhöfe,flughäfen,vor öffentlichen gebäuden,busshaltestellen,fähren usw überall ist das rauchen schon verboten,bleiben nicht mehr viele orte übrig.lol
Ben Thai 24.06.19 23:53
Herr Maier
Das ist doch schön dass Sie das können... ich kann mir aussuchen wo ich lebe... wobei ich jetzt ein 800qm Haus in Thailand habe, das möchte ich erstmal ein bisschen bewohnen ;) ich habe gerade keinen Grund, etwas an meiner Lebenssituation verändern zu wollen ;) aber "können" könnte ich alles... da gibt es jetzt keine Einschränkungen und zukünftig auch nicht...
Jürgen Franke 24.06.19 23:39
Herr Volmann, Sie haben keine Möglichkeit
mehr, Rechte in Anspruch zu nehmen, wenn ein Gesetz Ihnen diese Rechte verbietet.
TheO Swisshai 24.06.19 12:09
@Hans-Dieter Volkmann / Nichtraucher leben länger
Mag sein, muss aber nicht. Verifizieren lässt sich Ihre Aussage jedenfalls nicht, es fehlt der objektive Vergleich, da man leider keinen 2. Versuch hat. Mein Grossvater mütterlicherseits hatte sein Leben lang geraucht und er wurde 94 Jahre alt. Mein anderer Grossvater hat nie geraucht, er starb mit 62. Mein bester Freund war im Gegensatz zu mir immer Nichtraucher, er starb bereits mit 51 an Krebs. So betrachtet könnte man sogar behaupten, dass Raucher länger leben. Was ich damit sagen will ist; man sollte nicht über den Todes-Grund u./ o.-Zeitpunkt eines Menschen spekulieren, denn egal wieso und warum, es ist immer zu früh. Ich würde es Ihnen zwar wünschen, doch wenn es soweit ist, bekommen bestimmt auch Sie keine Bonusjahre geschenkt nur weil Sie Nichtraucher gewesen sind.
TheO Swisshai 23.06.19 22:56
Rudolf Lippert / Lebensqualität
Es tut mir leid, dass Sie wegen ihrem Umfeld als Kind/Jugendlicher und auch später an der Uni, keine Chance auf LEBENSQUALITÄT hatten und auch, dass sich damals niemand dafür interessiere. Schon schlimm genug, dass Sie deswegen früher sterben werden. Meine Eltern waren auch starke Raucher, aber es brauchte kein Gesetz, damit sie zu Hause in meiner Anwesenheit nicht geraucht haben. Zu meinem Glück hatten sie offensichtlich schon damals geahnt, dass mir das schaden könnte.
Hans-Dieter Volkmann 23.06.19 22:52
Jürgen Franke - das Gesetz paßt eher nach China
Herr Franke, Sie betonen die Würde des Menschen im eigenen Haus. Grundsätzlich stimme ich zu. Meine Frage: Haben nicht rauchende Familienmitglieder wie Ehepartner oder Kinder eine geringere Würde über die sich ein Raucher hinweg setzen darf? Ich sage nein. Jeder Mensch, auch Raucher, der Rechte für sich in Anspruch nimmt, hat folgendes zu beachten: Jedes Recht welches ich in Anspruch nehme ist so lange akzeptabel wie ich das Recht des anderen nicht verletze.
Ben Thai 23.06.19 14:44
Super!
Finde ich Klasse und ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung! Für alle Farangs, die gerne allgemein den Thais Alkoholprobleme unterstellen: besprecht das doch beim nächsten Frühstück, Lunch oder Dinner mit euren besten Freunden Chang, Leo oder Singh :) oder wenn ihr wieder eins eurer Massagegirls dazu nötigt, euch Erleichterung zu verschaffen. Das ist (sexuelle) Gewalt (so wie Rauchen hier definiert wird) und um keinen Deut besser. Nur weil ihr danach bezahlt, macht es so einen Übergriff (der es oft ist!) nicht besser. Also immer erstmal bei euch selbst anfangen und: wem die Gesetzeslage in Thailand nicht passt, kann doch gerne in sein Heimatland zurück :D
Jürgen Franke 23.06.19 14:40
Es geht lediglich darum, dass Raucher,
wenn sie nicht rauch dürfen, offensichtlich aggressiv und gewalttätig gegenüber Angehörige der Familie werden. Jetzt wird in Thailand anständiges Benehmen per Gesetz verordnet. Könnte auch auf Ordnung, Sauberkeit und Verhalten im Straßenverkehr ausgedehnt werden.
Hans-Dieter Volkmann 23.06.19 14:40
TheO Swisshai 23.06.19 Rauchen ist tödlich.......
"nicht zu rauchen auch", schreiben Sie. Das ist im Ergebnis richtig, nur sollte es anders ausgedrückt sein:
"nicht zu rauchen stirbt später"
Jürgen Franke 23.06.19 14:38
Dieses Gestz paßt eher nach China,
wo die Menschen drangsaliert, beobachtet, kontrolliert und ihr soziales Verhalten bewertet wird. Abgesehen davon sollte der Gesetzgeber die Würde des Hauses und der Menschen im eigenem Haus unantastbar lassen.
Rudolf Lippert 23.06.19 14:38
An sich begrüssenswert
aus Erfahrung weiss ich wie schlimm es für Familienmitglieder ist, wenn man sich dem Qualm nicht entziehen kann. Schliesslich sind Kinder und Ehepartner auch in der Wohnung zuhause. Meine Eltern waren beide Kettenraucher und als Kind/Jugendlicher kannte ich nichts anderes als von morgens bis abends nikotingesättigte Luft in der Hütte (Gut dass wir Kinder seinerzeit in jeder freien Minute in der Natur unterwegs waren). Damals hatte es auch niemanden interessiert. Sogar später an der Uni waren die Seminarräume "dicht", vor allem in "Philosophie/Soziologie". Zu TheO Swisshai: Neben den krankmachenden Eigenschaften gibt es noch etwas anderes: LEBENSQUALITÄT der nichtrauchenden Mitbewohner. Im Haus kann eben nicht jeder Betroffene "für Ordnung" sorgen. Leider nicht. Im Aussenbereich kann man ggf. "weggehen".
TheO Swisshai 23.06.19 05:37
Rauchen ist tödlich, ...
... nicht zu rauchen auch. Es braucht Respekt und Anstand, kein Gesetz. Es ist ja vielleicht gut gemeint, doch müsste der Staat sich nicht zuerst mal um die Luftqualität AUSSERHALB des Hauses kümmern, statt IN den Häusern rumzuschnüffeln ? Ob man an Passivrauchen oder wegen dem Smog stirbt, spielt nämlich keine Rolle, beides ist schlimm. IM Haus kann ich aber gut selbst für Ordnung sorgen, dazu brauche ich keine Staats- Hilfe resp. -Kontrolle.
Hammer 23.06.19 05:37
und wenn jetzt
die Frau raucht, kann da der Mann vielleicht auch klagen, 555

