Tod in Polizeigewahrsam: Flüchtiger Polizeioberst stellt sich

Foto: The Nation
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UPDATE - BANGKOK/NAKHON SAWAN/CHONBURI: Der flüchtige Polizeichef der Polizeistation Muang Nakhon Sawan – Polizeioberst Thitisan Utthanaphol – Hauptverdächtiger im Mordfall eines Verdächtigen in Polizeigewahrsam, hat sich am Donnerstag um 16.00 Uhr im Polizeirevier Saen Suk der in der Provinz Chonburi gestellt.

Der wegen seiner Faszination für schnelle Autos auch „Jo Ferrari“ genannte Tatverdächtige wurde am Sonntag zunächst auf einen inaktiven Posten versetzt, am Dienstag vom Polizeidienst suspendiertund per Haftbefehl gesucht. Dem Ex-Cop werden die Teilnahme an illegalen Aktivitäten, die Beteiligung bei der Einschüchterung eines Tatverdächtigen in einem Drogenfall und Mord zur Last gelegt. Jo Ferrari nahm zu den Tatvorwürfen Bezug und sagte aus, dass er probiert hätte, von dem Verdächtigen Informationen über weitere Drogenlieferungen zu erhalten.

Der vom Dienst suspendierte Polizeioberst gab zu, dass er dem 24-jährigen Drogenverdächtigen Jeerapong T. bei seiner Vernehmung Plastiksäcke über den Kopf zog, wies jedoch den Vorwurf zurück, dass er Geld von ihm erpressen wollte.

Er führte fort, dass er einen großen Fall gewittert hätte und weitere Informationen wollte, als er auf Jeerapong T.‘s Mobiltelefon Fotos von etwa einem Kilogramm Crystal Methamphetamin („Ice“) und von 20.000 Methamphetamin-Tabletten („Ya Ba“) entdeckte .

„Ich wollte die Informationen bekommen, um das Drogengeschäft zu zerstören und die Bevölkerung von Nakhon Sawan zu schützen. Aber ich habe einen Fehler gemacht. Meine Untergebenen haben nur meinen Befehl befolgt und ich übernehme die alleinige Verantwortung“, sagte er.

Der 39-jährige ehemalige Polizist betonte, es sei das erste Mal gewesen, dass er einen Verdächtigen gefoltert habe, und bestritt, in Korruption verwickelt zu sein.

Auf die Frage, warum er dem Verdächtigen sechs Säcke über den Kopf gezogen habe, sagte er, er habe nicht gewollt, dass Jeerapong T. sein Gesicht sehe. Da der Verdächtige jedoch immer wieder versucht hätte, sich von den Säcken zu befreien, sah sich der Ex-Cop gezwungen, ihm die Hände zu fesseln.

Als der Beschuldigte das Bewusstsein verlor, habe er vermutet, dass der Festgenommene unter Schock steht, da er nach Aussage seiner Frau gewöhnlich große Mengen an Drogen konsumierte und unter Schlafmangellitt. Seine Dienstuntergebenen hätten jedoch umgehend Wiederbelebungsmaßnahmen durchgeführt, als Jeerapong T.’s „Atmung flach und Puls schwach war“. Er wurde schließlich ins Krankenhaus eingeliefert.

Auf die Frage, warum er seinen Untergebenen befohlen habe, die Überwachungskameras in seinem Revier zu entfernen, antwortete der ehemalige Polizeioberst, geschockt über den Gesundheitszustand des Festgenommenen gewesen zu sein, da er noch nie einen vergleichbaren Fall erlebt hätte.

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