Papst trifft erstmals argentinischen Präsidenten

Papst Franziskus hält wöchentliche Generalaudienz. Foto: epa/Angelo Carconi
Papst Franziskus hält wöchentliche Generalaudienz. Foto: epa/Angelo Carconi

ROM: Papst Franziskus hat sich am Sonntag erstmals mit dem neuen Präsidenten seines Heimatlands Argentinien, Javier Milei, getroffen. Vor einem Gottesdienst zur Heiligsprechung einer argentinischen Nonne aus dem 18. Jahrhundert begrüßten sich die beiden am Sonntag im Petersdom. Das Verhältnis galt bislang als belastet: Im Wahlkampf um das höchste Staatsamt hatte Milei den Papst noch als «Dummkopf» und «Hurensohn» beschimpft, der rund um die Welt für den Kommunismus werbe. Inzwischen hat er aber bereits eine Einladung zum Staatsbesuch ausgesprochen. Franziskus war seit Beginn seines Pontifikats 2013 nicht mehr zurück in seiner Heimat.

Vor Beginn des Gottesdienstes begrüßten sich Franziskus und Milei herzlich. Der Papst, der im Rollstuhl saß, und der Präsident fassten sich auch an den Schultern. An diesem Montag empfängt der Papst den Gast aus seiner Heimat dann auch zu einer privaten Audienz. Milei ist seit Dezember argentinischer Präsident.

Anlass des Besuchs ist die Heiligsprechung der Argentinierin Mama Antula (1730-1799). Die katholische Ordensfrau - mit bürgerlichem María Antonia di San Giuseppe de Paz y Figueroa - ist die erste Frau aus Lateinamerika, die heiliggesprochen wurde. Wegen ihres Einsatzes für Arme und Kranke würdigte sie der Papst als besonderes Vorbild für Nächstenliebe auch in heutiger Zeit.

Mit Interesse wird verfolgt, ob sich die Besuchspläne des gebürtigen Argentiniers konkretisieren. Der 87-Jährige hat angekündigt, in der zweiten Hälfte dieses Jahres zum ersten Mal wieder in seine Heimat reisen zu wollen. Allerdings macht ihm seit einiger Zeit die Gesundheit deutlich zu schaffen.

Seine geplante Reise Ende vergangenen Jahres zum Weltklimagipfel in Dubai musste Franziskus kurzfristig absagen. Auf dem Programm des argentinischen Staatschefs stehen am Montag auch Treffen mit Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni und Staatspräsident Sergio Mattarella.

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