Den oben wird alles auf den Mann, Ehemann oder Vater beschrieben.

Von der Frau steht da nichts, nur das Sie dadurch geschädigt wird
Oder wenn das Kind raucht und die Eltern nicht?
Können Die auch klagen?

Hoffentlich verbinden die endlich Alkohol und Drogen, damit Sie nicht auf noch mehr unsinnige Ideen kommen
Armin Raine 23.06.19 05:33
Hat der Mensch eigentlich noch etwas zu sagen?
Welche Recht hat der Einzelne noch? Egal ob Thailand oder andere Länder, der Mensch wird immer mehr mit Regeln und Gesetze eingeschränkt. Ist der einzelne zu dumm um selbst zu verstehen was Sinn macht und was nicht ?
Didi62 23.06.19 05:31
Respekt!
Mal abgesehen von der Sinnhaftigkeit des Gesetzes.. da kann man durchaus geteilter Meinung sein. Aber ein strittiges Gesetz Zack Zack zu beschließen wäre in den Diskurierclubs der Welt, die sich als amtierende Regierung bezeichnen, völlig undenkbar.
Ingo Kerp 22.06.19 16:07
Das ist ein tolles Gesetz und so einfach zu überwachen.
Jürgen Franke 22.06.19 15:41
Herr Müller, das ist eine glänzende Idee,
die ich sofort übernehme, bevor Sie die sich noch patentieren lassen.
Rene Amiguet 22.06.19 15:39
Extrem
Wie wäre es wenn die Droge Nikotin zum Erzfeind der menschlichen Gesundheit erklärt und strikte verboten würde, unter Androhung von saftigen Bussen! Denn irgendwie müssten ja die Millonen aus der entgangenen Tabak Steuer wieder herein geholt werden. Wie wär es wenn man dann aus gesundheits Gründen den Konsum und die Produktion von Zucker auch noch gleich verbieten würde? Somit hätte man dann auf einen Schlag gleich zwei Übel für die Volksgesundheit besiegen können. Dabei entstünde wieder ein riesen Potential für neue Schwarzmärkte und Mafia Aktivitäten und hunderte neue Arbeitsplätze für neu einzusetzende Polizei Beamte! Schliesslich sollte man den Alkohol auch noch gleich in die verbotenen Genussmittel einreihen!
Jürgen Franke 22.06.19 10:24
Anstandsregeln per Gestz. Das ist
nun wirklich ganz neu. Ich weise schon mal Eltern darauf, ihrem Kind nicht unbedingt den Rauch ins Gesicht zu blasen. Das Rauchen beim Essen ist offensichtlich Normalität.
Thomas Thoenes 21.06.19 21:55
Das Rauchen zu familiärer Gewalt führt
ist die Erfindung schlechthin 2019. Wie wäre es mal mit Alkohol? Der verursacht x-mal mehr Gewalt zu Hause und führt zu Unmengen Unfällen. Ob im Straßenverkehr, bei der Arbeit oder zu Hause. Aber es ist wie bei uns, wenn man sich mal auf etwas eingeschossen hat sind alle Mittel und Wege plötzlich recht. Was sagen eigentlich die Frauenrechtlerinnen oder Jugendämtern zu der Möglichkeit, das es auch so kommen kann, das in Zukunft der (meist) rauchende Vater seine Familie für die Zeit des Rauchens aus dem Haus schickt? Wie auch immer, diese Regelung gehört ja wohl eher in die Kategorie Witz der Woche.
Jürgen Franke 21.06.19 20:47
Auf dieses Gesetz wartet Thailand
sicherlich schon ungeduldig seit Jahren. Wird sicherlich genau so befolgt wie Ordnung und Sauberkeit, bzw. das Halten an Zebrastreifenübergänge. Schlimm genug, dass man für ein eigentlich normales menschliches Verhalten im eigenen Hause überhaupt ein Gesetz benötigt.
Dude Zürcher 21.06.19 20:42
1. April
Ein guter 1. Aprilscherz am 21. Juni
555